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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Lotter Kreuz wird ab 2016 ausgebaut
 
Ab 2016 soll Lotter Kreuz erneuert werden
Zwischenüberschrift:
Mehr als 70 000 Fahrzeuge pro Tag – Knotenpunkt kommt an seine Grenzen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Das Autobahnkreuz Lotte hat das Ende seiner Leistungsfähigkeit erreicht. Ab 2016 soll der Knotenpunkt ausgebaut werden.
Das Lotter Kreuz, an dem die Autobahnen 1 und 30 aufeinandertreffen, ist offenbar weder den bestehenden und erst recht nicht den zu erwartenden Verkehrsverhältnissen gewachsen. 1968, im Jahr der Freigabe, passierten den Knotenpunkt je nach Fahrtrichtung zwischen 4000 und 11 000 Fahrzeuge pro Tag. Anfang dieses Jahrtausends waren es schon 70 000 Fahrzeuge pro Tag.
Nicht nur der Pkw-Verkehr hat zugenommen, auch der Lkw-Verkehr. Viele schwere Laster zermürben die Brücken unerwartet schnell. Im Klartext: Das vorhandene Bauwerk entspricht nicht den geltenden statischen Anforderungen. 2018 endet die Restnutzdauer.

Osnabrück. Das Autobahnkreuz ist in die Jahre gekommen: Seit 1968 kreuzen sich bei Lotte die in Ost-West-Richtung laufende A 30 und die in Nord-Süd-Richtung laufende A 1. Inzwischen kommt das in klassischer Kleeblattform angelegte Kreuz verkehrstechnisch an seine Grenzen, und auch das " Zentralbauwerk" sprich: Die Überführung der A 30 über die A 1, nähert sich in raschen Schritten seinem Verfallsdatum. Vermutlich noch 2016 beginnen die Arbeiten am " Projekt 03-1549", mit dem das Kreuz fit für die Zukunft gemacht werden soll.

Im Jahr der Freigabe passierten das Lotter Kreuz je nach Fahrtrichtung zwischen 4000 und 11 000 Fahrzeuge pro Tag. Zu wenig für separate " Verteilerfahrbahnen", auf die sich die Verkehrsteilnehmer in die gewünschte Fahrtrichtung einsortieren können. Zu Anfang des 21. Jahrhunderts liegen die Frequenzzahlen schon bei über 70 000 Fahrzeugen pro Tag. Das Fazit der Planer: Das Autobahnkreuz Lotte/ Osnabrück ist weder den bestehenden und erst recht nicht den zu erwartenden Verkehrsverhältnissen gewachsen.

Ein weiteres Problem: Nicht nur der Pkw-Verkehr hat zugenommen, auch der Lkw-Verkehr. Viele schwere Lkw zermürben die Brücken unerwartet schnell. Im Klartext: Das vorhandene Bauwerk entspricht nicht den statischen Anforderungen der geltenden DIN-Fachberichte. Und hat damit noch eine Restnutzdauer bis zum Jahr 2018. Bis dahin muss das Zentralbauwerk durch einen Neubau ersetzt werden. Nein, einstürzen werde das Bauwerk auch Ende 2018 wohl nicht, stellt Josef Brinkhaus vom Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen, Regionalniederlassung Münsterland, klar, aber die Zeit drängt.

Aber es ist nicht nur das Zentralbauwerk: Zu geringe Fahrbahn- und Standstreifenbreiten. Zu geringe Radien. Zu geringe Querneigungen in den Rampen. Zu geringe Ein- und Ausfädellängen. Zu kurze Verflechtungsbereiche: Die Liste der Defizite des Autobahnkreuzes ist nach über vier Jahrzehnten lang. Und die Möglichkeiten sind ausgereizt: Angesichts des stark zunehmenden Ost-West-Verkehrs zwischen Berlin und Amsterdam wurden nachträglich Verteilerfahrbahnen eingerichtet. Das konnte aber nur durch Abweichungen von gültigen Richtlinien umgesetzt werden. Die Fahrbahnbreiten wurden reduziert, die Seitenstreifen (Standstreifen) entfielen, und im gesamten Autobahnkreuz wurden verminderte Werte bezüglich der Radiengröße, Verflechtungslängen sowie Querneigungen angesetzt. Eine Folge ist die Begrenzung auf ein Tempo von 100 Kilometern pro Stunde auf der A 30 im Kreuz-Bereich.

Das Zentralbauwerk im Autobahnkreuz, also die A 30, soll künftig zwei Hauptfahrspuren in jede Richtung mit Seitenstreifen, Seitentrennstreifen und Verflechtungen bekommen. Aber es geht um mehr: Rampen und Verteilerfahrbahnen sollen neu angelegt werden, dazu heute noch nicht vorhandene Verflechtungs- und Seitenstreifen in beide Fahrtrichtungen zwischen dem Lotter Kreuz und der Anschlussstelle Hasbergen-Gaste. Für all das müssen etliche weitere Bauwerke geändert oder neu errichtet werden. Geplant ist auch ein zusätzliches Regenrückhaltebecken. Gute Nachricht für die Bewohner der Feldrieden-Siedlung in Hasbergen: Im Zuge des Umbaus sollen die lang ersehnten Lärmschutzwände entstehen und lärmmindernder Fahrbahnbelag aufgebracht werden. Bis es so weit ist, können aber noch Jahre vergehen. Mit vier bis fünf Jahren Bauzeit rechnet Josef Brinkhaus für das Gesamtprojekt wenn alles glattgeht.

Und wie baut man ein Autobahnkreuz komplett um, ohne es zu sperren? Zunächst soll eine zweispurige Hilfsbrücke nördlich des bestehenden Bauwerks über die A 1 errichtet werden. Während der Verkehr über die Hilfsbrücke und die nördliche Brücke geleitet wird, wird die südliche Seite der Brücke in Fahrtrichtung Hannover abgebrochen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt.

Danach rollt der Verkehr in beide Richtungen über den Neubau, während die Hilfsbrücke entfernt und die zweite Brückenhälfte abgerissen und ebenfalls durch einen Neubau ersetzt wird. Auch während der Bauarbeiten stehen dank Hilfsbrücke zwei Fahrstreifen und eine Nebenfahrbahn je Fahrtrichtung zur Verfügung. Dass es im Lotter Kreuz extrem eng zugeht, seien die Autofahrer ja schon gewohnt.

Ist das Zentralbauwerk erneuert, werden die neuen Rampen und Verteilerfahrbahnen sowie die zusätzlichen Verflechtungsstreifen in Angriff genommen. Das ist aber zumindest planrechtlich derzeit noch Zukunftsmusik: Zunächst findet die " Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung" statt: in Lotte am 13. Oktober ab 18 Uhr im Ratssaal der Gemeinde und in Hasbergen am 15. Oktober ab 19 Uhr im Gasthaus Thies.

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Bildtexte:
Am Ende seiner Leistungsfähigkeit: Das Lotter Kreuz soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden.
Gewohntes Bild: Bis Ende 2018 werden die Arbeiten an der A1 zwischen Lengerich und Autobahnkreuz Lotte/ Osnabrück dauern. Möglicherweise wird das Autobahnkreuz ab 2016 grunderneutert.
Fotos:
Gert Westdörp, Swaantje Hehmann
Autor:
Frank Wiebrock
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