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1
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1.
Erscheinungsdatum:
29.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Friedensreiter aus der Fremde
22 Klassen für den Einstieg in Deutsch
Zwischenüberschrift:
Flüchtlingskinder bauen Steckenpferde
"Die Situation ändert sich wöchentlich"
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Heimatkunde
und
Basteln
in
bester
Kombination
steht
seit
Jahrzehnten
in
Vorbereitung
auf
das
Steckenpferdreiten
auf
dem
Stundenplan
der
Osnabrücker
Viertklässler.
Beim
traditionellen
Umzug
am
15.
Oktober
werden
auch
Mohammad
aus
Syrien
und
Hussein
aus
dem
Libanon
dabei
sein.
Die
beiden
Jungen
besuchen
die
Sprachlernklasse
in
der
Grundschule
Eversburg.
Dort
lernen
sie
bei
Marion
Steinkamp
Deutsch
und
nehmen
in
Fächern,
bei
denen
es
nicht
so
sehr
auf
die
Sprache
ankommt,
am
Unterricht
einer
regulären
vierten
Klasse
teil.
An
diesem
Montag
gibt
es
in
der
dritten
und
vierten
Stunde
Werken
bei
Anne
Buderer
und
Guido
Pankoke.
Die
Kinder
basteln
sich
ihre
eigenen
Steckenpferde
für
ihren
großen
Auftritt.
Die
Eversburger
Grundschule
ist
auch
ohne
Sprachlernklasse
international.
Hussein
und
Mohammad
fallen
in
der
Klasse
mit
Kindern
unterschiedlicher
Ethnien
nicht
weiter
auf.
Zu
zweit
sollen
die
Kinder
an
Ohren
und
Zügeln
arbeiten.
Die
beiden
Neubürger
(Hussein
ist
erst
seit
wenigen
Wochen
auf
der
Schule)
tun
sich
zusammen.
Anne
Buderer
führt
vor,
wie
die
Ohren
angenäht
und
die
Zügel
hergestellt
werden.
Wie
lang
soll
der
Nähfaden
sein?
Welche
Farben
soll
das
Zaumzeug
haben?
Hussein
versteht
zwar
die
Worte
nicht,
verfolgt
aber
konzen
triert
die
praktische
Vorführung.
"
Was
er
einmal
gesehen
hat,
kann
er
wunderbar
nachmachen."
Anne
Buderer
ist
beeindruckt
von
der
schnellen
Auffassungsgabe
des
Viertklässlers.
Seit
2011
hat
die
Grundschule
Eversburg
eine
Sprachlernklasse.
Konrektorin
Marion
Steinkamp
ist
Klassenlehrerin,
die
alle
Kinder
nach
deren
individuellen
Fähigkeiten
fördert
und
schaut,
in
welche
Regelklassen
mit
welchen
Fächern
ihre
Kinder
passen.
Es
gebe
ein
gutes
Miteinander,
erzählt
Schulleiterin
Cornelia
Klösel:
Die
Klassensprecher
holen
Sprachlernmitschüler
zu
den
gemeinsamen
Stunden
ab.
Schließlich
sitzen
in
den
verschiedenen
Klassen
auch
Kinder,
die
selbst
mal
Sprachlernschüler
waren.
Mehr
Fotos
auf
www.noz.de
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtext:
Aus
Socken
und
Wollfäden
entsteht
ein
Pferdekopf.
Hussein
aus
dem
Libanon
(links)
und
Mohammad
aus
Syrien
basteln
an
ihren
Steckenpferden.
Foto:
David
Ebener
Osnabrück.
In
Osnabrück
gibt
es
22
Sprachlernklassen,
in
denen
Kinder
und
Jugendliche
nach
dem
Zuzug
konzentriert
Deutsch
lernen,
ehe
sie
in
Regelklassen
wechseln.
Angesichts
des
derzeitigen
Flüchtlingszuzuges
werden
in
nächster
Zeit
weitere
Sprachlernklassen
eingerichtet
werden
müssen.
"
Die
Situation
ändert
sich
wöchentlich"
,
sagte
Gaby
Grosser
von
der
Regionalen
Arbeitsstelle
zur
Förderung
von
Kindern
aus
Zuwandererfamilien
(RAZ)
vor
dem
Schulausschuss.
Das
liege
vor
allem
an
der
steigenden
Zahl
der
Flüchtlinge,
die
nach
Deutschland
kommen.
Die
Zahl
der
Kinder
werde
sich
noch
einmal
deutlich
erhöhen,
wenn
die
ersten
Flüchtlinge
ihre
Familien
nachholen.
Allerdings,
darauf
wies
Andrea
Butke,
Leiterin
des
Fachbereichs
Schule/
Sport,
zu
Beginn
der
Diskussion
hin,
ist
Zuwanderung
nicht
auf
Flüchtlinge
beschränkt.
Syrische
Familien
stellen
inzwischen
die
größte
Zuwanderergruppe
dar,
gefolgt
von
bulgarischen
Familien.
Die
Schüler
in
den
Sprachlernklassen
kommen
aber
aus
vielen
verschiedenen
Herkunftsländern:
Afghanistan,
Bulgarien,
China,
Georgien,
Ghana,
Irak,
Israel,
Italien,
Kasachstan,
Libanon,
Litauen,
Lettland,
Mazedonien,
Rumänien,
Russland,
Pakistan,
Polen,
Portugal,
Somalia,
Sudan,
Syrien,
Türkei,
Ungarn
und
Ukraine.
Nach
einer
Anmeldung
im
Einwohnermeldeamt
oder
bei
der
Ausländerbehörde
kommen
die
Eltern
mit
ihren
Kindern
zur
Erstberatung
in
die
RAZ
und
werden
von
dort
aus
Sprachlernklassen
oder
im
Einzelfall
auch
Regelklassen
zugeordnet.
Die
Zahlen
wachsen
stetig
an:
Im
vergangenen
Schuljahr
wurden
in
der
RAZ
295
zugezogene
Kinder
und
Jugendliche
erfasst.
Mit
Beginn
dieses
Schuljahres
wurden
66
Kinder
aufgenommen,
die
während
der
Sommerferien
nach
Osnabrück
kamen.
Seit
Mitte
August
wurden
25
neue
Kinder
angemeldet.
Minderjährige
unbegleitete
Flüchtlinge
erfüllen
ihre
zwölfjährige
Schulpflicht
bisher
im
Berufsschulzentrum
am
Westerberg.
Dort
gibt
es
inzwischen
sieben
Sprachlernklassen.
Nach
Butkes
Auskunft
übernimmt
die
Berufsschule
in
Haste
elf
Neuankömmlinge
in
Absprache
mit
dem
Berufsschulzentrum
am
Westerberg
in
einer
Sprachlernklasse.
Geregeltes
Leben
Das
Ernst-
Moritz-
Arndt-
Gymnasium
hat
bisher
nach
Bedarf
eine
Sprachlerngruppe
eingerichtet.
Mit
einer
Sprachlernklasse
für
alle
Jahrgänge
ist
mit
Beginn
des
neuen
Schuljahres
auch
das
Gymnasium
"
In
der
Wüste"
dabei.
Die
Kinder
und
Jugendlichen
erhalten
sprachliche
Grundkenntnisse
und
werden
langsam
an
die
Regelklassen
herangeführt.
Anfangs
in
Fächern,
in
denen
Sprachkenntnisse
nicht
im
Vordergrund
stehen:
Sport,
Musik
und
Kunst,
in
den
Grundschulen
auch
Mathematik
und
im
für
alle
Schüler
neuen
Fach
Englisch.
Angesichts
der
Situation
rechnet
Gaby
Grosser
damit,
dass
schon
in
Kürze
einige
Sprachlernklassen
überbelegt
sind
und
geteilt
werden
müssen.
Dringend
gebraucht
würden
weiter
Lehrerinnen
und
Lehrer
mit
einer
Qualifizierung
für
das
Fach
Deutsch
als
Zweitsprache
(DAZ)
.
Das
Niedersächsische
Kultusministerium
biete
entsprechende
Fortbildungen
an.
Die
Sprachlernklassen
sind
von
einem
stetigen
Wechsel
geprägt:
Sobald
Kinder
in
eine
Regelklasse
wechseln
können,
werden
die
Plätze
während
des
laufenden
Schuljahres
von
Neuankömmlingen
besetzt.
Gaby
Grosser
bemüht
sich,
Kinder
ohne
große
Wartezeit
sofort
in
eine
Sprachlernklasse
zu
vermitteln.
Besonders
für
Flüchtlingsfamilien
sei
das
sehr
wichtig,
sagte
sie
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion:
Wenn
die
Kinder
wieder
in
die
Schule
gingen,
sei
das
der
erste
Schritt
zurück
in
ein
geregeltes
Leben.
Weitere
Informationen
über
Flüchtlinge
in
und
um
Osnabrück
im
Internet
auf
der
Seite
www.noz.de/
lokales
Kommentar
Erfahrene
Studenten
Manche
Kinder
haben
noch
nie
einen
Stift
in
der
Hand
gehabt,
andere
kommen
mit
guten
Schulnoten.
Die
Lehrerinnen
und
Lehrer
in
den
Sprachlernklassen
müssen
außerordentlich
flexibel
sein,
um
ihren
Schützlingen
den
besten
Start
in
das
deutsche
Schulleben
zu
bieten.
Angesichts
der
vermehrten
Zuzüge
wird
es
aber
langsam
eng
bei
der
Suche
nach
Lehrkräften
mit
der
Zusatzqualifikation
Deutsch
als
Zweitsprache.
Auch
wenn
das
Ministerium
viele
Angebote
macht,
die
von
den
Lehrern
gut
angenommen
werden,
muss
sich
der
Deutschunterricht
für
Kinder
mit
anderer
Muttersprache
an
allen
Universitäten
etablieren.
In
sämtlichen
Schulformen
und
Jahrgängen
wird
es
in
den
kommenden
Jahren
zahlreiche
Kinder
und
Jugendliche
geben,
für
die
Deutschland
die
Zukunft
ist
und
die
Deutschland
für
die
Zukunft
braucht.
Osnabrück
bringt
schon
seit
Jahren
viele
Lehrer
hervor,
die
genau
diese
Qualifikation
mitbringen.
Lehramtsstudenten
arbeiten
beim
Verein
zur
pädagogischen
Förderung
von
Kindern
aus
Zuwandererfamilien
mit
Kindern
mit
anderen
Muttersprachen.
Die
Praxiserfahrung
während
des
Studiums
befähigt
sie
in
hohem
Maße
für
die
Arbeit
mit
Kindern
von
Flüchtlingen
und
Zuwanderern.
Entsprechend
begehrt
sind
die
jungen
Lehrer
von
der
Universität
Osnabrück.
Autor:
Ulrike Schmidt