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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadt-Klima wird untersucht
Zwischenüberschrift:
Umweltministerium fördert Studie – Wandel ist spürbar
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Osnabrück will eine neue Studie über das Kleinklima in der Stadt in Auftrag geben. Die Kosten übernimmt zum größten Teil der Bund.

Die aktuelle stadtklimatische Untersuchung basiert auf Daten aus dem Jahr 1996. Vieles hat sich seither in der Stadt verändert: Neue Bau- und Gewerbegebiete sind hinzugekommen, der Verkehr hat sich verdichtet, die Heizsysteme sind andere geworden. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) empfiehlt, stadtklimatische Untersuchungen spätestens alle 20 Jahre zu aktualisieren, weil sich die Datengrundlagen und die Untersuchungsmethoden verändern. Die Stadtklima-Studie spielt in der Bauleitplanung eine wichtige Rolle. Vor Ausweisung eines neue Baugebietes wird jeweils geprüft, ob sich die geplante Versiegelung zum Beispiel auf Kaltluftschneisen in der Stadt auswirkt.

Osnabrück will die günstige Gelegenheit nutzen, Fördergelder des Bundes für die Klimastudie abzugreifen. Das Bundesumweltministerium fördert kommunale Strategien zur Anpassung an den Klimawandel. Stadtklimatische Untersuchungen können mit 50 Prozent bezuschusst werden. Kommunen, die finanziell klamm sind, können auf einen Fördersatz von 70 Prozent hoffen. Osnabrück gehört auch zu diesem Kreis der hilfsbedürftigen Städte. Die Studie wird nach Angaben der Umweltverwaltung 110 000 Euro kosten. Wenn Osnabrück in den Genuss der Höchstförderung kommt, bleibt ein Eigenanteil von 29 000 Euro.

CDU-Fraktionschef Fritz Brickwedde sagte, die CDU habe das Projekt angesichts der prekären Finanzlage zunächst skeptisch betrachtet. Ein Argument von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) führte in der CDU jedoch zum Umdenken: Die große Klima-Studie soll künftig Einzeluntersuchungen etwa bei der Ausweisung neuer Baugebiete überflüssig machen. " Wir wollen aber eine Aufstellung, wie sich das konkret darstellt und wie die finanziellen Auswirkungen im Einzelnen sind", sagte Brickwedde während der jüngsten Ratssitzung.

Der Rat beschloss einstimmig, einen Förderantrag zu stellen. Wenn die Förderzusage des Bundes vorliegt, will der Rat final entscheiden.

Für die Studie sollen Daten über Temperaturen, Windverhältnisse und Niederschlagsmengen erhoben und um Modellrechnungen ergänzt werden, die Aussagen über die kleinklimatischen Bedingungen überall in der Stadt erlauben. Auf dieser erweiterten Datenbasis wären Projektionen möglich, wie sich das Klima in der Stadt bis 2040 oder 2050 verändern wird und auf Wohngebiete, Schulen, Krankenhäuser, Grünflächen oder Parkanlagen auswirkt. Es ließe sich mit diesen Modellen auch berechnen, inwieweit neue Grünflächen, Dachbegrünungen oder Entsiegelungen das Kleinklima verbessern.

Dass sich das Klima auch in Osnabrück ändert, steht nach Angaben des Umweltamtes außer Zweifel. Von 1952 bis heute ist die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur um 1, 5 Grad angestiegen. Extreme Ereignisse wie die heißen Nächte mit Temperaturen von mehr als 20 Grad um Mitternacht haben sich seitdem verdoppelt. Die Zahl der Sommertage mit Maximaltemperaturen von über 30 Grad hat sich fast verdreifacht.

Mehr lokale Berichte und Hintergründe im Ortsportal Osnabrück auf www.noz.de/ lokales
Bildtext:
Wie wirkt die Versiegelung auf Kaltluftschneisen und das Kleinklima in der Stadt? Osnabrück will eine neue Klima-Studie in Auftrag geben.
Foto:
Michael Hehmann
Autor:
Wilfried Hinrichs
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