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1.
Erscheinungsdatum:
12.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was wächst denn da?
Zwischenüberschrift:
In der Kornstraße im Stadtteil Sonnenhügel gedeihen prächtige Maispflanzen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Mitten
im
Stadtteil
Sonnenhügel,
in
der
Kornstraße,
wachsen
Maispflanzen.
Wer
die
sonst
eigentlich
landwirtschaftlichen
Pflanzen
dort
in
ein
Straßenbeet
eingesät
hat,
ist
(noch)
nicht
bekannt.
Ein
aufmerksamer
Zeitgenosse
war
vor
einiger
Zeit
zu
Besuch
in
Osnabrück.
Da
entdeckte
der
23-
Jährige
aus
dem
Landkreis
Diepholz
die
Maispflanzen
in
der
Rabatte
am
Straßenrand:
"
Als
Landwirt
fand
ich
diesen
Anblick
kurios
und
erheiternd,
"
sagt
er.
Anscheinend
sei
da
jemand
so
fasziniert
von
dieser
Pflanze
wie
er
selbst
–
beschreibt
der
Landwirt
seine
Gedanken
beim
Anblick
der
gut
zwei
Meter
hohen
Pflanzen.
Dem
Mais
scheint
es
in
der
Osnabrücker
Innenstadt
gut
zu
gefallen:
Die
kräftigen
Stauden
tragen
allesamt
Kolben.
"
Ich
kann
versichern,
dass
der
Mais
sehr
gesund
ausgesehen
hat"
,
sagt
der
23-
Jährige
gegenüber
unserer
Redaktion.
Zuständig
für
die
Bepflanzung
der
Beete
zwischen
Straße
und
Gehweg,
in
der
Fachsprache
Baumscheiben
genannt,
ist
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
.
Aber
Mais?
"
Korn
gehört
normalerweise
nicht
zu
unseren
üblichen
Bepflanzungen"
,
erklärt
Katrin
Hofmann
vom
OSB
auf
Nachfrage
amüsiert.
Die
Leiterin
der
Öffentlichkeitsarbeit
versichert,
dass
so
etwas
"
Exotisches"
wie
Mais
als
Begrünung
nicht
vom
Servicebetrieb
stamme;
man
habe
noch
nie
Mais
gepflanzt.
"
Da
hat
wohl
jemand
Guerilla
Gardening
betrieben"
,
vermutet
sie.
"
Die
Aussaat
des
Maises
muss
wohl
etwas
ungewöhnlicher
Natur
gewesen
sein"
,
sagt
wiederum
der
junge
Landwirt.
"
Denn
normalerweise
wird
Mais
mit
acht
bis
elf
Einzelpflanzen
je
Quadratmeter
ausgesät,
in
Reihen
mit
45
oder
meist
75
Zentimeter
Abstand
und
daraus
resultierendem
Abstand
innerhalb
der
Reihe."
Der
Mais
in
der
Kornstraße
jedoch
scheine
eher
sehr
ungleichmäßig
gepflanzt
worden
sein,
mal
"
auf
einen
Haufen"
,
dann
wieder
vereinzelt,
beschreibt
es
der
Fachmann.
Und
was
passiert
nun
mit
den
Maispflanzen?
Der
Landwirt
bezweifelt,
dass
der
unbekannte
Maisanbauer
ernsthaft
mit
Feldhäcksler
anrücken
und
die
Kolben
ernten
werde.
"
Ansonsten
sollten
die
Anwohner
der
Kornstraße
vielleicht
schon
einmal
ihre
Autos
ein
wenig
zur
Seite
fahren"
,
scherzt
der
23-
Jährige.
Der
Ertrag
einer
möglichen
Ernte
habe
allerdings
ohnehin
"
Optimierungspotenzial"
.
"
Was
schön
ist,
ist
schön"
Laut
Katrin
Hofmann
wird
zumindest
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
den
Mais
voraussichtlich
nicht
entfernen:
"
Solange
der
Mais
nicht
das
Sichtdreieck
beeinflusst,
lassen
wir
ihn
stehen."
Heißt:
Beeinträchtigen
die
Maispflanzen
nicht
das
Sichtfeld
der
Verkehrsteilnehmer,
darf
er
weiter
in
der
Baumscheibe
wachsen.
"
Was
schön
ist,
ist
schön"
,
sagt
Hofmann.
Auch
wenn
der
Servicebetrieb
bei
Begrünung,
die
hoch
wachsen
soll,
normalerweise
auf
Sonnenblumen
zurückgreife.
Die
Leiterin
der
Öffentlichkeitsarbeit
möchte
das
aber
ausdrücklich
nicht
als
Aufruf
an
die
Osnabrücker
verstanden
wissen,
jegliche
Baumscheiben
und
Beete
an
Straßenrändern
nach
Gusto
selbst
zu
bepflanzen:
"
Grundsätzlich
ist
die
Baumpflege
unsere
Arbeit"
,
bekräftigt
sie.
Im
Übrigen
hat
sich
der
unbekannte
Stadtgärtner
womöglich
ganz
einfach
vom
Straßennamen
leiten
lassen.
Immerhin
heißt
"
Mais"
auf
Englisch
"
Corn"
("
Cornflakes"
sind
also
"
Maisflocken"
).
Warum
also
sollte
es
in
der
Cornstraße,
Verzeihung,
in
der
Kornstraße,
kein
Maisfeld
geben
…?
Mehr
Geschichten
aus
den
Osnabrücker
Stadtteilen
lesen
Sie
auf
www.noz.de/
os
Bildtexte:
Dem
Mais
scheint
es
im
Stadtteil
Sonnenhügel
gut
zu
gefallen
–
die
Kolben
sehen
gesund
aus.
Der
Mais
gedeiht
gut
auf
der
sogenannten
Baumscheibe,
wie
Gärtner
die
Beete
am
Straßenrand
nennen.
Fotos:
Michael
Gründel
Guerilla
Gardening
Guerilla
Gardening
(guerilla:
span.
für
"
kleiner
Krieg"
,
gardening:
engl.
für
"
Gärtnern"
)
begann
ursprünglich
in
New
York.
Der
Name
geht
auf
eine
Gruppe
um
die
Künstlerin
Liz
Christy
zurück,
die
sich
"
Green
Guerilla"
nannte.
Beim
Guerilla
Gardening
werden
brach
liegende
oder
"
unschöne"
urbane
Flächen
heimlich
mit
Saatgut
bepflanzt.
Politisch
motivierte
Menschen
nutzen
es
auch,
um
ihren
Protest
auszudrücken.
So
gibt
es
beispielsweise
Gruppen,
die
Gentechnik-
Freilandversuche
stören,
indem
sie
dazwischen
natürliche
Pflanzen
säen.
Andere
Gärtner
sehen
darin
die
Möglichkeit
der
Selbstversorgung.
Das
urbane
Gärtnern
wiederum
hat
sich
aus
dem
Guerilla
Gardening
entwickelt.
Streng
genommen
kann
diese
Form
der
Aussaat
eine
Straftat
sein
und
in
vielen
Fällen
als
Sachbeschädigung
verfolgt
werden.
In
der
Regel
sehen
Behörden
jedoch
von
einer
Verfolgung
ab.
Autor:
Annalena Klein