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1.
Erscheinungsdatum:
25.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Fast 4000 Menschen demonstrieren für die Würde der Flüchtlinge
4000 fordern: Würde für Flüchtlinge
Zwischenüberschrift:
Kundgebung vor dem Rathaus
Artikel:
Originaltext:
Die
Osnabrücker
Innenstadt
war
am
Donnerstagabend
Schauplatz
einer
machtvollen
Demonstration
für
die
Würde
von
Flüchtlingen.
Nach
Schätzungen
der
Polizei
beteiligten
sich
4000
Menschen
an
der
Kundgebung,
zu
der
der
emeritierte
Theologieprofessor
Reinhold
Mokrosch
und
der
ehemalige
Karmann-
Betriebsrat
Harald
Klausing
aufgerufen
hatten.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
kritisierte
auf
der
Abschlusskundgebung
vor
dem
Rathaus
die
Politik
der
Europäischen
Union
in
der
Flüchtlingsfrage
und
erklärte:
"
Die
Menschenwürde
muss
Maßstab
für
all
unser
Handeln
sein."
Vereinzelte
Buhrufe
gab
es,
als
er
sich
für
schnellere
Asylverfahren
aussprach.
Andere
Redner
forderten
einen
Stopp
von
Waffenexporten,
um
die
Fluchtursachen
zu
bekämpfen.
Foto:
Pentermann
Osnabrück.
"
Die
Menschenwürde
muss
der
Maßstab
für
all
unser
Handeln
sein"
,
rief
Oberbürgermeister
Griesert
von
der
Rathaustreppe
und
brachte
damit
auf
den
Punkt,
was
die
Demonstranten
mit
ihrem
Zug
durch
die
Innenstadt
ausdrücken
wollten.
"
Osnabrück
in
Stadt
und
Land
schützt
seine
Flüchtlinge"
,
hieß
das
Motto
der
Kundgebung.
Es
gab
aber
auch
Buhrufe.
Der
emeritierte
Theologieprofessor
Reinhold
Mokrosch
und
der
ehemalige
Karmann-
Betriebsrat
Harald
Klausing
hatten
die
Osnabrücker
aufgerufen,
für
einen
menschenwürdigen
Umgang
mit
Flüchtlingen
auf
die
Straße
zu
gehen.
Acht
Monate
nach
der
großen
Anti-
Pegida-
Demonstration
nahmen
nach
Polizeiangaben
4000
Menschen
an
dem
Umzug
durch
die
Innenstadt
teil,
während
Mokrosch
die
Zahl
3500
nannte.
"
Osnabrück
wird
sich
verändern,
Deutschland
wird
sich
verändern"
,
meinte
der
Theologe,
die
Gesellschaft
werde
"
jünger,
bunter,
multikultureller
und
multireligiöser"
.
Auch
die
sozialen
Unterschiede
würden
zunehmen,
ebenso
wachse
die
Gefahr
von
Ängsten
und
Sozialneid,
und
das
dürfe
keinesfalls
schöngeredet
werden.
"
Halten
Sie
durch,
auch
wenn
nächstes
Jahr
doppelt
so
viele
Flüchtlinge
hier
sind!
",
forderte
Mokrosch
seine
Zuhörer
auf.
"
Wir
sind
nicht
für
Assimilation,
sondern
für
Integration"
,
meinte
Mitorganisator
Harald
Klausing.
Er
machte
den
Waffenhandel
für
die
Not
der
Menschen
in
den
Krisengebieten
verantwortlich.
Wer
den
fördere
oder
nicht
unterbinde,
"
der
soll
sich
über
die
Millionen
auf
der
Flucht
nicht
wundern"
,
rief
er
vor
dem
Theater
aus,
wo
sich
die
Demonstranten
zur
Auftaktkundgebung
trafen.
Darauf
ging
auch
die
DGB-
Vorsitzende
Petra
Thiesmeyer
ein.
Sie
kritisierte
zugleich
die
Politiker,
die
die
Verantwortung
auf
die
Bürger
abwälzten
oder
von
"
illegalen
Flüchtlingen"
sprächen.
Im
Begriff
"
Wirtschaftsflüchtling"
stecke
eine
Diskriminierung
von
Minderheiten.
