User Online: 1 | Timeout: 02:45Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Umwelt baut Brücken: Schüler schreiben Artikel für die NOZ
 
Schlossrenovierung in Sögel gemeistert
 
Besuch beim Verein ZKM in Meppen
 
Seltener Jagdstern
 
Natur und Kultur verbinden
Zwischenüberschrift:
Spezielle Sollingsandsteinplatten brauchen eine spezielle Behandlung
 
Die Geschichte rund um das Schloss Clemenswerth
 
Museumsdirektor Oliver Fok zum Thema Denkmalschutz in der Schlossanlage
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Ankara/ Meppen. Das Gymnasium Marianum Meppen und das TED Ankara Koleji Özel Lisesi Ankara sind Partnerschulen des Projekts " Umwelt baut Brücken", eines deutsch-türkischen Austausch-, Umwelt- und Medienprojekts. Türkische Schüler und Lehrer sind gemeinsam nach Deutschland gereist, um vor Ort mit ihren türkischen Austauschpartnern zu Umwelt und Sozialthemen zu recherchieren. Die Schüler veröffentlichen jeweils eine Zeitungsseite in den Zeitungen der Medienpartner des Projekts, nämlich der Neuen Osnabrücker Zeitung und der Sonsöz. Die Projektgruppen der Partnerschulen besuchen sich gegenseitig und leben in dieser Zeit in den gastgebenden Familien. Durch den engen Kontakt lernen die jungen Menschen Land und Leute kennen. Mithilfe medienpädagogischer Unterrichtsmaterialien setzen sich die Schüler intensiv mit Printmedien, aber auch mit digitalen Medien wie Blog und sozialen Medien auseinander.

Sögel. Schloss Clemenswerth in der Region auch als " Perle des Emslandes" bezeichnet, ist in die Jahre gekommen. Umwelteinflüsse und auch Witterungsverhältnisse setzten der Bausubstanz zu. Doch durch aufwendige Renovierungsarbeiten konnten in den vergangenen zehn Jahren wichtige Sanierungen durchgeführt und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden.

Eine Gruppe Schüler vom Gymnasium TED in Ankara und vom Gymnasium Marianum in Meppen machte sich auf Schloss Clemenswerth auf die Suche, um einem Modellprojekt der Denkmalpflege auf die Spur zu kommen. Es ging um die Renovierung und Rettung der vom Verfall besonders bedrohten Sollingsandsteinplatten. Die Pavillons des achtsternigen Jagdschlosses wurden mit diesem Stein gedeckt.

Professor Erwin Stadlbauer vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege erklärte die Problematik: " Durch die Witterung werden die über 250 Jahre alten Dachplatten immer stärker geschädigt, sodass kleinere und größere Teile abplatzen. Die Platten spalten sich stellenweise auf und werden durch starken Pflanzenbewuchs angegriffen. Diese Probleme stellen eine Herausforderung für die Denkmalpflege dar."

Das Hauptproblem dabei ist, dass es derartige Sandsteinplatten heute nicht mehr auf dem Markt gibt, da die Steinbrüche an der Weser bereits vor Jahrzehnten geschlossen wurden. Daher wuchsen die Herausforderungen an die Denkmalspflege. Christoph Berning von der unteren Denkmalbehörde in Emsland: " Wir haben uns sehr darum bemüht, für die Instandsetzung der Dächer ein Modellprojekt auf den Weg bringen zu können, das aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wurde.

Dieses Projekt diente der Untersuchung der Solling sandsteinplatten, um die Schadensursachen und die Erhaltungsmöglichkeiten im Sinne der Ressourcenschonung zu klären." In dem Projekt sollte erforscht werden, welches Risiko chemische Konservierung mit sich bringt. " Die vollständige Durchtränkung oder Imprägnierung des Porenraums der Sandsteinplatten mit Konservierungsmitteln kann nicht gelingen und sollte daher unterbleiben. Aussichtsreich erscheint dagegen der reversible Oberflächenschutz mittels Schlämm- oder Farblasur", so Professor Stadlbauer vor den Schülern aus Ankara und aus Meppen.

