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1.
Erscheinungsdatum:
24.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ratsmehrheit will Baumschutzsatzung
Stadt will Fällen großer Bäume verbieten
Zwischenüberschrift:
SPD und Grüne drücken Baumschutzsatzung im Rat durch
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
rot-
grüne
Ratsmehrheit
will
mit
Macht
die
umstrittene
Baumschutzsatzung
in
Kraft
setzen
und
drückte
einen
entsprechenden
Antrag
im
Rat
durch.
Sie
pfiffen
damit
Stadtbaurat
Frank
Otte
zurück,
der
von
einer
Baumschutzsatzung
abgeraten
hatte.
Osnabrück.
Die
rot-
grüne
Ratsmehrheit
will
mit
Macht
die
umstrittene
Baumschutzsatzung
in
Kraft
setzen
und
drückte
einen
entsprechenden
Antrag
im
Rat
durch.
Kritiker
befürchten,
dass
der
Schuss
nach
hinten
losgeht.
Mit
24
zu
21
Stimmen
setzte
sich
die
rot-
grüne
Zählgemeinschaft
mit
Unterstützung
der
beiden
linken
Ratsmitglieder
in
der
Ratssitzung
am
Dienstag
durch.
Sie
pfiffen
damit
Stadtbaurat
Frank
Otte
zurück,
der
von
einer
Baumschutzsatzung
abgeraten
hatte.
Otte,
seinerzeit
mit
Unterstützung
von
SPD
und
Grünen
ins
Amt
gehoben,
hält
den
Aufwand
angesichts
der
aktuellen
Haushaltslage
für
nicht
vertretbar.
Entweder
müssten
Pflichtaufgaben
des
kommunalen
Naturschutzes
reduziert
oder
eine
zusätzliche
Planstelle
geschaffen
werden,
so
Otte.
CDU,
UWG/
Piraten,
FDP,
der
Oberbürgermeister
und
der
fraktionslose
Michael
Florysiak
warnten
vergeblich
davor,
damit
ein
"
bürokratisches
Monster
zu
füttern"
,
wie
Maria-
Theresia
Sliwka
(FDP)
es
ausdrückte.
14
Fälle
von
Baumfrevel
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
sieht
"
überhaupt
keine
Notwendigkeit"
für
eine
Reglementierung.
"
Die
ganz,
ganz
riesige
Mehrheit
der
Osnabrücker
pflanzt,
hegt
und
schützt
ihre
Bäume"
,
sagte
Brickwedde
in
der
Ratssitzung.
Es
gebe
kein
Problem
mit
dem
Baumschutz,
sagte
Brickwedde.
Deshalb
solle
die
Stadt
darauf
verzichten,
"
Bürger
zum
Amt
zu
jagen
und
ihnen
Geld
abzunehmen"
.
Brickwedde
zitierte
aus
einer
Antwort
der
Verwaltung
auf
eine
Anfrage
der
CDU:
Demnach
sind
der
Verwaltung
in
den
vergangenen
Jahren
14
Fälle
von
mutmaßlichem
Baumfrevel
bekannt
geworden.
Andererseits
seien
in
den
zurückliegenden
drei
Jahren
138
Bäume
gespendet
und
gepflanzt
worden.
Osnabrück
verfügt
nach
Brickweddes
Angaben
über
60
000
Bäume,
davon
sind
7000
durch
Festsetzungen
in
Bebauungsplänen
oder
als
Naturdenkmale
geschützt.
"
Für
den
öffentlichen
Bereich
kann
von
einer
Zunahme
des
Baumbestandes
ausgegangen
werden"
,
zitierte
Brickwedde
die
Verwaltung.
Über
die
privaten
Bestände
hat
das
Rathaus
keine
Daten.
Wulf-
Siegmar
Mierke
(UWG)
sprach
von
einer
"
Bevormundung
der
Bürger"
und
einem
"
Popanz"
,
der
keinem
nütze.
Maria-
Theresia
Sliwka
(FDP)
verwies
darauf,
dass
Osnabrück
in
den
vergangenen
13
Jahren
ohne
Baumschutzsatzung
sogar
grüner
geworden
sei.
In
Städten
wie
Münster
und
Konstanz,
wo
Baumschutzsatzungen
in
Kraft
sind,
stimmten
die
Verwaltungen
Baumfäll-
Anfragen
in
über
80
Prozent
der
Fälle
zu.
"
Das
zeigt
doch,
dass
das
alles
überflüssig
ist."
Sliwka
warnte
vor
einem
Gegeneffekt:
"
Bäume
werden
gefällt,
bevor
sie
die
Größengrenze
erreichen."
Heiko
Panzer
(SPD)
sagte,
die
Stadt
brauche
endlich
eine
Handhabe,
wenn
Bäume
"
aus
niederen
Beweggründen"
gefällt
würden.