Die
wirklichen
Wirtschaftsflüchtlinge
seien
die,
"
die
sich
im
eigenen
Land
ihrer
Verantwortung
entziehen
und
ihr
Geld
ins
Ausland
transferieren"
,
rief
sie
unter
Applaus.
Andere
Redner
wie
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
oder
Superintendent
Friedemann
Pannen
bekamen
auch
vereinzelt
Buhrufe
zu
hören,
als
sie
erklärten,
dass
nicht
alle
Flüchtlinge
in
Deutschland
bleiben
könnten
und
dass
die
Asylverfahren
rechtsstaatlich,
aber
konsequent
zu
Ende
geführt
werden
müssten.
Pannen,
der
im
Frühjahr
im
Libanon
war,
kritisierte
die
westliche
Bauindustrie.
Die
stocke
jetzt
schon
ihre
Büros
im
Nachbarland
des
zerbombten
Syrien
auf,
weil
sie
sich
große
Gewinne
nach
dem
Ende
des
Bürgerkrieges
verspreche.
Dua
Zeitun,
eine
Osnabrückerin
mit
syrischen
Wurzeln,
erklärte
für
sieben
muslimische
Gemeinden
der
Stadt,
dass
die
Türen
der
Moscheen
für
alle
Flüchtlinge
offen
stünden,
unabhängig
von
der
Religionszugehörigkeit
jedes
einzelnen.
Maria
Braig
vom
Verein
Exil
–
Osnabrücker
Zentrum
für
Flüchtlinge
forderte
die
Demonstrationsteilnehmer
auf,
sich
nicht
wegen
ihrer
Hilfeleistungen
zu
beweihräuchern,
sondern
den
Finger
in
die
Wunde
zu
legen.
Waffenexporte
müssten
gestoppt
und
Fluchtursachen
bekämpft
werden.
Es
gelte
aber
auch,
legale
Einreisemöglichkeiten
zu
schaffen
und
das
neue
Asylgesetz
zu
stoppen,
weil
es
verfassungswidrig
sei.
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtexte:
Teelichter
als
Zeichen
der
Solidarität
mit
Flüchtlingen
zündeten
Demonstranten
vor
dem
Rathaus
an.
Angeführt
von
Politikern
und
Prominenten
startete
der
Demonstrationszug
vor
dem
Theater.
Fotos:
Hermann
Pentermann
Kommentar
Flagge
zeigen
–
auch
weiterhin!
Das
weltoffene
Osnabrück
hat
Flagge
gezeigt.
Wenn
4000
Menschen
so
eindrucksvoll
ihre
Solidarität
ausdrücken,
dann
ist
das
eine
klare
Ansage
an
potenzielle
Brandstifter
und
Gewalttäter,
dass
sie
hier
nicht
mit
klammheimlicher
Sympathie
rechnen
können.
Es
ist
einer
Friedensstadt
angemessen,
dass
sie
ihre
Hand
schützend
über
Verfolgte
hält.
Und
das
nicht
erst,
wenn
sie
rassistischen
Anfeindungen
ausgesetzt
sind.
Beim
Blick
auf
das
freundliche,
helle
Osnabrück
sollte
aber
nicht
ausgeblendet
werden,
dass
es
auch
hier
einen
Dunstkreis
von
Dummheit
und
Ignoranz
gibt.
Dass
sich
auch
hier
geistig
Verarmte
als
Herrenmenschen
aufspielen,
weil
sie
in
Deutschland
und
nicht
in
Pakistan
oder
Ghana
auf
die
Welt
gekommen
sind.
Dass
sich
Neunmalkluge
weigern,
zwischen
Islam
und
Islamismus
zu
unterscheiden.
Und
dass
sie
mit
ihrer
Engstirnigkeit
zum
Hass
aufstacheln.
Menschen,
die
so
denken,
haben
sich
ihr
Weltbild
gezimmert,
ohne
sich
der
Begegnung
mit
dem
für
sie
Fremden
zu
stellen.
Alle,
die
am
Donnerstag
mitdemonstriert
haben,
sollten
sich
jetzt
nicht
dem
Rausch
der
Friedfertigkeit
hingeben.
Es
gilt,
aufzustehen
und
zu
widersprechen,
wann
immer
es
zu
Ausgrenzung
kommt.
So
zeigt
Osnabrück
Flagge!
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert