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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ein starkes Signal, auch ohne Til Schweiger
Zwischenüberschrift:
Demo-Veranstalter: Osnabrücker kamen der Sache wegen – Nur ein Flüchtling wollte selbst sprechen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Til Schweiger war zwar nicht dabei, aber dass trotz seiner Absage knapp 4000 Menschen am Freitagabend für einen menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen demonstriert haben, freut die Veranstalter Reinhold Mokrosch und Harald Klausing.

Für Mokrosch, den emeritierten Theologieprofessor, war es eine " Präventionsveranstaltung", um in Osnabrück das gute Klima für den Schutz von Flüchtlingen zu erhalten, auch wenn es zu Problemen kommt. Enttäuscht zeigte er sich am Tag danach, dass auf der Kundgebung nicht mehr Flüchtlinge zu Wort gekommen sind. Mehrere Absagen habe er schon vor der Veranstaltung bekommen, und als er durch die Reihen gegangen sei, habe sich nur ein junger Mann bereit erklärt, ans Mikrofon zu treten. Er sei aus Syrien gekommen, weil der Krieg unerträglich geworden sei, erklärte er vor dem Theater. Dass andere sich nicht trauten, nach vorne zu kommen, gehe möglicherweise auf die Angst zurück, dass eine Meinungsäußerung ihrem Asylverfahren schaden könnte.

Erfreut zeigte sich Mokrosch über seine Beobachtung, dass die junge und die alte Generation stark vertreten waren. Sie seien " der Sache wegen gekommen", meinte er am Freitag, und nicht etwa, um Til Schweiger zu sehen. Dass der Schauspieler, der sich für Flüchtlinge engagiert, nicht dabei war, ist offenbar eine Reaktion auf eine andere Absage. Schweiger wäre nach Osnabrück gekommen, um mit Innenminister Boris Pistorius zu reden, doch der hatte sich wegen eines Termins entschuldigt.

Seine Zufriedenheit über den Ablauf der Veranstaltung äußerte auch der frühere Karmann-Betriebsratsvorsitzende Harald Klausing, der die Demonstration gemeinsam mit Mokrosch organisiert hatte. Nach seiner Beobachtung war vor allem die bürgerliche Mitte vertreten. Bei früheren Kollegen und Menschen mit sozialen Abstiegsängsten habe er dagegen auch Unsicherheit gespürt. Die soziale Situation wirke in vielen Fällen wohl eher demobilisierend, meinte Klausing.

Anders als bei der Anti-Pegida-Demo im Januar sei ein breites politisches Spektrum bis in die CDU vertreten gewesen, dafür habe das Antifa-Spektrum dieses Mal weitgehend gefehlt. Er hoffe aber, dass die Antifas demnächst wieder mitmachten.

Klausing teilte außerdem mit, dass bei der Kundgebung mehr als 4000 Euro Spenden für die Flüchtlingsarbeit des Vereins " Exil" gesammelt wurden im Schnitt also ein Euro pro Demonstrationsteilnehmer.

Die Osnabrücker und ihre Flüchtlinge: Mehr über Integration und Demonstration, dazu eine Bildergalerie auf www.noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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