Von 2006 bis 2009 wurde mit konventionellen Methoden eine umfassende Sanierung der Sandsteindächer durchgeführt: Abdecken, sortieren nach Größen und nach Wiederverwertbarkeit. Anschließend wurden die Dächer wieder eingedeckt, sodass die Sandsteindächer für die nächsten Jahrzehnte gesichert und die barocke Schlossanlage zukunftssicher gemacht wurde.
Bildtexte:
Die Sanierungsarbeiten sind so gut wie abgeschlossen.
Die empfindlichen Platten am Schloss.
Fotos:
Pia Schulte-Himmelpforten, Letitia van Ommen

Meppen. Seit 2010 bemühen sich die Mitglieder des Vereins Zusammenkunft der Kulturen in Meppen (ZKM) um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und treten in einen Dialog mit anderen Kultureinrichtungen. Zur Integration sagt die Marokkanerin Abicha Ouhbout: " Man darf nicht nur reden, sondern muss etwas tun." Jede Woche finden verschiedene Treffen statt, zu denen auch viele Jugendliche kommen. Diese Treffen stellen für die Migrantinnen eine Art Heimat dar. Manchmal kochen die Frauen gemeinsam,
Latifa Ouhbout erzählt: " Lange dachte ich, dass wir in Meppen die einzige muslimische Familie wären, aber bei solchen Veranstaltungen merkt man, wie viele hier eigentlich leben." Nesrin Abdelrazik fügt hinzu: " Das ist ein Treffpunkt für uns wir sind in Deutschland sehr allein, weil wir unsere Verwandten nicht hier haben, das fehlt sehr." Gleichzeitig sieht sie den Verein aber auch als Möglichkeit, sich als Muslime zu präsentieren, um ein anderes Bild zu vermitteln als das, was oft gezeigt würde. Seit Oktober 2013 gibt es auch einen Gebetsraum, eine Moschee. Sabah Wilken lebt seit 22 Jahren in Deutschland und hat sich eine solche Gruppe schon lange gewünscht. " Wir wollen zeigen, dass die muslimische Frau wie jede andere und dass Meppen auch unsere Heimat ist", sagt Wilken. Für die Schüler aus Ankara sind muslimische Vereine wie der in Meppen unbekannt, da an ihrer Schule Religion und Bildung strikt voneinander getrennt werden.

Sögel. Das Schloss Clemenswerth und der zugehörige Marstall blicken auf eine lange Geschichte zurück. Das Schloss selbst ließ Kurfürst und Bischof Clemens August I. erbauen. Als Baumeister und Architekt der Anlage wurde Johann Conrad Schlaun erwählt. Er war am Hof des Kurfürsten tätig.
Der Bau begann 1737 und wurde zehn Jahre später fertiggestellt. Das Schloss und seine angrenzenden Pavillons, welche nach den Fürstentümern und Bischofssitzen Clemens Augusts benannt wurden, bilden einen sogenannten Jagdstern. Es gibt also einen Hauptpavillon, welcher die Mitte der Anlage bildet, und mehrere umstehende Gebäude, welche kreisförmig um die Mitte gebaut wurden. Der halbkreisförmige Marstall sollte noch ein ähnliches Gegenstück erhalten, sodass dieser Teil des Jagdschlosses nahezu kreisförmig gewesen wäre. Doch dieser Teil wurde nie gebaut. Zudem befindet sich ein Kapuzinerkloster auf der Anlage. Es ist auch heute noch bewohnt.
Das Schloss Clemenswerth ist die einzige Anlage weltweit, die noch in dieser Form existiert. Es diente als Urlaubsort des Fürstbischofs, dieser wollte sich dort mit der Jagd und den damit verbundenen Freuden beschäftigen. Denn geografisch gesehen war er in Clemenswerth drei Tagesreisen von Bonn entfernt und damit wortwörtlich meilenweit von allen politischen Entscheidungen entfernt. Circa 40 Jahre nach dem Tod Clemens Augusts gelangte das Schloss 1803 in die Hände der Herzöge von Arenberg. Nach dem Niedergang dieser Adelsfamilie wurde die Anlage an die Arenberg-Meppen GmbH übergeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Marstall den Kanadiern als Lazarett.
Heute ist das Schloss Clemenswerth mit 44 000 Besuchern jährlich das meistbesuchte Museum im Emsland. In den Pavillons finden sich nun zahlreiche Ausstellungen zur Geschichte, zur barocken Jagd, aber auch zur Porzellan- und Glaskunst wieder. Zudem wird dort seit 2005 das " Kleine Fest im großen Park" gefeiert. Im Marstall finden heutzutage Fortbildungen und Gruppenleitergrundkurse für Jugendliche statt.
Bildtext:
1737 begann man mit dem Bau des Schlosses. Zehn Jahre später war es fertig.
Foto:
Emslandmuseum Schloss Clemenswerth

Sögel. Im Interview erzählt Museumsdirektor Oliver Fok, was am Schloss Clemenswerth verändert wird, um es behindertengerechter zu gestalten, und was er persönlich an diesem Gelände mag.
Wie und wann ist das Schloss in den Besitz des Landkreises gekommen?
Das Schloss wurde im Jahr 1968 vom Landkreis gekauft, nachdem es das Gerücht gab, dass das Schloss verkauft werden sollte. Zusätzlich fürchtete die Bevölkerung, dass aus dem Schloss eine geschlossene Anlage werden würde, da unter anderem C& A die Anlage als Schulungszentrum nutzen wollte. Deshalb kaufte Aschendorf-Hümmling zuerst die Schlossanlage und später auch die Waldanlage. Den Landkreis gab es zu dieser Zeit noch nicht. Später kam die Anlage in den Besitz des Landkreises.
Jetzt wird die Parkanlage auch als Museum genutzt. Wie ist man auf diese Idee gekommen?
Wenn man so eine Anlage kauft, muss man sie auch nutzen, weil es sinnlos und den Gebäuden nicht zuträglich wäre, sie leer stehen zu lassen. Und aus einer historischen Anlage ein Museum zu machen ist da die erste und wahrscheinlich auch beste Idee. Es steht im öffentlichen Interesse, dass so ein hohes Kulturgut wie die Jagdsternanlage beim Schloss Clemenswerth erhalten wird. Da ist es eine logische Schlussfolgerung, diese in ein Museum einzubringen.
Sie haben das Problem des Erhaltens des Schlosses und des gleichzeitigen Darstellens für die Öffentlichkeit erwähnt. Wie schaffen Sie es, bei der Umsetzung beide Aspekte zu berücksichtigen?
Wir müssen alles, was wir machen, abwägen. Wir werden zum Teil von öffentlichen Geldern finanziert, die aus allen Kreisen der Gesellschaft kommen. Um die Menschen aus den verschiedenen Kreisen an die Kultur heranzuführen, muss das Programm für jeden zugänglich sein. Trotzdem muss man sich die Frage stellen, was so eine Anlage verkraftet. Wenn der Rasen kaputt ist, ist das kein Problem. Er wächst in kurzer Zeit wieder nach. Anders ist das, wenn zum Beispiel der Marmorboden beschädigt werden würde. Deshalb muss man auf den Marmorböden Pantoffeln tragen. Die Wandteppiche werden durch eine Verdunklung und bald durch spezielle Folien geschützt. So muss man bei jedem Ausstellungsstück überlegen, welcher Schaden entstehen kann und ob das Risiko, das dadurch entsteht, tragbar ist.
Haben Sie dabei einen Schwerpunkt gesetzt? Oder sind Bewahren und Darstellen gleichwertig?
In erster Linie ist immer das Kulturgut wichtig, aber gleich danach kommt die Vermittlung an die Menschen. Im Zweifelsfall muss jedoch immer das Kulturgut geschützt werden.
Ihnen ist der Denkmalschutz besonders wichtig, jetzt sollen jedoch die Wege in der Parkanlage behindertengerecht umgebaut werden.
Wie stehen Sie dazu?
Sie werden nicht nur behindertengerecht, sondern auch denkmalpflegegerecht wiederhergerichtet. Die Schäden an den Wegen sollen nun behoben werden, sodass der Weg besser, aber noch nicht optimal ist. Mit solchen Einschränkungen muss man bei historischen Anlagen leben. Ich finde es wichtig, dass man Menschen mit Behinderung den Zugang zum Park ermöglicht, ohne das Denkmal zu verändern. Deshalb sagen wir allen Rollstuhlfahrern, dass sie über den Rasen fahren können. Wenn sie zu den Pavillons möchten, helfen wir gerne. Zusätzlich haben wir an den Pavillons Rampen angebracht. Wir haben auch ein Programm für Menschen mit einer Sehbehinderung entwickelt,
Was ist für Sie persönlich besonders an Schloss Clemenswerth?
Das Besondere ist der Jagdstern. Für mich ist das Tolle hier an der Anlage aber auch, dass wir die Natur und auch die Kultur verbinden können, sodass die Anlage einen sehr hohen Freizeitwert hat.
Bildtext:
Museumsdirektor Oliver Fok erklärt den Schülern Clemenswerth.
Foto:
Sina Kohnen
Autor:
Nele Trepohl, Julia Schmitz, Lydia Klafki, Cgristian Goetz, Pia Rüschen, Letitia van Ommen, Pia Mühlenstädt, Maximilian Otten, Lukas Hanneken, Niklas Schwegmann, Iris Splinter, Sarah Schwenen, Carla Spiekermann


Anfang der Liste Ende der Liste