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1.
Erscheinungsdatum:
15.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Regenwald ohne Regen
Zwischenüberschrift:
Australische Forscher erzeugen künstliche Dürre – "Das Ökosystem kann sich vom Klimawandel nicht erholen"
Artikel:
Originaltext:
Cairns.
"
Die
Regenwälder,
so
wie
wir
sie
heute
kennen,
sind
in
Lebensgefahr"
,
warnt
Susan
Laurance,
Ökologieprofessorin
an
der
australischen
James-
Cook-
Universität
in
Cairns.
Es
gab
und
gebe
zwar
immer
Störfälle
im
Wald:
Überschwemmungen
und
Dürren
etwa.
Das
Ökosystem
könne
sich
daran
anpassen.
"
Der
Klimawandel
ist
aber
eine
massivere
Störung.
Das
Ökosystem
kann
sich
nicht
erholen,
wenn
immer
öfter
Dürren
und
Hitzewellen
kommen
–
er
wird
anfällig
etwa
für
Parasiten."
Um
zu
sehen,
welche
Bäume
wie
mit
extremer
Trockenheit
zurechtkommen,
erzeugt
Laurance
auf
einem
Hektar
Regenwald
nahe
Cairns
eine
künstliche
Dürre.
Ihr
Team
hat
dazu
4000
Quadratmeter
Boden
mit
Plastikplanen
abgedeckt.
Die
Kons
truktionen
ähneln
Treibhäusern.
Die
Planen
lassen
Licht
durch,
halten
aber
bis
zu
90
Prozent
des
Regenwassers
ab.
Ein
47
Meter
hoher
Kran
erlaubt
Laurance,
Baumkronen
und
Stämme
in
der
Höhe
unter
die
Lupe
zu
nehmen.
Regenwälder
sind
die
Lunge
der
Welt,
sagt
Laurance.
"
Nirgends
wachsen
Bäume
und
Pflanzen
besser.
Deshalb
binden
sie
enorme
Mengen
Kohlendioxid."
Das
hilft
dem
Klima,
weil
wachsende
Mengen
Kohlendioxid
in
der
Atmosphäre
die
Erde
wärmer
werden
lassen.
Vor
fünf
Jahren
simulierten
Forscher
bereits
Dürre
im
Regenwald
am
Computer
und
im
Labor.
Regnet
es
weniger,
steigt
demnach
die
Kohlendioxid-
Abgabe
in
die
Atmosphäre.
"
Wir
studieren,
welche
Arten
bei
Dürren
widerstandsfähiger
sind
als
andere"
,
sagt
Laurance.
"
So
wissen
wir,
wie
es
künftig
um
diesen
Kohlendioxidspeicher
bestellt
ist."
Nur
ein
Prozent
der
Baumarten
speichere
die
Hälfte
des
Kohlendioxids
im
Regenwald.
Dan
Nepstad
vom
Earth
Innovation
Institute
in
Kalifornien
verfolgt
Laurences
Experiment
besonders
aufmerksam.
Der
amerikanische
Waldforscher
hat
30
Jahre
im
Amazonas-
Becken
gelebt
und
dort
von
1998
bis
2005
an
einem
ähnlichen
Projekt
gearbeitet.
Die
Ergebnisse
waren
teils
erschreckend:
Demnach
steigt
die
Wahrscheinlichkeit
von
Baumsterben
nach
extremer
Dürre
um
38
Prozent,
und
große
Bäume
sind
besonders
anfällig.
"
Gigantische
Bäume
sind
vor
unseren
Augen
innerhalb
von
drei
Monaten
reihenweise
gestorben.
Einige
Arten
waren
unberührt"
,
sagt
Nepstad.
"
Wir
haben
erkannt,
dass
große
Dürren
wie
Filter
sind,
die
über
den
Regenwald
gestülpt
werden.
Einige
Arten
schaffen
es,
andere
nicht.
Das
ist
die
Welt,
die
auf
uns
zukommt
–
eine
Welt,
in
der
es
(nur
noch)
Arten
gibt,
die
extreme
Wetter
ereignisse
überleben."
Seit
Nepstads
Experiment
haben
sich
völlig
neue
Forschungsmethoden
entwickelt.
Laurence
erhofft
sich
dadurch
noch
präzisere
Ergebnisse.
"
Jedes
Wasser
hat
eine
Signatur.
Meine
Kollegen
können
heute
bestimmen,
ob
Feuchtigkeit
in
einem
Blatt
aus
dem
Boden
stammt
oder
vom
Regen."
Der
Daintree-
Regenwald
nördlich
von
Cairns
ist
mehr
als
100
Millionen
Jahre
alt
und
damit
einer
der
ältesten
kontinuierlich
lebenden
Regenwälder
der
Welt.
Er
hat
mehr
bedrohte
und
seltene
Flora-
und
Fauna-
Arten
als
jeder
andere
Ort
der
Welt.
Der
Wald
ist
heute
ein
Naturschutzpark,
etwa
halb
so
groß
wie
das
Saarland
und
seit
1988
als
Weltnaturerbe
der
UN-
Kulturorganisation
(Unesco)
geschützt.
Bildtext:
Künstliche
Dürre:
Planen
im
austalischen
Daintree-
Regenwald
halten
bis
zu
90
Prozent
des
Regenwassers
ab.
Foto:
Susan
Laurance/
dpa
Autor:
dpa