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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Brauner "Bunker" mit hellem Herzen
Zwischenüberschrift:
Neue Bibliothek von Universität und Hochschule stellt sich vor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Bunker" und " Gefängnis" verspotten Studenten die neue Zentralbibliothek auf dem Campus am Westerberg. " Der Bau hat Befremden ausgelöst", gibt Wolfgang Lücke, Präsident der Universität Osnabrück zu. Die Bevölkerung ist eingeladen, sich am 24. Oktober bei einem Tag der offenen Tür auch ein Bild von innen zu machen.
Um " das Ding" nicht nur von außen zu sehen und als monolithischen Block wahrzunehmen, hatten Lücke und sein Hochschul-Kollege Andreas Bertram mit Unterstützung von Manfred Blome, Dezernent des Gebäudemanagements der Universität, die Medien zu einem Rundgang durch die gemeinsame Bibliothek eingeladen. Für die Universität ist der Neubau die Bereichsbibliothek für Naturwissenschaften und Mathematik, für die Hochschule die Zentralbibliothek.
30 Millionen Euro hat das Land mit dem Bau in den Hochschulstandort Osnabrück investiert. Das Berliner Büro Reimar Herbst Architekten gestaltete die Bibliothek als " Schale", die zwei Gartenhöfe umschließt. Alle Bibliotheksbereiche öffnen sich über Glasflächen zu den innen liegenden Höfen. Studenten können bei schönem Wetter auf großen Holzbänken in den Höfen arbeiten.
Die als " Schießscharten" verulkten Fenster in dem wuchtigen Steinbau haben eine wichtige Funktion, erläuterte Blome. Hier könne jeder auch bei Sonneneinstrahlung ungehindert arbeiten. Glasfronten seien zwar auf den ersten Blick schöner, meine er mit Blick auf Uni-Bibliotheken an anderen Standorten. Die Sonne machen aus den Bauten jedoch die reinsten Backöfen. Bei diesem Bau sind die Fenster in 40 Zentimeter Tiefe in die Steinwand eingebaut. In die Dreifachverglasung der Scheibe, so erläuterte Blome weiter, ist ein Streckgitter eingelassen, sodass der überwiegende Teil des Sonnenlichts reflektiert wird. Deshalb sei keine energie- und kostenintensive Klimaanlage nötig.
Vielmehr würden bis zu 95 Prozent der Energie durch die Abluft gewonnen. Annähernd 45 000 Kubikmeter Luft werden stündlich umgewälzt. Die Luft ist in diesen Tagen in der neuen Bibliothek noch rein. An der Universität beginnen die Vorlesungen erst in der kommenden Woche. Dennoch sind schon einige Einzelcarrels angemietet. Unter den insgesamt 800 Arbeitsplätzen alle mit Tageslicht sind rund 80 Lesekabinen für ein oder zwei Personen. Die Studierenden können dort ungestört arbeiten. Auch wenn an einigen Türen ein Schild " Vermietet" hängt reserviert wäre die bessere Formulierung, denn die Nutzung ist kostenfrei und muss nur am Empfang angemeldet werden.
Im Gegensatz zur dunklen Außenansicht ist der Eingangsbereich mit dem Empfang freundlich hell. Gelbe Noppen auf dem Boden weisen Sehbehinderten den Weg. Induktionsschleifen am Tresen erleichtern Hörgeschädigten die Kommunikation. Die Treppenhäuser sind auch am Handlauf hell erleuchtet. Das gesamte Haus ist barrierefrei.
Auf vier Ebenen mit 8600 Quadratmeter Hauptnutzfläche entstand Platz für 150 000 Zeitschriftenbände und 450 000 Monografien. WLAN-Empfang im gesamten Haus ist ebenso selbstverständlich wie die zahlreichen Bildschirmarbeitsplätze und Scannerkopierer.
Die niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic wird die Bibliothek am 20. Oktober offiziell eröffnen. Die Bürger sind am Samstag, 24. Oktober, eingeladen, sich zwischen 11 und 15 Uhr ein eigenes Bild zu machen.
" Hässlich wie die Nacht", " der neue Karzer für böse Studenten", " etwas Ähnliches steht auch in Prora auf Rügen", " Gefängnis von Askaban" und " Stasi-Bau" wurde seit der Fertigstellung auf Facebook gelästert. Lob wie: " Von innen ist′s sehr schön, erstaunlich hell und architektonisch wirklich durchdacht", gibt es nur in Einzelfällen. Bleibt nur die Empfehlung einer Userin: " Vielleicht sollten die ganzen Kritiker mal nach der Eröffnung vorbeikommen und sich selbst vom Neubau überzeugen."

Bildergalerie auf www.noz.de
Bildtext:
Alle der etwa 800 Arbeitsplätze haben Tageslicht.
Von außen verspottet. Innen haben Studierende sehr gute Arbeitsbedingungen.
Fotos:
Thomas Osterfeld
Autor:
Ulrike Schmidt


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