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1.
Erscheinungsdatum:
28.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Turnend durch die Innenstadt
Zwischenüberschrift:
Trendsport Parkour findet auch in Osnabrück immer mehr Fans
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Am
Ledenhof
sind
regelmäßig
Sportler
zu
sehen,
die
Mauern
und
Geländer
mit
Sprüngen
und
Salti
überwinden.
Wo
andere
Leitern
brauchen,
klettern
sie
und
hangeln
sich
vorwärts.
Parkour
heißt
diese
spektakuläre
Art
der
Fortbewegung,
die
auch
in
Osnabrück
zunehmend
Begeisterung
weckt.
Parkoursportler,
die
sich
"
Traceure"
nennen
(abgeleitet
vom
französischen
Wort
für
Spur
oder
Linie)
,
suchen
Wege
abseits
der
vorgegebenen
Pfade.
Dabei
nutzen
sie
ihre
Kraft
so
effizient
wie
möglich:
Sie
gehen
beispielsweise
nicht
um
eine
Mauer
herum,
wenn
der
Weg
darüber
kürzer
ist.
Die
Technik,
um
auf
ein
Hindernis
hinauf-
und
unbeschadet
wieder
herunterzukommen,
wird
in
vielen
kleinen
Schritten
geübt.
Verschiedene
Sportarten
dienen
dabei
als
Vorlage:
Hauptsächlich
werden
Elemente
der
Leichtathletik,
des
Kletterns
und
Turnens
kombiniert.
Es
gibt
darüber
hinaus
auch
Einflüsse
aus
Akrobatik
und
Tanz.
Jan
Casselmann
trainiert
Parkour
in
Osnabrück
und
gibt
sein
Wissen
in
Kursen
weiter.
Er
sagt,
der
Sport
erhöhe
das
Körpergefühl
und
verändere
die
Wahrnehmung
der
Umgebung:
"
Die
spielerische
Herangehensweise
führt
zu
einem
neuen
Entdecken
und
Erleben
der
Stadt."
Parkour
sei
ein
Lebensstil,
meint
der
30-
Jährige,
denn
mit
dem
Sport
verbinden
viele
Traceure
Werte,
die
sie
auf
den
Alltag
übertragen.
In
der
Öffentlichkeit
erscheinen
die
Sportler
oft
waghalsig:
Videos
im
Internet
zeigen
Jugendliche,
die
über
Hausdächer
springen
oder
an
Brücken
balancieren.
"
Dadurch
entsteht
die
Vorstellung,
dass
wir
unser
Leben
riskieren"
,
bedauert
Casselmann.
Es
sei
jedoch
vor
allem
eine
Frage
von
Körperbeherrschung
und
Konzentration.
Hinter
den
Kunststücken
stecke
in
der
Regel
jahrelanges
Training.
"
Eine
gesunde
Selbsteinschätzung
und
Respekt
vor
den
Hindernissen
gehören
ebenso
dazu."
Hauptsächlich
findet
Parkour
im
Freien
statt.
Zwischen
10
und
20
Mitglieder
der
Parkourgemeinschaft
Osnabrück
treffen
sich
seit
fünf
Jahren
jeden
Samstag
am
Ledenhof.
Über
soziale
Netzwerke
verabreden
die
Mitglieder
darüber
hinaus
zusätzliche
Treffen.
"
Ein
paar
schöne
Trainingsgelegenheiten
gibt
es
am
Westerberg.
Sonst
bleibt
eigentlich
nur
der
Ledenhof
für
das
Gruppentraining.
Allerdings
reichen
manchmal
auch
schon
zwei
Kantsteine,
ein
Geländer
oder
eine
flache
Mauer,
um
Spaß
zu
haben"
,
sagt
Casselmann.
Das
Training
findet
außerdem
in
Hallen
statt.
Dort
kann
mit
Matten
gefahrlos
geübt
werden.
Vor
allem
im
Herbst
und
im
Winter
bieten
Sporthallen
eine
gute
Alternative
zum
nassen
Untergrund
in
der
Stadt.
"
Feuchtigkeit
kann
schnell
zur
Gefahr
werden.
Es
reicht
schon,
wenn
die
Schuhsohlen
nicht
ganz
trocken
sind"
,
weiß
der
Traceur.
Er
ist
der
Meinung,
dass
die
Übungen
in
der
Halle
kein
Ersatz,
aber
eine
sinnvolle
Ergänzung
zum
Sport
unter
freiem
Himmel
sind.
Parkour-
Kurse
werden
von
der
Hochschule,
dem
Haus
der
Jugend
und
dem
Osnabrücker
Turnerbund
angeboten.
Die
meisten
seien
bis
zur
Kapazitätsgrenze
belegt.
Eine
offizielle
Trainerausbildung
gibt
es
bisher
nicht.
Die
Teilnehmer
lernen
von
erfahrenen
Traceuren
wie
Casselmann.
Er
sagt:
"
Das
Interesse
an
Kursangeboten
steigt
stetig,
so
kommen
auch
Sportvereine
und
Schulen
auf
uns
zu.
Sie
wollen
ein
zeitgemäßes
Programm
bieten
und
damit
Kinder
und
Jugendliche
ansprechen."
Bei
diesen
ist
Parkour
am
weitesten
verbreitet.
Die
meisten
Traceure,
die
sich
regelmäßig
am
Ledenhof
treffen,
sind
jünger
als
30
Jahre.
Das
muss
nicht
so
bleiben,
meint
Casselmann:
"
Der
Sport
hat
für
alle
Generationen
etwas
zu
bieten."
Wie
groß
das
Interesse
für
Parkour
in
einer
Region
sei,
hänge
auch
von
politischen
Einflüssen
ab.
Dort,
wo
es
entsprechende
Räume
und
organisierte
Angebote
gebe,
steige
die
Zahl
der
Athleten
schnell.
Es
gebe
keine
Voraussetzungen,
um
Parkour
zu
betreiben.
Wie
schwierig
die
Übungen
sind,
bestimme
jeder
selbst.
"
Der
soziale
Status,
die
Nationalität,
das
Geschlecht
oder
der
gesundheitliche
Zustand
sind
nicht
wichtig.
Es
geht
darum,
dass
man
das
Beste
aus
seinen
Möglichkeiten
macht"
,
betont
der
erfahrene
Traceur.
Das
Alter
spiele
ebenfalls
keine
Rolle.
Auch
Kinder
sind
beim
Training
am
Ledenhof
dabei.
Das
Jüngste
von
ihnen
ist
wenig
älter
als
ein
Jahr.
Nicht
alle
Eltern
teilen
allerdings
die
Begeisterung
ihrer
Kinder.
Die
meisten
seien
zunächst
skeptisch,
berichten
die
Sportler.
Auch
die
Reaktionen
der
Zuschauer
seien
unterschiedlich:
"
Während
es
früher
auch
mal
zu
Diskussionen
kam,
bleiben
heute
Eltern
mit
kleinen
Kindern
stehen
und
applaudieren"
,
erzählen
sie.
Mit
steigendem
Bekanntheitsgrad
sei
der
Sport
immer
positiver
wahrgenommen
worden.
Einige
Beobachter
seien
allerdings
der
Meinung,
dass
die
Traceure,
die
ohne
Helm
und
Schoner
trainieren,
Schutzkleidung
tragen
sollten.
In
jedem
Fall
erregt
es
Aufsehen,
wenn
die
Sportler
an
öffentlichen
Orten
durch
die
Luft
wirbeln.
Damit
für
den
Sport
bessere
Bedingungen
geschaffen
werden,
ist
Casselmann
mit
verschiedenen
Akteuren
der
Stadt
im
Gespräch.
Vertreter
der
Stadtverwaltung,
Vereine,
Architekten
sowie
Sportwissenschaftler
möchte
er
an
einen
Tisch
holen.
Auch
andere
Sportler,
denen
bisher
ein
geeigneter
Trainingsraum
fehlt,
seien
an
der
Zusammenarbeit
interessiert.
Sie
betreiben
beispielsweise
Street-
Workout
und
Urban
Climbing.
Für
einen
Trainingsort,
wie
ihn
sich
der
30-
Jährige
vorstellt,
bietet
der
Ledenhof
nicht
die
besten
Voraussetzungen:
"
Der
Platz
ist
von
Vandalismus
gezeichnet.
Zudem
gibt
es
gefährliche
Stellen."
Er
wünscht
sich
einen
Ort,
der
von
allen
Altersgruppen
genutzt
werden
kann.
Wo
es
Bedarf
gibt,
ermittelt
Casselmann
unter
anderem
über
Bürgerforen.
Er
meint,
dass
viele
Mehrgenerationenspielplätze
nicht
alle
Zielgruppen
ansprechen,
weil
bestimmte
Bedürfnisse
nicht
beachtet
wurden:
"
Senioren
wollen
beispielsweise
nicht
von
der
Straße
aus
gesehen
werden."
Als
wissenschaftlicher
Mitarbeiter
der
Universität
Osnabrück
hat
Casselmann
an
einem
Konzept
für
geeignete
Sportplätze
gearbeitet.
Nun
hat
er
Fördergelder
für
die
Entwicklung
passender
Geräte
beantragt.
Entworfen
und
getestet
werden
sollen
solche
Anlagen
auch
im
Proberaumzentrum,
das
die
Firma
Frye
in
einem
ehemaligen
Speicher
im
Hafen
errichten
will.
Der
Bauantrag
für
das
Projekt
läuft
derzeit,
die
Firma
hofft,
dass
der
Sportbereich
bereits
ab
dem
Frühjahr
genutzt
werden
kann.
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtexte:
Einen
Trainingsplatz
finden
die
Sportler
in
Osnabrück
am
Ledenhof.
Die
Übungen
erfordern
jahrelanges
Training
Die
punktgenaue
Landung
ist
eine
wichtige
Übung
für
die
Traceure.
Der
kurze
Weg
ist
das
Ziel,
auch
wenn
er
über
eine
Mauer
führt.
Die
Sportler
trainieren
ohne
Schutzkleidung.
Sie
fangen
mit
leichten
Übungen
an,
die
langsam
gesteigert
werden.
Mauern
und
Geländer
werden
für
die
Traceure
zu
Sportgeräten.
Fotos:
Gert
Westdörp
Trendsport
Parkour
Beim
Parkour
geht
es
darum,
Hindernisse
auf
einer
festgelegten
Route
mit
speziellen
Techniken
zu
überwinden.
Dafür
werden
Elemente
aus
verschiedenen
Sportarten
kombiniert.
Parkour
geht
auf
Fluchttechniken
zurück,
die
der
Franzose
Raymond
Belle
als
Kindersoldat
in
Vietnam
erlernte.
Diese
zeigte
er
seinem
Sohn
David
Belle,
der
sie
in
den
1980er-
Jahren
auf
die
Stadt
übertrug.
Durch
Internet
und
Filme
wurde
der
Sport
schnell
populär,
mittlerweile
wird
er
nahezu
auf
der
ganzen
Welt
praktiziert.
Parkour
ist
nicht
auf
Wettbewerb
ausgelegt,
es
geht
den
Sportlern
um
die
Kunst
der
Fortbewegung.
Parkoursportler,
die
sich
"
Traceure"
nennen,
verbinden
außerdem
häufig
eine
eigene
Philosophie
mit
dem
Sport.
Dazu
gehören
der
rücksichtsvolle
Umgang
mit
der
Umgebung
und
der
Schutz
der
eigenen
Gesundheit.
Der
Sport
umfasst
einfachste,
aber
auch
teilweise
sehr
anspruchsvolle
Übungen.
Er
kann
von
jeder
Altersgruppe
und
ohne
Voraussetzungen
ausgeübt
werden.
Bisher
ist
er
jedoch
hauptsächlich
unter
Jugendlichen
verbreitet.
Autor:
Johanna Lügermann