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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bürgerinitiative gegen Edel-Baugebiet
Zwischenüberschrift:
Bepo: Schutz der Natur hat Vorrang – Scharfe Kritik von Pro West und SPD-Fraktion
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Bürgerinitiative Bepo hat sich gegen das geplante Baugebiet am Westerberg ausgesprochen. Ein Ökosystem würde zerstört, ein neues Verkehrsproblem geschaffen.
Auf der Trasse der in den Siebzigerjahren entworfenen Westumgehung, die auf vier Spuren den Westerberg durchschneiden sollte, ist ein Baugebiet mit mindestens 100 Wohneinheiten geplant. Die Trasse soll aus dem Flächennutzungsplan getilgt werden, weil niemand mehr diese Straße will. Es handelt sich nicht um die Trasse der Entlastungsstraße-West, über die 2014 in einer Bürgerbefragung abgestimmt worden ist.
" Wir werden auch ein Jahr nach der Bürgerbefragung nicht müde zu betonen, dass uns der Erhalt der Natur am Herzen liegt und wir damit jede Form der Flächenversiegelung auf dem Gebiet der Westumgehungstrasse kritisch sehen", werden die Bepo-Vorstandsmitglieder Simone Körber und Klaus Wand in einer Mitteilung zitiert. Die Stadt erhofft sich aus dem Verkauf der Baugrundstücke einen zweistelligen Millionengewinn. 15 Millionen Euro Einnahmen für die Stadt hörten sich im ersten Moment verlockend an, so Simone Körber. " Den Preis, der dafür zu zahlen wäre, nämlich wertvolles Ökosystem, seltene Tierarten und Baumbestand für die Erschließung von Bauland zu opfern, halten wir einfach für zu hoch."
Körber und Wand äußern sich irritiert, dass, kurz nachdem der Runde Tisch Verkehr " konstruktive Ergebnisvorschläge" vorgelegt habe, dieses Baugebiet in die öffentliche Diskussion gerate. Das mache alle bisherigen Sitzungen des Rundes Tisches hinfällig.
Seit Mai tagt der Runde Tisch Verkehr, an dem Bewohner des Stadtteils und Verkehrsplaner ein Konzept zur Verkehrsberuhigung erarbeiten. Zu keinem Zeitpunkt sei in diesem Gremium von den jetzt veröffentlichten Plänen berichtet worden. " Damit sind hier Modelle unter falschen Prämissen erstellt worden", so Klaus Wand.
Anstatt den Durchgangsverkehr in dem Stadtteil insgesamt zu reduzieren, würde ein Neubaugebiet noch mehr Verkehr anziehen. Dies gelte vor allem für die Mozartstraße und Gluckstraße, die ebenso wie eventuell die Wilhelmstraße als Zufahrtsstraßen für das neue Wohnquartier dienen könnten. " Die Stadt ist aus unserer Sicht nach wie vor gefordert, ein effektives und nachhaltiges Verkehrskonzept im Stadtteil Westerberg zu entwickeln. Darauf muss weiterhin der klare Fokus liegen", so der Vorstand.
Körber und Wand kündigten an, die aktuellen Planungen kurzfristig mit den Mitgliedern zu diskutieren und sich weiter öffentlich zu den Planungen zu äußern: " Die Aufwärmphase zum anstehenden Kommunalwahlkampf hat begonnen."
" Doppelzüngigkeit"
Daniel Bugiel, Vertreter von Pro West (die die Weststraße befürwortete), wirft den Bepo-Vertretern eine falsche Darstellung vor. Das Baugebiet sei Thema am Runden Tisch gewesen. Als Nachweis legte er am Freitag das Protokoll der Sitzung vom 9. September vor. Darin heißt es, die Modellrechnungen enthielten auch Prognosen über die Wirkungen des geplanten Wohngebietes Finkenhügel (" auf ehem. Trasse Westumgehung").
Scharfe Kritik kommt auch von der SPD-Fraktion. Die Bepo-Spitzen hätten sich erneut als " Neinsager" und " Lobbyisten in eigener Sache" entlarvt, so Heiko Panzer in einer Mitteilung. " Jetzt will man den Diskussionsprozess des Runden Tischs Westerberg schon als gescheitert erklären, bevor alle Maßnahmen zu Ende gedacht sind. Die vorgeschobene Aussage , Die Natur liegt uns am Herzen′ zeigt die Doppelzüngigkeit der Bepo-Argumentation: Selbst darf man im Grünen wohnen, verwehrt aber im gleichen Atemzug dieses Privileg anderen." Die SPD hält das Baugebiet als Teil der städtischen Wachstumsstrategie für " konsequent und richtig".
Auch die FDP unterstützt das geplante Wohngebiet. Fraktionschef Thomas Thiele erinnert daran, dass die Liberalen schon vor 15 Jahren gefordert hatten, die Trasse der Westumgehung aus dem Flächennutzungsplan zu streichen. Ein Teil der Fläche sollte dem Erholungsgebiet zugeordnet, der andere in Bauland umgewandelt werden.
Autor:
pm, hin


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