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1.
Erscheinungsdatum:
16.10.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Die Haster nannten ihn "Onkel Hermann"
Zwischenüberschrift:
Die Hermann-Moormann-Straße in Haste erinnert an den volkstümlichen Arzt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Dr.
med.
Hermann
Moormann
(1889
bis
1979)
war
ein
Haster
Original,
eine
Institution,
vor
allem
aber:
ein
Menschenfreund
und
Helfer
in
jeder
Lebenslage.
Zu
seinem
20.
Todestag
widmete
die
Stadt
dem
praktischen
Arzt
und
Geburtshelfer
im
Haster
Neubaugebiet
Auf
dem
Klee
eine
Straße.
Sie
schließt
sich
westlich
an
die
Anna-
Marquard-
Straße
an.
Mit
der
ähnlich
beliebten
Hebamme
Marquard
arbeitete
Moormann
jahrzehntelang
eng
zusammen.
Die
beiden
verhalfen
mehr
als
1000
Erdenbürgern
zu
einer
glücklichen
Ankunft.
Moormann
stammt
aus
Herzlake.
Er
studierte
Medizin
in
München
und
Gießen.
Im
Ersten
Weltkrieg
diente
er
als
Regimentsarzt
und
promovierte
anschließend
mit
einer
Arbeit
über
die
Eigenschaften
von
Blutplättchen.
Nach
zweijähriger
Tätigkeit
als
Assistenzarzt
ließ
er
sich
1921
als
erster
Arzt
überhaupt
in
der
damals
noch
selbstständigen
Landgemeinde
Haste
nieder.
Zunächst
hatte
er
seine
Praxis
in
dem
schönen
Fachwerkhaus
des
Tabakfabrikanten
Wilhelm
Diersmann,
Bramscher
Straße
245.
1928
bezog
er
das
von
ihm
neu
erbaute
Haus
Bramscher
Straße
227
(heute
Radio
Rosbeck)
.
Hier
hielt
er
Sprechstunde,
hier
lebte
und
feierte
er
bis
ins
hohe
Alter.
Ein
Flugzeugabsturz
in
seinen
Garten
in
den
späten
1920er-
Jahren
konnte
ihm
zum
Glück
nichts
anhaben.
Eine
viersitzige
Focke-
Wulf,
die
den
Bäderdienst
nach
Wangerooge
versah,
hatte
den
Landeplatz
Netter
Heide
knapp
verfehlt.
Der
Haster
Chronist
Wido
Spratte
beschrieb
Moormann
so:
"
Von
einem
guten
Dorf-
und
Landarzt
erwartete
man,
dass
er
nicht
nur
gültige
Diagnosen
abgeben
und
richtige
Medikamente
verschreiben
konnte,
sondern
dass
er
auch
für
die
Sorgen
und
Nöte
der
Patienten
ein
offenes
Ohr
hatte.
Zu
diesen
Ärzten
gehörte
Dr.
Moormann."
Für
die
Haster
war
er
ganz
einfach
"
Onkel
Hermann"
.
Er
wurde
als
Arzt
und
als
Mensch
gleichermaßen
verehrt,
wobei
die
Sicherheit
seiner
Diagnosen
gerühmt
wurde
wie
auch
die
Gewissenhaftigkeit,
die
er
jedem
Patienten
entgegenbrachte.
Spratte
schrieb
weiter:
"
Unverwechselbar
war
seine
Stimme.
Viele
Haster
erinnern
sich
noch
an
das
'
Wo
liegt
der
Kranke?
'
beim
Betreten
und
sein
‚…
dreimal
täglich!
′
beim
Verlassen
des
Hauses."
Am
wichtigsten
war
wohl,
dass
Moormann
nicht
nur
die
Krankheit
sah,
sondern
den
Menschen,
seine
Umgebung,
seine
Familie.
Da
er
in
viele
Häuser
kam,
wusste
er
genau,
in
welcher
Familie
Not
herrschte.
