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1.
Erscheinungsdatum:
22.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Verkommt frühere Kirche zur Ruine?
Melanchthonkirche droht der Verfall
Zwischenüberschrift:
Südstadtkirchengemeinde sucht nach Entwidmung im Februar händeringend nach einem Käufer
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ein
knappes
Dreivierteljahr
nach
Entwidmung
der
Melanchthonkirche
in
Osnabrück
gibt
es
noch
immer
keinen
Plan
für
eine
Nachnutzung
des
Gebäudes.
Die
evangelisch-
lutherische
Südstadtkirchengemeinde
sucht
händeringend
nach
einem
Käufer
für
das
1962/
63
errichtete
Gotteshaus
auf
dem
Kalkhügel,
das
übergangsweise
als
Theaterspielstätte
dient.
"
Wir
wollen
es
loswerden
–
egal
wie"
,
sagt
Geschäftsführer
Ulf
Jürgens.
Am
liebsten
würde
die
Gemeinde
die
Melanchthonkirche
dem
Erdboden
gleichmachen
und
das
Grundstück
zu
einem
guten
Preis
verkaufen.
Doch
seit
staatlicher
und
kirchlicher
Denkmalschutz
ein
Auge
auf
den
sakralen
Nachkriegsbau
geworfen
haben,
lasse
sich
das
Objekt
nicht
mehr
vermarkten,
so
Jürgens.
Nun
drohe
der
Melanchthonkirche
der
Verfall.
Osnabrück.
Für
die
Anfang
2015
entwidmete
Melanchthonkirche
im
Osnabrücker
Stadtteil
Kalkhügel
gibt
es
noch
keine
neue
Verwendung.
Wenn
auch
das
Emma-
Theater
sie
wie
geplant
im
Herbst
als
Übergangsspielstätte
aufgibt,
droht
dem
früheren
Gotteshaus
der
Verfall.
Die
evangelisch-
lutherische
Südstadtkirchengemeinde
sucht
deshalb
händeringend
nach
einem
Käufer.
Geschäftsführer
Ulf
Jürgens
sagt:
"
Wir
wollen
die
Melanchthonkirche
loswerden
–
egal
wie!
"
Eine
Instandhaltung
des
1962/
63
errichteten
Gebäudes
auf
eigene
Kosten
komme
nicht
infrage.
In
den
vergangenen
Monaten
habe
es
zwar
verschiedene
Gespräche
mit
Interessenten
gegeben,
die
vor
allem
ein
Auge
auf
das
knapp
7500
Quadratmeter
große
Grundstück
geworfen
hätten.
Zu
ernsthaften
Verhandlungen
sei
es
aber
nie
gekommen.
Als
größter
Bremsklotz
erweise
sich
jedes
Mal
der
unklare
Denkmalschutz-
Status,
erklärt
Jürgens.
Staatliche
und
kirchliche
Denkmalpflege
würden
den
Nachkriegsbau
gerne
bewahren.
Eine
endgültige
Entscheidung
darüber
ist
allerdings
noch
nicht
gefallen.
Fest
steht
nur:
Solange
die
Prüfung
läuft,
ist
ein
Abriss
der
Melanchthonkirche
verboten.
"
Eine
unbefriedigende
Situation"
sei
das,
so
Jürgens,
denn
die
Vermarktung
werde
auf
diese
Weise
erschwert.
Statt
mit
einem
lukrativen
Verkauf
die
Kasse
zu
füllen,
zahle
die
Südstadtkirchengemeinde
am
Ende
sogar
drauf.
"
Wir
haben
weiterhin
die
laufenden
Kosten
am
Bein
und
müssen
Geld
ausgeben,
das
uns
woanders
fehlt."
Bis
Ende
November
werde
das
Osnabrücker
Emma-
Theater
die
Melanchthonkirche
noch
als
Spielstätte
nutzen
–
mietfrei
übrigens,
denn
für
das
Intermezzo
des
Kulturbetriebs
die
Hand
aufzuhalten
sei
nicht
durchsetzbar
gewesen.
"
Das
Theater
nagt
doch
selbst
am
Hungertuch."
