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1.
Erscheinungsdatum:
01.10.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Aus Existenzkrisen erstarkt
Zwischenüberschrift:
Die Ursulaschule feiert am Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Im
Alters-
Ranking
der
Osnabrücker
Gymnasien
liegt
die
Ursulaschule
trotz
ihrer
großen
Tradition
lediglich
auf
Rang
4.
Die
Spitze
nehmen
uneinholbar
das
Carolinum
(1219
Jahre)
und
das
Ratsgymnasium
(420
Jahre)
ein.
Auch
die
"
Höhere
Mädchenschule"
(Lyzeum/
Gymnasium
"
In
der
Wüste"
)
ist
mit
167
Jahren
noch
ein
wenig
älter.
Viertrangig
fühlt
sich
die
Ursulaschule
deshalb
aber
keinesfalls
und
feiert
an
diesem
Wochenende
mit
fröhlichem
Selbstbewusstsein
den
150.
Geburtstag.
Das
Selbstbewusstsein
fußt
vielleicht
auf
einem
besonderen
Schulgeist,
den
Generationen
von
Schülerinnen
(und
seit
1975
auch
Schülern)
wie
auch
ihre
Lehrer
erlebt
und
immer
wieder
beschrieben
haben.
Er
könnte
mit
der
christlichen
Werteorientierung
des
Gymnasiums
zusammenhängen,
die
bei
einer
katholischen
Privatschule
naturgemäß
einen
Grundpfeiler
darstellt.
Bis
1978
hat
der
Ursulinen-
Orden
das
Schulleben
getragen
und
geprägt,
danach
die
Franziskaner
und
schließlich
seit
2001
die
Schulstiftung
des
Bistums.
Die
Anmeldezahlen
für
die
fünften
Klassen
lagen
meistens
weit
über
der
Kapazitätsgrenze
und
erweckten
wohl
so
manches
Mal
den
nicht
veröffentlichten
Neid
anderer,
gerade
nicht
so
gefragter
Gymnasien.
Und
es
werden
auch
Lehrerpersönlichkeiten
gewesen
sein,
die
in
den
zurückliegenden
150
Jahren
den
Schulgeist
mitbestimmt
haben,
nicht
zuletzt
Schulleiter
wie
Schwester
Tarcisia
und
Pater
Werinhard
Einhorn.
Einen
eindrucksvollen
Beleg
dafür,
dass
die
Schule
ihren
christlichen
Erziehungsauftrag
ernst
nimmt
und
engagiert
lebt,
lieferte
1991
der
Widerstand
gegen
die
Federstrich-
Entscheidung
des
Bistums,
Ursulaschule
und
Angelaschule
am
Standort
in
Haste
zusammenzulegen
und
den
Innenstadt-
Standort
im
Schatten
des
Doms
aufzugeben.
Damit
hätte
die
nicht
nur
funktionierende,
sondern
geschätzte
und
geliebte
Ursulaschule
ihre
Identität
verloren.
Schüler,
Lehrer
und
Eltern
traten
mit
kreativen
Aktionen
und
starken
Argumenten
in
einen
geschlossenen
Widerstand,
dem
sich
Bischof
Ludwig
Averkamp
schließlich
beugte
–
wohl
ziemlich
einzigartig
für
ein
"
bischöfliches
Gymnasium"
.
Die
"
Neue
Osnabrücker
Zeitung"
berichtete
im
August
und
September
1991
täglich
von
Diskussionsveranstaltungen,
lauten
und
eher
stillen
Protesten,
Mahnwachen
am
Dom
und
dem
täglich
wachsenden
Bart
des
Schulleiters
Werinhard.
Der
hatte
nach
anfänglichem
Mittragen
der
Pläne
eine
Kehrtwendung
vollzogen,
die
Anführung
des
Protests
übernommen
und
erklärt,
als
Buße
würde
er
sich
nicht
mehr
rasieren
und
so
lange
auf
einer
Luftmatratze
in
der
Schule
übernachten,
bis
der
Zusammenlegungsbeschluss
zurückgenommen
sei.
Am
11.
September
1991
verkündete
die
Pressestelle
des
Bistums
schließlich
die
Rolle
rückwärts.
Werinhard
überließ
es
dem
hochengagierten
Schülersprecher
Heiner
Fangerau,
auf
dem
Schulhof
die
bischöfliche
Erklärung
zu
verlesen,
auch
das
eine
gute
und
große
Geste,
und
unterzog
sich
anschließend
unter
Beifall
und
Jubel
der
Rasur.
"
Es
war
ein
Bußbart,
dann
ein
Hoffnungsbart,
und
jetzt
ist
er
ab"
,
zitierte
ihn
die
,
NOZ′.
Die
Anfänge
der
höheren
Schulbildung
für
katholische
Mädchen
reichen
bis
ins
Jahr
1810
zurück.