Nach
zwei
Jahren
Diskussion
über
eine
abgeschwächte
Baum-
Beratungssatzung
werde
jetzt
mit
der
Satzung
endlich
ein
konkreter
Schritt
zum
wirksamen
Schutz
der
Bäume
gemacht.
Die
von
Brickwedde
zitierten
14
Fälle
von
Baumfrevel
hätten
nicht
sein
müssen,
so
Panzer.
Die
Satzung
schaffe
eindeutige
Regeln
und
Strafen.
Damit
komme
die
Ratsmehrheit
auch
dem
Wunsch
vieler
Bürger
nach,
die
im
Bürgerhaushalt
einen
besseren
Baumschutz
gefordert
hatten.
Auch
Jens
Meier
(Grüne)
hält
klare
Regelungen
und
Sanktionsmöglichkeiten
für
unerlässlich.
Bäume
in
Bebauungsplänen
unter
Schutz
zu
stellen
sei
gut
und
wichtig,
aber
kein
umfassendes
Mittel:
"
Das
dauert
einfach
zu
lange."
Die
Baumschutzsatzung
schließe
eine
Lücke
im
Baumschutz.
Die
Verwaltung
hat
einen
Satzungsentwurf
erarbeitet.
Er
wird
nun
dem
Stadtentwicklungsausschuss
zur
Beratung
vorgelegt,
danach
entscheidet
der
Rat.
Die
Satzung
könnte
noch
im
Winter
in
Kraft
treten.
Pluspunkt
oder
Popanz?
Diskutieren
Sie
mit:
www.noz.de
Bildtext:
120
cm
Stammumfang
-
das
ist
die
Grenze:
Bäume
dieser
Größenordnung
sollen
nur
mit
Genehmigung
der
Stadt
gefällt
werden
dürfen.
Foto:
Michael
Gründel
Baumschutzsatzung
Der
Schutz
gilt
für
Laubbäume
ab
einem
Stammumfang
von
120
Zentimeter
(entspricht
einem
Durchmesser
von
38,
2
Zentimeter)
.
Für
Nadelbäume
setzt
der
Schutz
ab
zwei
Meter
Umfang
ein.
Ausgenommen
sind
Bäume
in
Wäldern,
Baumschulen,
Gärtnereien
sowie
Obstbäume,
wenn
sie
Erwerbszwecken
dienen.
Auch
in
Kleingärten
gilt
die
Regelung
nicht.
Wer
einen
Baum
dieser
Größenordnung
beseitigen
will,
muss
eine
schriftliche
Genehmigung
beim
Umweltamt
einholen.
Der
Besitzer
ist
zu
einer
Ersatzpflanzung
verpflichtet,
kann
sich
aber
in
Ausnahmefällen
von
dieser
Pflicht
durch
Zahlung
von
300
Euro
pro
Baum
befreien.
Die
Verwaltung
schlägt
angesichts
der
angespannten
Haushaltslage
vor,
eine
Bearbeitungsgebühr
zu
erheben,
die
zwischen
100
und
300
Euro
pro
Baum
liegen
soll.
Kommentar
Das
Klima
hat
sich
gewandelt
Die
Baumschutzsatzung
scheint
irgendwie
aus
der
Zeit
gefallen
zu
sein.
Ist
es
SPD
und
Grünen
etwa
entgangen,
dass
sich
das
Klima
in
den
vergangenen
Jahrzehnten
spürbar
gewandelt
hat?
Wir
reden
nicht
vom
Wetter,
sondern
über
die
Sensibilität
der
Menschen
in
Umweltfragen.
Sobald
irgendwo
in
der
Stadt
die
Motorsäge
kreischt,
klingelt
im
Umweltamt
oder
bei
der
Zeitung
das
Telefon.
Skeptische
Beobachter
fragen
sofort
nach,
ob
die
Fällaktion
denn
nötig
und
rechtens
ist.
Das
zeigt,
erstens,
dass
der
heutigen
Generation
der
Schutz
der
Grünzonen
sehr
wichtig
ist,
und,
zweitens,
dass
die
soziale
Kontrolle
funktioniert.
Und
wo
der
Politik
das
nicht
genug
ist,
hat
sie
es
selbst
in
der
Hand,
über
Festsetzungen
in
Bebauungsplänen
herausragende
Gewächse
unter
Schutz
zu
stellen.
Die
Menschen
sind
im
Denken
und
Handeln
weiter,
als
einige
professionelle
Umweltschützer
meinen.
Osnabrück
bleibt
auch
ohne
Baumschutzsatzung
eine
grüne
Stadt.
Deshalb:
mehr
Vertrauen,
weniger
Bevormundung,
bitte.
Autor:
Wilfried Hinrichs
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