User Online: 2 |
Timeout: 20:40Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
12.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Baumsatzung ausgebremst
Baumsatzung "derzeit nicht zu befürworten"
Zwischenüberschrift:
Stadtbaurat Frank Otte tritt auf die Bremse – Rat entscheidet am 22. September
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Seit
einem
Jahr
feilen
städtische
Mitarbeiter
an
einer
Baumschutzsatzung.
Jetzt
spricht
sich
Stadtbaurat
Otte
dagegen
aus.
Das
nötige
Personal
sei
angesichts
der
Haushaltssituation
nicht
finanzierbar.
Osnabrück.
Stadtbaurat
Frank
Otte
will
keine
Baumschutzsatzung.
Jedenfalls
nicht
jetzt.
Die
Stadt
habe
kein
Geld
für
eine
weitere
Planstelle,
und
es
komme
auch
nicht
infrage,
andere
Aufgaben
zu
vernachlässigen,
lautet
die
Begründung.
Im
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
regte
sich
leiser
Widerstand
von
SPD
und
Grünen.
Jetzt
geht
die
Vorlage
ohne
Empfehlung
an
den
Rat.
Seit
einem
Jahr
feilen
in
der
Stadtverwaltung
Naturschutzexperten
und
Juristen
an
Formulierungen,
um
Bäume
auf
privaten
Grundstücken
vor
willkürlicher
Rodung
zu
verschonen.
Aus
dem
Bürgerhaushalt
war
die
Anregung
gekommen,
eine
gesetzliche
Regelung
auf
den
Weg
zu
bringen.
Politiker
der
rot-
grünen
Mehrheit
hatten
mehrfach
auf
spektakuläre
Sägeaktionen
hingewiesen,
gegen
die
es
keine
rechtliche
Handhabe
gab.
Doch
bei
mehreren
Anläufen
zeigte
sich,
dass
ein
wirksamer
Schutz
von
Buche,
Kastanie
&
Co.
Fachkräfte
erfordert,
die
entweder
eingestellt
oder
von
anderen
Aufgaben
abgezogen
werden
müssten.
"
Nicht
zu
befürworten"
Diesen
Konflikt
wollten
Politiker
wie
Heiko
Panzer
(SPD)
und
Jens
Meier
(Grüne)
in
Kauf
nehmen.
Sie
hatten
darauf
gesetzt,
dass
die
Satzung
zuerst
im
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
und
dann
im
Rat
eine
Mehrheit
bekomme.
Doch
sie
hatten
die
Rechnung
ohne
Stadtbaurat
Frank
Otte
gemacht,
der
einstmals
mit
rot-
grüner
Unterstützung
in
sein
Amt
gekommen
war.
Auf
dem
Tisch
lag
kein
Satzungsentwurf,
sondern
die
Empfehlung,
"
die
Umsetzung
einer
Baumschutzsatzung
derzeit
nicht
weiterzuverfolgen,
da
einerseits
die
Haushaltssituation
der
Stadt
Osnabrück
aktuell
die
Schaffung
einer
zusätzlichen
Planstelle
nicht
zulässt
und
andererseits
eine
Reduzierung
bzw.
Nichterfüllung
von
Pflichtaufgaben
des
kommunalen
Naturschutzes
nicht
zu
befürworten
ist"
.
Ratsherr
Panzer
reagierte
befremdet.
Er
sprach
sich
dafür
aus,
jetzt
nicht
lockerzulassen
und
die
Baumschutzsatzung
wie
geplant
in
den
Rat
zu
bringen.
An
einer
zusätzlichen
Stelle
müsse
das
Projekt
ja
nicht
scheitern.
Auch
sein
Mitstreiter
Jens
Meier
nannte
es
"
nach
wie
vor
sinnvoll"
,
eine
solche
Satzung
zu
verabschieden.
Bäume
bedeuteten
Lebensqualität.
Wenn
sie
ohne
nachvollziehbaren
Anlass
gefällt
würden,
müsse
die
Stadt
darauf
reagieren.
