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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Eben nicht unbedenklich
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Interview mit dem Präsidenten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hans-Joachim Kümpel, " Kümpel: Fracking ist weniger gefährlich als Gülle" (Ausgabe vom 22. September).

" Im Hinblick auf die im Bundestag anstehende Entscheidung zum Fracking-Regelungspaket laufen Akzeptanzkampagnen der Fracking-Lobbyisten, und in allen Medien treten Prediger für die Unbedenklichkeit auf. So auch der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die schon seit Jahren versucht, eine Lanze für Fracking zu brechen. Ohne neue Fakten auf den Tisch zu legen, bezeichnet der BGR- Präsident Fracking als weniger gefährlich als Gülle und blendet dabei sämtliche Gutachten namhafter Wissenschaftler ebenso aus wie die internationale Fachliteratur und Schadensereignisse aus der Vergangenheit.

Zitat Kümpel:' . . . das meiste ist natürlich vorkommendes Lagerstättenwasser, das mit an die Erdoberfläche gefördert wird. Es ist geübte Praxis, Bohrungen so auszuführen, dass keine Verbindung entsteht . . .' Die ' geübte Praxis' sieht in Niedersachsen so aus: Im Bereich der Erdgasfelder wurden für den Abtransport von Lagerstättenwasser 270 Kilometer Kunststoffrohre verlegt, die hierfür ungeeignet sind, da sie unter anderem Benzol diffundieren lassen. In diesem Zusammenhang ist es bereits zu zahlreichen Schäden mit Benzol-Kontaminationen der Böden und teilweise auch des Grundwassers gekommen.

Diese Vorkommnisse drangen anfangs kaum an die Öffentlichkeit. Ausgedehnte Schäden in Söhlingen im Jahr 2007 wurden zum Beispiel erst vier Jahre später durch die Presse bekannt gemacht [. . .]. Unabhängig von allen Risiken, Gefahrenpotenzialen und möglichen Folgeschäden sind aber für unsere Region insbesondere die mit dem Fracking einhergehenden Strukturveränderungen von Bedeutung, die zwangsläufig eintreten, wenn alle drei Kilometer ein Bohrplatz entsteht und die ländliche Parklandschaft in eine Gasförderindustrieregion verwandelt wird. Die Gemeinden bemühen sich, unter anderem auch im Rahmen des Ilek (Integriertes ländliches Entwicklungskonzept), den ländlichen Raum als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum weiterzuentwickeln, um trotz des demografischen Wandels für junge Leute, Fachkräfte (zum Beispiel auch Ärzte) und so weiter attraktiv zu bleiben. All diese Bemühungen würden durch die Errichtung von Gasförderfeldern zunichtegemacht, was die betroffene Region in einen Abwärtstrend bringen würde."

Dr. med. Maria Entrup-Henemann,

IG Frackingfreies Artland e. V.

Quakenbrück
Bildtext:
Fracking-Gegnerin: Modedesignerin Vivienne Westwood protestiert in England.
Foto:
imago
Autor:
Dr. med. Maria Entrup-Henemann


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