Mithin
gebe
es
für
die
Zeit
danach
keinen
Plan,
wie
die
Melanchthonkirche
genutzt
werden
könnte.
Geschäftsführer
Jürgens:
"
Die
Perspektive
fehlt."
Der
Idee,
in
dem
früheren
Gotteshaus
nach
Bielefelder
Vorbild
ein
Restaurant
einzurichten,
habe
die
Stadt
einen
Riegel
vorgeschoben.
Für
einen
Verein,
der
sich
wie
in
Atter
des
Gebäudes
annehme,
sei
die
Kirche
zu
groß.
Und
als
neuer
Standort
für
die
Gesamtverwaltung
des
Kirchenkreises
–
zurzeit
provisorisch
in
Eversburg
untergebracht
–
komme
die
Melanchthonkirche
mangels
Parkplätzen
nicht
in
Betracht.
Und
was
wäre
mit
einem
Umbau
als
Wohnung?
Ulf
Jürgens:
"
Wenn
einer
das
machen
will,
nur
zu."
Allein
die
Außenhaut
der
Kirche
mit
ihren
einzigartigen
Betonfenstern
müsse
erhalten
bleiben.
Grundsätzlich
sei
nach
den
"
emotional
aufwühlenden
Tagen"
zu
Jahresbeginn
Ruhe
eingekehrt
in
der
Südstadtkirchengemeinde.
Man
habe
sich
mit
der
Aufgabe
der
Melanchthonkirche
abgefunden,
auch
wenn
diese
am
Ende
"
sehr
plötzlich"
kam.
Aus
wirtschaftlicher
Sicht
habe
es
jedoch
keine
Alternative
zur
Schließung
gegeben.
"
Die
Entwidmung
war
der
richtige
Schritt.
Ich
würde
jedes
Mal
wieder
so
handeln."
Sachlich
und
nüchtern
blickt
Ulf
Jürgens
auch
in
die
Zukunft:
"
Wir
werden
in
die
Melanchthonkirche
nichts
mehr
investieren.
Und
wenn
sie
irgendwann
in
sich
zusammenfällt."
Alles
über
die
Entwidmung
der
Melanchthonkirche
bei
uns
im
Internet
auf
www.noz.de/
os
Bildtext:
Der
quadratische
Glockenturm
ist
eines
der
besonderen
Merkmale
der
Melanchthonkirche
auf
dem
Kalkhügel.
Aber
weil
der
Denkmalschutz
ein
Auge
auf
das
Gebäude
geworfen
hat,
lässt
es
sich
kaum
vermarkten.
Foto:
Jörg
Martens
Kommentar
Ruinös
Zu
ihren
besten
Zeiten
war
die
Melanchthonkirche
in
Osnabrück
ein
Magnet
und
zog
nicht
nur
zu
den
Feiertagen,
sondern
Sonntag
für
Sonntag
Hunderte
Gottesdienstbesucher
an.
Doch
diese
Zeiten
liegen
bald
30,
40
Jahre
zurück.
Heute
möchte
die
evangelisch-
lutherische
Südstadtkirchengemeinde
das
ehemalige
Gotteshaus
auf
dem
Kalkhügel,
in
das
am
Ende
keiner
mehr
gehen
wollte,
nur
noch
loswerden.
Denn
vom
Hort
der
Progressivität
und
des
Reformeifers
ist
es
zum
störenden
Kostenfaktor
geworden.
Mit
der
Entwidmung
zu
Jahresbeginn
wurde
mit
höchstem
Segen
der
erste
Schritt
vollzogen,
um
sich
von
Gebäude
samt
Grundstück
zu
trennen
–
und
so
finanzielle
Freiräume
zu
schaffen
zur
Erledigung
vordringlicher
Aufgaben.
Den
notwendigen
zweiten
Schritt
aber
lässt
die
Landeskirche
die
Gemeinde
wegen
denkmalpflegerischer
Bedenken
nicht
gehen.
Dabei
sollten
ihr
die
Menschen
mehr
wert
sein
als
eine
gottlose
Ruine.
Autor:
Sebastian Stricker