Er
half
in
Notzeiten
mit
kostenloser
Behandlung,
wenn
kein
Versicherungsschutz
bestand,
und
auch
mit
Geld
oder
Lebensmitteln
aus
seinem
Garten,
ohne
dass
Außenstehende
etwas
mitbekamen.
Dank
wollte
der
bescheidene
Mann
nicht.
Wenn
dann
doch
einmal
jemand
zu
Lobeshymnen
über
die
guten
Taten
des
Arztes
anheben
wollte,
fiel
dieser
ihm
barsch
ins
Wort,
wie
von
mehreren
runden
Geburtstagsfeiern
berichtet
wird.
Als
Landarzt
versorgte
er
auch
die
Nachbargemeinden
Belm,
Lechtingen,
Rulle
und
Wallenhorst.
In
den
1920er-
Jahren
legte
er
die
Strecken
dorthin
bei
Wind
und
Wetter
mit
dem
Fahrrad
zurück.
Nach
dem
Krieg
wurde
der
VW-
Käfer
zu
seinem
Wahrzeichen.
Damit
fuhr
er
auch
zur
Jagd
und
ließ
sich
gern
vor
dem
Heck
des
Wagens
mit
seiner
Jagdbeute
knipsen.
Danach
wurde
bei
Sandmanns
Agnes,
beim
"
Schmied
im
Hone"
,
auf
die
Abschüsse
angestoßen.
Zu
Moormanns
75.
Geburtstag
stand
die
Jägerschaft
vor
dem
Problem,
dass
er
die
silberne
und
die
goldene
Ehrennadel
längst
erhalten
hatte.
Auch
die
Ehrenmitgliedschaft
im
Kreisjagdverband
war
ihm
schon
ausgesprochen
worden.
Nun
setzte
Kreisjägermeister
Eduard
Petersilie
noch
eins
drauf
und
machte
ihn
zum
Ehrenmitglied
des
Landesjagdverbandes.
Kaum
vorstellbar,
dass
daneben
noch
weitere
Freizeit
blieb,
aber
Moormann
war
auch
eifriger
Sangesbruder
in
der
"
Liedertafel
Haste
von
1875"
und
Förderer
des
Sports,
besonders
des
Fußballs
im
Verein
"
TuS
Haste
01"
.
Zum
Heiraten
war
aber
endgültig
keine
Zeit
mehr.
Für
seine
Nichten
und
Neffen,
später
die
Großnichten
und
-
neffen,
tat
Moormann
alles.
Viele
wohnten
zeitweise
bei
ihm,
um
höhere
Schulen
in
Osnabrück
besuchen
zu
können.
Eine
Großnichte,
die
Medizin
studierte,
adoptierte
er,
um
den
Praxisübergang
zu
erleichtern.
Die
heute
in
Kiel
verheiratete
Dr.
Mechthild
Nöldeke
erinnert
sich:
"
Er
war
ein
urwüchsiger
und
grundehrlicher
Mann,
der
sich
niemals
verbiegen
ließ
und
auch
kein
Blatt
vor
den
Mund
nahm.
Unter
den
Nazis
brachte
ihn
das
in
Schwierigkeiten.
Alle
hatten
Angst,
dass
er
abgeholt
werden
würde.
Aber
da
er
der
einzige
Arzt
in
Haste
war,
ließ
man
ihn
wohl
in
Ruhe."
Bis
zu
seinem
84.
Lebensjahr
praktizierte
Dr.
Moormann.
Er
galt
als
"
Nestor"
der
Osnabrücker
Ärzteschaft,
die
ihn
als
den
Ältesten
in
ihren
Reihen
zum
Ehrenmitglied
machte.
Am
1.
Dezember
1979
starb
Moormann
im
Alter
von
90
Jahren.
Bildtexte:
Die
Hermann-
Moormann-
Straße
verläuft
durch
Haste.
Dr.
Hermann
Moormann
im
Jahr
1964.
Fotos:
Joachim
Dierks,
Archiv
Dr.
Nöldeke
Autor:
jod