User Online: 4 | Timeout: 23:30Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
"Elterntaxen″ in der Kritik
Zwischenüberschrift:
Polizei leistet Unfallprävention an Diesterwegschule und ermahnt die Erwachsenen
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Polizei Osnabrück hat mit Unterstützung der Stadt Osnabrück, der Verkehrswacht und einem Lkw der Firma Koch an der Osnabrücker Diesterwegschule die Schulanfangsaktion zur Unfallprävention und Verkehrssicherheit durchgeführt. Richtiges Verhalten an Schulwegübergängen, die Gefahren des toten Winkels und die Aktion " Gelbe Füße″ standen auf dem Programm. Zentrales Anliegen der Polizei waren jedoch die sogenannten " Elterntaxen″.

" Der ganze normale Wahnsinn″, urteilt Karl-Heinz Klenke von der Polizei Osnabrück über die frühmorgendliche Verkehrssituation an der Grundschule in der Windthorststraße. Vor allen Schulen, insbesondere aber vor Grundschulen, bricht täglich vor der ersten Unterrichtsstunde das Verkehrschaos aus, die Diesterwegschule ist da kein Sonderfall. Der gegenüberliegende Kindergarten, eine Tankstelle, die benachbarte Gesamtschule Schinkel und mehrere Arztpraxen in der Nähe strapazieren jedoch gerade hier die Straßen zu Stoßzeiten massiv mit erheblichen Gefahren für Schüler auf ihrem Weg ins Klassenzimmer. Dabei sei gerade die Diesterwegschule sehr gut gelegen, nicht jedes Kind müsste von den Eltern mit dem Auto bis vor die Schultür gefahren werden. Nicht zuletzt diese " Elterntaxen″ machen einen großen Teil dieser Verkehrs- und vor allem Sicherheitsproblematik aus.

Da wird an diesem Morgen das Kind direkt an der Straße herausgelassen oder auch kurz auf dem Behindertenparkplatz an der benachbarten Rosenkranzkirche geparkt. Trotz der Anwesenheit der Uniformierten und von Mitarbeitern des OS-Teams agieren viele Eltern relativ schmerzfrei, wenn es darum geht, das eigene Kind vermeintlich sicher zur Schule zu bringen. Negativ-Highlight des Tages für Klenke: ein Vater, der seinen Sohn mit dem Lkw vorfährt. Weder er noch sein Zögling sind dabei angeschnallt. " Selbst bei nur 30 Stundenkilometern wenn er bremst, liegt sein Sohn vor der Windschutzscheibe″, mahnt der Polizist später nahezu fassungslos. Mit dem schweren Gerät wollte der Vater bis in den schmalen Kapellenweg fahren, bevor Klenke ihn anhielt.

Auf dem mit Blech besetzten Parkplatz vor der Kirche fuhr derweil ein Autofahrer beim unachtsamen Zurücksetzen beinahe in eine Gruppe Kindergartenkinder.

Für die Eltern steht das eigene Kind im Mittelpunkt dass sie selber zur Gefahr für andere werden, merken sie oft nicht, weiß auch Schulleiterin Stefanie Kohlmeyer zu berichten. Regelmäßig appellieren Kohlmeyer, ihre Kollegen und der Elternrat gemeinsam, den elterlichen Taxidienst einzustellen oder aufs Nötigste zu reduzieren. Der Erfolg bleibt leider mäßig. Auch Anja Rosin, Fachdienstleiterin für die Verkehrsüberwachung bei der Stadt Osnabrück, hat diese Erfahrungen gemacht. Trotz regelmäßiger Kontrollen des ruhenden und fließenden Verkehrs vor den Osnabrücker Grundschulen sowie Ahndungen bei Verkehrsverstößen sei es " sehr schwer, eine Nachhaltigkeit bei den Eltern zu erzielen″.

Eine sogenannte " Bannmeile″ gebe es an der Diesterwegschule nicht, sagt Klenke. Bei einer solchen Maßnahme wird ein Radius um die Schule gezogen, in dem Eltern nicht mit ihren Autos vorfahren sollen, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen. Stattdessen werden sichere Haltepunkte im Umkreis gesucht, an denen die Kinder aussteigen und den restlichen Weg zu Fuß gehen können. So zumindest die Theorie. Laut Klenke ist die einzige Schule, an der eine solche Bannmeile funktioniert, die Grundschule am Schölerberg. An der Diesterwegschule habe es einen " Walking-Bus″ gegeben, also ein von Erwachsenen begleiteter Lauf-Bus. Dieser habe jedoch nur ein paar Wochen gehalten, erinnert sich der Polizist. In neuem knallgelben Glanz erstrahlen zumindest wieder die " Gelben Füße″. Polizeidirektor Michael Maßmann sprühte persönlich frische Farbe auf die ausgeblichenen Markierungen, die Schüler an kritischen Übergängen zum Stehenbleiben und besonderer Aufmerksamkeit aufrufen.

Mitarbeiter der Osnabrücker Firma Koch stellten einen Lkw bereit, anhand dessen den Kindern die bedrohlichen Tücken des toten Winkels veranschaulicht wurden. " Man kann die Kinder nicht früh genug darauf hinweisen, wie gefährlich das ist″, sagt Klenke, während sich eine komplette Schulklasse im besagten Winkel positioniert und so für den Fahrer unsichtbar wird.

Mehr zum Thema Verkehrssicherheit auf noz.de/ sicher-leben
Bildtexte:
Eine komplette Schulklasse verschwindet im toten Winkel eines Lkw oder Busses. Die Gefahren des toten Winkels lernten die Kinder aus erster Hand.
Die " Gelben Füße″ markieren Schulwegübergänge und rufen zum Stehenbleiben und besonderer Vorsicht auf. Polizeidirektor Michael Maßmann sprühte die gelben Spuren frisch auf den Gehweg.
Trotz Präsenz von Polizei und Ordnungsamt schreckten viele Autofahrer, darunter auch Eltern mit ihren Kindern, nicht vor dem widerrechtlichen Parken auf Behindertenparkplätzen zurück.
Fotos:
Swaantje Hehmann
Autor:
David Hausfeld


Anfang der Liste Ende der Liste