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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Flüchtlingszimmer in alter Schule
 
Flüchtlingszimmer in alten Klassenräumen
Zwischenüberschrift:
Seitentrakt der ehemaligen Käthe-Kollwitz-Schule wird umgebaut
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. In der ehemaligen Käthe-Kollwitz-Schule werden 20 Klassenräume zu Flüchtlingsunterkünften umgebaut. Die Stadt braucht angesichts des weiteres Zustroms von Asylsuchenden die Schule als Übergangslösung, sagte der Oberbürgermeister.

Osnabrück. 20 ehemalige Klassenräume der Käthe-Kollwitz-Schule sollen bis Ende November für die Aufnahme von Flüchtlingen hergerichtet werden. Das sagte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert auf Anfrage unserer Redaktion.
" Wir haben in Osnabrück bisher immer menschenwürdige Unterkünfte für Flüchtlinge bereitstellen können", betonte Griesert am Dienstag im Rathaus. Die Unterkünfte in der Schulen sollten übergangsweise zur Verfügung stehen, um auch weiterhin ohne Zelte, Container oder die Nutzung von Turnhallen auszukommen.
Neuer Platz für Flüchtlinge sei notwendig, weil der Stadt im September die Zuweisung von weiteren 490 Flüchtlingen bis Ende Januar angekündigt wurde. " 58 sind schon da, weitere 25 kommen Mittwoch, bleiben 407, die untergebracht werden müssen", rechnete Sozialamtsleiter Udo Kunze vor. Knapp 100 Plätze habe die Stadt. Blieben 300, die noch akquiriert werden müssen.
Der Aufruf des Oberbürgermeisters, privaten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, habe etwa 50 Meldungen gebracht, die jetzt geprüft würden. Zudem sei die Stadt in Verhandlungen mit verschiedenen kleinen und mittelgroßen Hotels.
Die Käthe-Kollwitz-Schule sei als Übergangslösung in jedem Fall notwendig, betonte Griesert. Nach Auskunft von Dirk König, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Immobilien, werden die Umbauarbeiten in der ehemaligen Schule in der kommenden Woche beginnen. Die rund 60 Quadratmeter großen Klassenräume würden mit sechs bis neun Betten ausgestattet, die gemeinschaftlichen Sanitäranlagen überholt und Duschen eingebaut. Mit dem notwendigen Brandschutz beliefen sich die Gesamtkosten auf etwa 500 000 Euro.
Weitere 900 000 Euro wird die Stadt in einen Neubau an der Wachsbleiche stecken. In dem Haus, mit dem eine Baulücke geschlossen wird, sollen 54 Wohnungen für Flüchtlinge entstehen. Der Sozialausschuss hat für den Neubau inzwischen grünes Licht gegeben. Parallel dazu liefen Verhandlungen mit dem Land, dass Kosten für Investitionen in Flüchtlingsunterkünfte nicht auf die Neuverschuldung der Stadt angerechnet werden.
Die Stadt stelle sich auch nach Januar auf die Aufnahme weiterer Flüchtlinge ein, sagte der Oberbürgermeister. Die Anrechnungsquote der Kommunen stehe auf dem Prüfstand. Bisher mussten Städte mit voll belegten Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen. Das werde sich angesichts des ungebrochen großen Zuzuges mit Sicherheit ändern.
Das alte CUT an der Westerbreite werde ebenfalls als mögliche Flüchtlingsunterkunft geprüft, kündigte Stadtkämmerer Thomas Fillep am Dienstag im Immobilienausschuss an. Die Suche nach weiterem Wohnraum laufe weiter, so Kunze. Die Jugendherberge am Schölerberg stünde möglicherweise vier Monate im Winter zur Verfügung. Das ehemalige Awo-Pflegeheim am Schölerberg habe als Unterkunft zur Diskussion gestanden. Die Pläne hätten sich aber zerschlagen, weil die Awo das Haus selber weiter nutzen wolle.
Dem Runden Tisch Schölerberg sei die Neunutzung der Kollwitz-Schule mitgeteilt worden. Am 5. November sollen die Bewohner des Stadtteils vor Ort über die Pläne informiert werden. Der Schulhausmeister stehe den Flüchtlingen als Ansprechpartner zur Verfügung. Bei Bedarf würden eine zweite Hausmeisterstelle und ein Sicherheitsdienst installiert. Auch die städtische Flüchtlingssozialarbeit, die um vier Stellen aufgestockt wurde, werde sich um die Bewohner kümmern, kündigte die städtische Integrationsbeauftragte Seda Rass-Turgut an.

Alle Informationen über Flüchtlinge auf www.noz.de

Bildergalerie auf www.noz.de
Bildtexte:
20 Klassenräume der ehemaligen Käthe- Kollwitz-Schule mit der Auszeichnung " Schule ohne Rassismus" sollen zu Flüchtlingsquartieren umgebaut werden.
An der Wachsbleiche schließt die Stadt eine Baulücke und schafft 54 Wohnungen für Flüchtlinge.
Fotos:
Michael Gründel

Kommentar
Besser als Container

Ein dickes Lob spricht Oberbürgermeister Wolfgang Griesert der Arbeitsgruppe aus, die seit Monaten in enger Abstimmung weitere Flüchtlingsunterkünfte sucht und prüft. Die Mühe lohnt sich, weil Osnabrück bisher keine Zelte und Container aufstellen oder Turnhallen belegen musste.

Alles ist besser als Container, die durchaus mal zur Diskussion standen. Selbst wenn eine Belegung von bis zu neun Menschen in einem ehemaligen 60-Quadratmeter-Klassenraum beengt ist die Menschen, die Osnabrück zugewiesen wurden, haben ein festes Dach über dem Kopf.

In den vergangenen vier Jahren hat Osnabrück 1750 Flüchtlinge aufgenommen. 1000 von ihnen haben inzwischen eine Wohnung gefunden, sodass 750 in Sammelunterkünften leben. Auch für sie werden weiterhin Wohnungen gesucht, wobei die Stadt als Mieter auftritt und potenziellen Vermietern damit eine finanzielle Sicherheit bietet.

Die Asylsuchenden kommen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, dem Sudan und Eritrea. Sie alle haben große Chancen auf ein Bleiberecht und werden voraussichtlich zu Osnabrückern, von denen etliche auch ihre Familien nachholen werden.

Bei allen Unterkünften, die jetzt dringend für die Flüchtlinge gesucht werden, behält die Stadt das Ziel, neuen Wohnraum zu schaffen, nicht aus den Augen. Das Gelände, auf dem das Flüchtlingshaus steht, ist ebenso wie das Gelände der Käthe-Kollwitz-Schule für Wohnungsbau reserviert. Dort sollen einmal Alt- und Neu-Osnabrücker einziehen.

Und Flüchtlingsunterkünfte, die jetzt gebaut werden, eignen sich später als Bleibe für Studenten in der Stadt.
Autor:
Ulrike Schmidt


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