Und
wenn
es
wirklich
so
sei,
dass
die
Osnabrücker
"
ihre
Bäume
lieben
und
sie
nicht
fällen"
,
dann
brauche
die
Stadt
ja
nicht
einzugreifen
und
müsse
sich
auch
keine
Arbeit
machen.
Hoffen
auf
bessere
Zeiten
Damit
ging
er
auf
ein
Argument
von
seiner
Ratskollegin
Anette
Meyer
zu
Strohen
ein.
Die
CDU-
Politikerin
hatte
kritisiert,
dass
der
aktuelle
Satzungsentwurf
noch
weiter
gehe
als
frühere
Fassungen.
Demnach
würden
schon
Bäume
mit
einem
Stammumfang
ab
120
cm
unter
Schutz
gestellt,
ebenso
Nadelbäume
und
Obstbäume.
Osnabrück
brauche
die
neue
Verordnung
nicht,
denn
hier
gebe
es
"
gute
Zuwächse"
beim
Grün,
meinte
sie.
Für
die
Überwachung
fehle
das
Personal,
und
an
Neueinstellungen
sei
schon
wegen
der
Haushaltssperre
nicht
zu
denken.
Gerd
Mäscher,
der
Naturschutzbeauftragte
der
Stadt,
erinnerte
an
Versprechungen
gegenüber
den
Naturschutzverbänden,
für
einen
wirksamen
Baumschutz
in
Osnabrück
zu
sorgen.
Er
zeigte
aber
zugleich
Verständnis
für
die
Position
von
Stadtbaurat
Otte,
dass
der
Zeitpunkt
für
eine
Satzung
ungünstig
sei.
Da
biete
es
sich
doch
an,
auf
den
Entwurf
zurückzugreifen,
wenn
sich
die
Haushaltslage
verbessert
habe.
Zu
einer
Kampfabstimmung
kam
es
nicht,
weil
der
Ausschussvorsitzende
Ulrich
Hus
(SPD)
vorschlug,
die
Angelegenheit
ohne
Empfehlung
an
den
Rat
weiterzuleiten.
Der
wird
nun
am
22.
September
über
die
Baumschutzsatzung
entscheiden.
Ist
Baumschutz
nur
mit
mehr
Bürokratie
durchzusetzen?
Mehr
dazu
auf
www.noz.de
Bildtext:
Müssen
Bäume
in
Osnabrück
besser
geschützt
werden?
In
der
Politik
gehen
die
Meinungen
auseinander.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Peu
à
peu
Die
meisten
Osnabrücker
haben
sicherlich
ein
Herz
für
Bäume.
Aber
es
kommt
vor,
dass
Grundstückseigentümer
ohne
nachvollziehbare
Gründe
die
Sägekolonne
bestellen
und
damit
anderen
Menschen
den
vertrauten
Blick
aufs
Grün
nehmen.
Der
Ruf
nach
Reglementierung
ist
da
verständlich.
Aber
wenn
die
Stadt
ein
wirksames
Instrument
schaffen
will,
geht
das
nicht
so
nebenbei.
Ratsherr
Jens
Meier
hat
ein
Argument
seiner
Gegner
pfiffig
umgedreht.
Wenn
Baumfrevel
tatsächlich
so
selten
sei
wie
behauptet,
dann
komme
ja
kaum
Arbeit
auf
die
Verwaltung
zu.
Das
stimmt
aber
nur
zum
Teil.
Denn
eine
Baumschutzsatzung
schafft
auch
Bürokratie.
Jeder
Zweifelsfall
muss
geprüft
und
abgewogen
werden.
Das
bindet
Personal
und
kostet
Geld.
Sinnvoller
erscheint
es,
einen
Weg
zu
verfolgen,
den
die
Stadt
ohnehin
eingeschlagen
hat
–
Bäume
per
Bebauungsplan
zu
schützen.
Das
funktioniert
allerdings
nicht
sofort
und
überall,
sondern
nur
peu
à
peu.
Auf
lange
Sicht
aber
eine
gute
Sache.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert