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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Klimapilger kommen nach Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Unterwegs zum Gipfel in Paris – Laufend gegen Erderwärmung
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Heinz-Otto Babilon (66) hat einen langen Atem. Im vergangenen Jahr ist er von seinem Heimatort Bad Laer bei Osnabrück auf dem Fahrrad bis nach Rom gefahren. Derzeit ist er auf dem ökumenischen Klimapilgerweg unterwegs. Der führt unter dem Motto " Geht doch!" von Flensburg nach Paris zum Klimagipfel und passiert gerade Niedersachsen. " Wir wollen uns und die Politik in Bewegung bringen", sagt der Rentner und fügt mit fester Stimme hinzu: " Damit endlich verbindliche Klimaziele festgelegt werden."
In zwölf Etappen geht es über rund 1500 Kilometer bis in die französische Hauptstadt. Dort treffen sich vom 30. November bis 11. Dezember die Staats- und Regierungschefs zur Weltklimakonferenz. Sie wollen eine internationale Vereinbarung zum Klimaschutz in der Nachfolge des Kyoto-Protokolls verabschieden. Die Treibhausgas-Emissionen und die Erderwärmung sollen begrenzt, der Klimawandel verlangsamt und der Anstieg des Meeresspiegels gestoppt werden.
Mit dem Pilgerweg wollen die christlichen Kirchen auf die Dringlichkeit eines tatsächlich bindenden Abkommens aufmerksam machen. Denn der Klimawandel trifft vor allem die ärmsten Länder der Erde. " Und die können sich nicht wie wir Europäer mit teuren Technologien und immer neuen Deichen dagegen wappnen", sagt Anke Meckfessel, Diakonin und Mitorganisatorin der vierten Pilger-Etappe von Bremen nach Osnabrück.
Es gehe um die Frage, " wie wir verantwortungsvoll mit der Schöpfung umgehen und Schlimmeres verhindern können", sagt die Osnabrücker evangelische Regionalbischöfin Birgit Klostermeier. Die internationale Gemeinschaft müsse endlich den Willen zu einer ökologischen Wende aufbringen, ergänzt Superintendent Friedemann Pannen.
Sonntag Gottesdienst
Heinz-Otto Babilon hat sich schon in Hamburg in den Pilgerzug eingereiht. " Wir sind derzeit etwa eine Handvoll Dauerpilger, die, mit Bannern, Schlafsack, Rucksack und Isomatte ausgestattet, mehrere Tage oder sogar Wochen mitlaufen." Sie übernachten in Gemeindehäusern oder Privatquartieren. Insgesamt haben sich für den Pilgerweg nach Angaben des Büros bislang 1000 Dauerpilger angemeldet. Immer wieder schließen sich auch Menschen nur für einen Tag dem Zug an. Die Zahl variiert zwischen einem Dutzend und bis zu 600. Am Sonntagabend werden die Pilger zu einem Gottesdienst in der " Kleinen Kirche" in Osnabrück erwartet. Am Montag gibt es in der Stadt ein Programm mit Workshops und Diskussionen, zu dem die Bevölkerung eingeladen ist. Nach der Ruhepause wandern die Pilger am Dienstagmorgen weiter ins benachbarte Nordrhein-Westfalen Richtung Münster bis zum nächsten Etappenziel nach Dortmund.
Babilon will bis Münster dabeibleiben. Drei Wochen hat der ehemalige Caritas-Bereichsleiter dann geschafft. Dabei geht es ihm nicht nur um Forderungen an die Politiker. " Wir müssen uns auch selbst ändern", findet er. " Fahrrad statt Auto fahren oder Ökostrom nutzen."
Hoffnung auf Obama
Diakonin Meckfessel setzt ihre Hoffnung auf US-Präsident Barack Obama und seine Zugkraft. Er habe den Klimaschutz in den letzten Monaten seiner Amtszeit zur Chefsache gemacht. " Das ist ein positives Signal, dass tatsächlich ein Vertrag zustande kommt, der allen nützt."
Anmeldungen zum Pilgern für die letzten Etappen sind noch möglich über die Homepage www.klimapilgern.de

Bildtext:
Die Klimapilger sind in Niedersachsen unterwegs und werden am Sonntag Osnabrück erreichen: Hier verlassen Heinz-Otto Babilon (mit der roten Jacke) aus Bad Laer und seine Mitwanderer am Morgen des 7. Oktober die katholische Kirche Sankt Vitus in Visbek.
Foto:
privat/ Eva Katarina Agestam

Programm für Umweltpilger und Bürger am Sonntag und Montag

Sonntag, 18 Uhr: Pilgergottesdienst in der Kleinen Kirche neben dem Dom.

Montag, 13.50 Uhr: Treffpunkt Rathaus für fünf Workshops: 1. Führung durch die Ausstellung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zur Energiewende, 2. Besuch der Geothermie-Anlage des Doms 3. Mobilität der Zukunft: Vortrag und Diskussion, Stadtwerke Osnabrück, 4. Besuch Hof Hartkemeyer (solidarische Landwirtschaft), Bramsche-Pente, 5: Diskussion: Klimarelevanz der Landwirtschaft, mit Professor Dieter Trautz von der Hochschule Osnabrück. Verantwortliche begleiten die Gruppen zu den Workshop-Orten.

Montag, 17.15 Uhr: Informationen und Musik mit der Gruppe " Greenbeats" am Nikolaiort und am Jürgensort.

Montag, 19.30 Uhr: Vortrag " Das Klima eine globale Gerechtigkeitsfrage", mit Irene Knoke vom Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene in Bonn, Gemeindesaal St. Marien, An der Marienkirche 11.

Das Pilgerbüro im Marcel-Callo-Haus, Kleine Domsfreiheit 23, ist am 11. und 12. Oktober jeweils von 16 bis 20 Uhr geöffnet.
Autor:
epd


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