User Online: 2 | Timeout: 08:36Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Durchnässt Haltung gezeigt
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker demonstrierten gestern im Regen gegen Rassismus
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Bei strömendem Regen haben gestern Hunderte Osnabrücker friedlich in der Innenstadt gegen Rassismus demonstriert. Die Polizei schätze die Zahl der Teilnehmer auf 250, die Veranstalter zählten 600. Sie zogen vom Bahnhof zum Theater und forderten Solidarität mit Geflüchteten. Am Abend fand ein Soli-Konzert in der Lagerhalle statt.
Die Idee zur Demo sei zu Beginn dieses Sommers entstanden, bevor die Flüchtlingsthematik präsent geworden sei, berichtete Maike. Die 32- jährige Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche will wie die anderen Organisatoren Uli, Moritz und Peter nur mit Vorname genannt werden. Sie und Uli hätten im Kontakt mit Jugendlichen zusehends einen Anstieg von rassistischen Äußerungen und Meinungen bemerkt, sagte sie weiter. Beide hatten im Sinn, ein Konzert und eine Demo auf die Beine zu stellen, um besonders junge Menschen auf die Straße zu bringen, weg von Facebook. Sie sollten sich gemeinsam gegen Rassismus positionieren und in einen offenen, persönlichen Austausch kommen. " So ist eine intensivere Auseinanderset zung mit dem Thema möglich", sagte Maike. Am Freitag wurde aus der Idee Realität. Dem Aufruf auf Facebook folgten viele junge Menschen, aber auch Teilnehmer der Demonstrationen gegen Pegida und für Flüchtlinge im Januar und im September waren mit dabei. Deren Organisator Harald Klausing war ebenfalls durchnässt. " Die neue Willkommenskultur gibt dem Druck der Rechten nach", sagte er und zog Parallelen zu den Neunzigerjahren. Um das zu verhindern, sei er zur Demo gekommen.
" Viele haben uns gefragt, warum noch eine Demo gegen Rassismus nötig sei", sagte Peter. Seine Antwort sei stets gewesen: Solange es Pegida gebe, müsse dagegengehalten werden. Auch in Osnabrück gebe es Rassismus, sagte er und berichtete von Hakenkreuz-Schmierereien in der Alten Synagogenstraße.
" Asyl ist Menschenrecht", sagte Moritz bei seiner Rede auf dem Bahnhofsvorplatz. Viele Menschen seien zur Flucht gezwungen, um nicht in Kriegen getötet zu werden oder weil die Wirtschaft in ihren Heimatländern in den Mühlen der internationalen Konkurrenz zerrieben worden sei. " Das Menschenrecht auf Asyl muss entlang dieser Realitäten angewendet und nicht eingeschränkt werden." Der 31-jährige Student betonte, dass ein friedliches Zusammenleben die Pflicht einer offenen Gesellschaft sei.
Zwei Sprecher der Gruppe No Lager ergriffen bei der Abschlusskundgebung vor dem Theater das Wort. Sie kritisierten die Verschärfung des Asylrechts. " Die neuen Gesetze sind menschenunwürdig", sagten sie und forderten, den Druck auf Politiker auf allen Ebenen zu erhöhen.

Bildergalerie auf www.noz.de
Bildtexte:
Dem strömenden Regen trotzen zahlreiche Osnabrücker, die dem Aufruf der Gruppe " Raus gegen Rassismus" gefolgt waren und am Freitag in der Innenstadt demonstrierten.
Asylrecht ist Menschenrecht, sagte Organisator Moritz.
Fotos:
Michael Gründel
Autor:
Thomas Wübker


Anfang der Liste Ende der Liste