Da
hatte
Fräulein
Cäcilie
Vezin
eine
kleine
Schar
"
höherer
Töchter"
um
sich
versammelt,
um
ihnen
etwas
mehr
als
Schreiben
und
Rechnen
beizubringen,
wie
es
in
den
zweizügigen
Volksschulen
vermittelt
wurde.
Bischof
Paulus
Melchers
wollte
den
Rahmen
indessen
etwas
größer
ziehen
und
die
Schule
enger
an
den
bischöflichen
Stuhl
binden.
Deshalb
bat
er
das
ihm
bekannte
Ursulinenkloster
in
Dorsten
um
Entsendung
einiger
Schul-
Schwestern.
Einen
Tag
nach
dem
Fest
der
heiligen
Ursula
begannen
die
neuen
Schwestern
am
22.
Oktober
1865
in
drei
bescheidenen
Räumen
der
Kleinen
Domsfreiheit
14
den
Unterricht
mit
zunächst
34
Schülerinnen.
Dieser
Tag
wird
als
Gründungstag
des
Ursulinums
angesehen.
Stürmische
Zeiten
folgten.
Auf
dem
Höhepunkt
des
Kulturkampfs
verfügte
Bismarck
1875
die
Aufhebung
aller
Orden
und
Kongregationen.
Bischof
Beckmann
erreichte
eine
Ausnahmeregelung,
nach
der
die
Schwestern
bei
Fortgeltung
ihrer
Gelübde
zeitweilig
ihre
Ordenstracht
ablegen
und
als
quasi
weltliche
Lehrerinnen
ihre
Unterrichtstätigkeit
fortsetzen
durften.
1888
war
diese
Phase
beendet,
die
Ursulinen
durften
wieder
Ursulinen
sein.
Die
nächste
existenzielle
Krise
zog
mit
dem
Nationalsozialismus
herauf,
dem
das
kirchliche
Schulwesen
ein
Dorn
im
Auge
war,
weil
es
der
gleichgeschalteten
Erziehung
im
Sinne
der
Machthaber
im
Wege
stand.
Neueinschulungen
wurden
systematisch
behindert.
Die
Ursulinen
mussten
1939
Teile
der
Schule
an
die
Stadt
vermieten,
1940
waren
ihnen
nur
noch
vier
Schulklassen
mit
113
Schülerinnen
verblieben.
In
übrige
Räume
zog
eine
zweite
Abteilung
der
städtischen
Oberschule
für
Mädchen
ein.
Beim
"
Klostersturm"
im
August
1941
wurden
Ursulaschule
und
Kloster
aufgehoben
und
ihr
Vermögen
beschlagnahmt.
Die
Schwestern
rekrutierte
man
zwangsweise
zu
Arbeiten
im
"
Wehrkreis-
Sanitätspark
VI"
im
Keller
der
Schule.
Sie
mussten
Pillen
drehen
und
Verbände
aufrollen.
Im
September
1944
verwandelten
vier
Spreng-
und
unzählige
Brandbomben
den
Gebäudebestand
in
eine
Ruinenlandschaft.
Der
erste
Nachkriegsunterricht
fand
in
der
ebenfalls
von
Ursulinen
geführten
Angelaschule
in
Haste
statt.
1951
war
der
Wiederaufbau
an
der
Kleinen
Domsfreiheit
so
weit
fortgeschritten,
dass
wieder
unterrichtet
werden
konnte.
Ein
stetiges
Wachstum
setzte
ein,
sowohl
an
Schülerinnen
als
auch
im
Gebäudebestand.
Heute,
150
Jahre
nach
der
Gründung,
besuchen
1100
Schülerinnen
und
Schüler
das
Ursulinum.
Schulleiter
Rolf
Unnerstall
hat
die
Schulgemeinschaft
zu
einem
Festakt
aus
Anlass
des
Schuljubiläums
am
morgigen
Freitag
um
10
Uhr
in
die
Osnabrück-
Halle
eingeladen.
An
diesem
Samstag
folgt
eine
Schulparty
im
Alando
Palais,
und
in
der
Woche
darauf
geht
es
für
eine
Woche
auf
Schulfahrt
nach
Assisi
und
Rom.
Stadt
im
Wandel:
mehr
Texte
und
Fotos
auf
www.noz.de/
historisch-
os
Bildtexte:
Nach
1920
war
die
460-
Meter-
Gebäudefront
der
Schule
zur
Kleinen
Domfreiheit
hin
komplettiert.
Das
"
Haus
2"
in
der
Bildmitte
besaß
drei
markante
Treppengiebel.
Rechts
von
der
überbrückten
Durchfahrt
schloss
sich
"
Haus
1"
an.
Schlichter,
aber
durchaus
qualitätvoll
baute
man
nach
den
Kriegszerstörungen
vom
13.
September
1944
die
Bruchstein-
Fassaden
ab
1948
wieder
auf.
Foto:
Schularchiv,
David
Ebener
Autor:
Joachim Dierks