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1.
Erscheinungsdatum:
16.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Gute Nachbarschaft mit britischer Armee
Zwischenüberschrift:
Kirche St. Barbara vor 50 Jahren geweiht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Weg
zum
Dom
war
weit
für
die
katholischen
Christen,
die
vor
dem
Natruper
Tor
im
Nordwesten
der
Stadt
wohnten.
Zwischen
den
Weltkriegen
waren
längs
der
Natruper
Straße
viele
neue
Siedlungen
entstanden.
Der
Wunsch
nach
einer
eigenen
Kirche
wurde
lauter.
Doch
der
Ausbruch
des
Zweiten
Weltkriegs
vereitelte
weitergehende
Planungen.
Not
lehrt
Beten,
das
galt
besonders
für
die
Nachkriegsjahre.
Nach
dem
vielen
Leid,
das
die
Menschen
erfahren
hatten,
suchten
sie
Halt
in
der
Kirche.
Flüchtlinge
aus
Schlesien
erhöhten
die
Zahl
katholischer
Christen
sprunghaft.
Zu
den
Gottesdiensten
waren
die
Kirchen
so
überfüllt,
dass
manche
vor
den
Türen
stehen
mussten.
Es
brach
eine
kirchenbaufreundliche
Zeit
an.
Doch
zunächst
fehlten
die
Mittel.
Es
ging
zuallererst
darum,
die
zerstörten
Gotteshäuser
wiederaufzubauen.
An
eine
eigene
Kirche
für
die
Natruper-
Tor-
Vorstadt
war
bis
auf
Weiteres
nicht
zu
denken.
Katholische
Soldaten
der
britischen
Besatzungsmacht
hatten
es
etwas
besser
als
ihre
deutschen
Glaubensbrüder.
Der
Standortkommandant
ließ
kurzerhand
eine
ausgediente
Wehrmachtsbaracke
in
den
Garten
eines
Wohnhauses
an
der
Ecke
Barbara-
/
Sedanstraße
setzen,
die
den
Soldaten
und
bald
auch
ihren
nachgereisten
Familien
als
Kapelle
diente.
Der
Ort
war
gut
gewählt,
lag
er
doch
nah
beim
Naafi-
Einkaufsmarkt,
beim
Kino
und
anderen
kulturellen
Einrichtungen
der
Briten.
Irgendwann
fragte
die
Domgemeinde
offiziell
beim
britischen
Residenzoffizier
an,
ob
auch
Deutsche
am
britischen
Gottesdienst
teilnehmen
dürften.
Das
wurde
gestattet.
Mit
der
Zeit
kamen
immer
mehr
Osnabrücker
hinzu,
sodass
ab
1946
deutsche
Sondergottesdienste
in
der
Baracke
stattfanden.
Ungefähr
1947
stand
die
Baracke
anderen
Vorhaben
auf
dem
Grundstück
im
Wege
und
sollte
abgerissen
werden.
Die
Deutschen
konnten
erreichen,
dass
man
ihnen
die
Baracke
überließ.
Etwas
weiter
westlich
an
der
Sedanstraße
wurde
sie
als
Notkirche
wiedererrichtet,
in
der
ab
Ende
1949
regelmäßig
Messen
gelesen
wurden.
Aber
natürlich
war
dies
kein
Dauerzustand.
Der
Dom
als
Mutterkirche
setzte
sich
durch
Aufrufe,
Eigenspenden
des
Domkapitels
und
Stiftungen
für
eine
richtige
Kirche
aus
Stein
ein
und
erwarb
das
Grundstück
auf
dem
Eck
von
Natruper
und
Barbara
straße.
Der
Name
stand
schnell
fest.
Die
neue
Kirche
sollte
der
heiligen
Barbara
geweiht
werden.
Die
Barbarastraße
trug
ihren
Namen
schon
seit
1908
im
Gefolge
der
Artilleriekaserne,
die
an
der
Nordflanke
des
Westerbergs
errichtet
worden
war.
Die
heilige
Barbara
gilt
all
jenen
Berufsständen
als
Schutzpatronin,
bei
denen
es
mitunter
heiß
und
gefährlich
zugeht:
Bergleute,
Hüttenarbeiter,
Geologen
und
Glockengießer,
aber
auch
Schmiede,
Dachdecker,
Elektriker,
Kampfmittelbeseitiger,
Feuerwehrleute
–
und
nicht
zuletzt
Artilleristen.
Bei
der
späteren
Innenausstattung
der
Barbarakirche
hat
der
Künstler
Hermann
Auf
der
Heide
den
Tabernakelschrein
wie
eine
Felsgruppe
mit
eingelegten
Bergkristallen
gestaltet.
Damit
wollte
er
an
die
Legende
der
heiligen
Barbara
erinnern,
die
vor
ihrem
zornigen
Vater
Unterschlupf
in
einer
Felsspalte
fand.
Dort
kam
sie
nicht
wieder
heraus,
bis
Bergleute
sie
mithilfe
von
Schwarzpulver
freisprengten.
Doch
zunächst
musste
die
äußere
Gestalt
der
Kirche
bestimmt
werden.
Ein
Entwurf
der
Architekten
Ernst
Kroeber
und
Hans
Rickmann
erhielt
im
Frühjahr
1961
den
Zuschlag.
Am
18.
Februar
1962
setzte
Dompfarrer
Franz
Kramer
den
ersten
Spatenstich,
am
12.
August
1962
folgte
die
Grundsteinlegung
durch
Generalvikar
Wilhelm
Ellermann.
Im
Dezember
1963
war
die
Kirche
fertig
und
wurde
der
Gemeinde
zur
Nutzung
übergeben.
Mit
der
endgültigen
Weihe
durch
Bischof
Helmut
Hermann
Wittler
am
4.
September
1965
war
auch
die
formelle
Abpfarrung
aus
der
Domgemeinde
verbunden.
Im
Grundriss
stellt
die
Kirche
ein
kurzschenkeliges
Kreuz
dar,
wobei
die
vier
außen
abgerundeten
Kreuzarme
sich
zum
Zentrum
hin
dreieckförmig
aufweiten.
Andere
sehen
in
der
Grundfläche
eine
sich
öffnende
Blüte
oder
ein
Kleeblatt.
Der
36
Meter
hohe
Turm
wächst
wie
ein
Schiffsbug
aus
dem
Gesamtbau
empor,
ohne
den
Grundriss
auszuweiten.
Er
ist
außen
genauso
gerundet
wie
die
Kreuzarme
des
Kirchenschiffs,
allerdings
nach
innen
zur
Dachfläche
hin
abgeplattet.
Hier
befinden
sich
die
verblendeten
Schallöffnungen
des
Glockenstuhls.
Die
Architektur
wirkte
sehr
modern
und
geradezu
„
kühn″,
fand
in
ihrer
machtvollen
Schlichtheit
aber
auch
bei
den
eher
konservativ
eingestellten
Gemeindegliedern
Anklang.
Der
Entwurf
passte
mit
den
fächerförmig
nah
an
den
Altar
heranrückenden
Sitzreihen
in
die
nachkonziliare
Zeit
der
liturgischen
Erneuerung.
Ab
1966
folgten
weitere
Bauabschnitte
mit
der
Errichtung
von
Pfarrhaus,
Jugendheim
und
Kindergarten.
1970
starb
der
erste
Barbara-
Pfarrer
Hermann
Jansen.
Nach
ihm
kam
Rudolf
Hölscher,
dessen
langjährige
Haushälterin
Agnes
Kellenbrink
noch
viele
Geschichten
über
ihn
zu
erzählen
weiß.
Auch
Alois
Brockmann,
Franz
Elbert
und
Otto
Burke
gehören
zu
den
„
Urgesteinen″,
die
aus
den
Anfangsjahren
der
Gemeinde
berichten
können.
Burke
steht
das
gute
Verhältnis
zu
den
englischen
Nachbarn
noch
gut
vor
Augen.
Wenn
der
Kirchenvorstand
etwas
im
Außenbereich,
etwa
bei
den
Parkplätzen,
verändert
haben
wollte,
reichte
ein
kurzer
Anruf,
und
hilfsbereite
Pioniere
rückten
mit
schwerem
Gerät
für
die
Erdbewegung
an.
1977
erhielt
der
Kircheninnenraum
einen
Akustikputz,
der
die
schwierigen
Schallverhältnisse
verbessern
sollte.
Das
Ergebnis
war
nicht
zufriedenstellend,
zumal
der
Putz
schon
bald
abzubröckeln
begann.
Eine
Verbesserung
brachten
Lochsteine,
die
man
1984
vor
die
Innenwände
setzte.
Im
Juli
1990
wurden
vier
Glocken,
auf
die
schon
lange
angespart
worden
war,
auf
die
Namen
Barbara,
Maria,
Petrus
und
Niels
Stensen
getauft
und
im
Turm
aufgehängt.
2009/
10
waren
Kirche
und
Turm
fast
ein
Jahr
lang
eingerüstet.
Die
Fassaden
mussten
saniert
werden,
nachdem
Stahlanker
für
Rostsprengungen
gesorgt
hatten.
In
Zeiten
des
akuten
Priestermangels
hat
die
Domgemeinde
St.
Peter
ihre
vor
50
Jahren
in
die
Eigenständigkeit
entlassene
Tochtergemeinde
inzwischen
wieder
„
eingefangen″:
St.
Barbara
stellt
wie
Herz
Jesu
eine
Filialkirche
der
Domgemeinde
dar.
Gleichwohl
wird
des
50.
Jahrestags
der
Kirchweihe
gedacht.
Die
Gemeinde
begeht
ihn
an
diesem
Sonntag
um
10
Uhr
mit
einem
Familiengottesdienst
und
anschließendem
Grillfest.
Eine
Bildergalerie
mit
vielen
Fotos
aus
der
Gründungszeit
der
Barbaragemeinde
finden
Sie
auf
noz.de
Bildtexte:
Die
Baustelle
der
St.-
Barbara-
Kirche,
aufgenommen
am
25.
September
1962
von
Hartwig
Fender,
Fotograf
des
"
Osnabrücker
Tageblatts"
.
Die
Barbarakirche
stellt
im
Grundriss
ein
kurzschenkeliges
Kreuz
dar.
Fotos:
Archiv,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks