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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Umweltamt will Stadtklima untersuchen lassen
Zwischenüberschrift:
Wie wirkt sich der Klimawandel in Osnabrück aus? – Studie von 1996 ist veraltet
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Das Umweltamt will das Stadtklima in Osnabrück neu untersuchen lassen. Das Gutachten würde 110 000 Euro kosten, wobei eine Förderung von 70 Prozent möglich wäre. Die CDU zeigt sich " irritiert".
Wenn die Stadt ein neues Baugebiet ausweisen will, wird routinemäßig auch die Wirkung der Neubauten auf das Stadtklima geprüft. Grundlage ist jeweils die stadtklimatische Untersuchung von 1996. Das Manko: Die Daten sind zum Teil veraltet, weil in den vergangenen 20 Jahren mehrere Bau - und Gewerbegebiete hinzugekommen sind, die mutmaßlich das Kleinklima in der Stadt verändert haben. Außerdem hafteten der Untersuchung von 1996 " methodische Unzulänglichkeiten" an, wie es in der Vorlage für den Finanzausschuss heißt. Der Verein deutscher Ingenieure (VDI) rät dazu, stadtklimatische Untersuchungen spätestens nach 20 Jahren zu aktualisieren.
Die Untersuchung würde 110 000 Euro kosten, wobei mindestens die Hälfte vom Bundesumweltministerium getragen würde. Städte, die sich finanziell in einer prekären Situation befinden, können auf eine siebzigprozentige Förderung hoffen. Osnabrück hätte nach Angaben der Verwaltung durchaus Chancen auf die höhere Förderquote.
Es bleibt ein städtischer Eigenanteil von mindestens 29 000 Euro, die in der mittelfristigen Finanzplanung für 2016 und 1017 auch schon dotiert sind. Die Haushaltssperre, die Oberbürgermeister Wolfgang Griesert im Juli verhängte, stellt das Vorhaben aber wieder infrage. Ausgaben dieser Größenordnung müssen von den zuständigen Gremien noch einmal gebilligt werden.
Die CDU meldete in der Sitzung des Finanzausschusses schon mal Zweifel an: " Wir haben noch viele Fragen", sagte CDU-Fraktionschef Fritz Brickwedde. Zum Beispiel: " Wie stellt sich der Fachbereich die Gegenfinanzierung vor?" Vor dem Hintergrund der Haushaltssperre müsse das Umweltamt an anderer Stelle sparen. " Irritiert" zeigte sich Brickwedde über die Aussage der Verwaltung, es entstünden keine zusätzlichen Personalkosten, weil die Arbeit mit dem vorhandenen Personal abgedeckt werden könne. Das passe nicht zu früheren Aussagen der Verwaltung, dass alle Kapazitäten ausgeschöpft seien. " Aber plötzlich ist für so eine Aufgabe Personal da", merkte Brickwedde kritisch an. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) wies darauf hin, dass diese grundlegende Studie wahrscheinlich weitere Gutachten überflüssig machte.
Für die Studie sollen Daten über Temperaturen, Windverhältnisse und Niederschlagsmengen erhoben und um Modellrechnungen ergänzt werden, die Aussagen über die kleinklimatischen Bedingungen überall in der Stadt erlauben. Auf dieser erweiterten Datenbasis wären Projektionen möglich, wie sich das Klima in der Stadt bis 2040 oder 2050 verändern wird und auf Wohngebiete, Schulen, Krankenhäuser, Grünflächen oder Parkanlagen auswirkt.
Bildtext:
Klimaschutz fängt lokal an. Die Stadt Osnabrück will das Stadtklima neu untersuchen lassen.
Foto:
dpa

Kommentar
Ausgerechnet jetzt?

Die Daten zeigen: Der Klimawandel macht vor Osnabrück nicht halt. Von 1952 bis heute ist die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur um 1, 5 Grad angestiegen, die Zahl der heißen Nächte mit Temperaturen von mehr als 20 Grad um Mitternacht hat sich seit 1952 verdoppelt und die der Sommertage mit über 30 Grad fast verdreifacht. Vor diesem Hintergrund wäre es sicher nützlich, das Kleinklima genauer zu betrachten und Daten zu sammeln, die lokal ein Gegensteuern erlauben.

Aber muss das ausgerechnet jetzt sein? Kann sich die Stadt erlauben, 29 000 Euro für ein Gutachten auszugeben und gleichzeitig in anderen Bereichen radikal zu sparen? Die Haushaltssperre verlangt, Prioritäten zu setzen. Die Erstellung des Klima-Gutachtens gehört gewiss nicht zu den Aufgaben, die keinen Aufschub dulden.
Autor:
hin
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