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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Am Sonntag dreht sich alles um den Piesberg
Zwischenüberschrift:
Tag des offenen Denkmals: Mit dem Oldtimerbus von einer Station zur anderen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Tag des offenen Denkmals am Sonntag rückt die Industriegeschichte des Piesberges in Erinnerung. Zur Besichtigung freigegeben sind die Lechtinger Kaue, der alte Steinbrecher, der Stüveschacht das Piesberger Gesellschaftshaus, außerdem das Arboretum mit dem Mammutbaum und die Feldbahn. Historische Busse des Vereins Traditionsbus Osnabrück bringen die Besucher von einer Station zur nächsten.

1898 schloss der Georgsmarien-Bergwerks- und Hüttenverein nach einem Streik der Bergleute die Piesberger Zeche. Zahlreiche Gebäude erinnern noch heute an dieses wichtige Kapitel der Osnabrücker Industriegeschichte. Einige davon wie der Haseschacht und das Magazingebäude nutzt heute das Museum Industriekultur. Das Ortskuratorium Osnabrück der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, das die Aktivitäten koordiniert, wollte aber auch Orte zugänglich machen, die weniger bekannt sind.

Lechtinger Kaue: Am Mundloch zum Lechtinger Tiefstollen entstand 1852 die Kaue. Zum einen diente sie den Bergleuten zum Waschen und Umziehen, zugleich aber auch als Kohlenniederlage, also zur Lagerung der Kohle vor dem Abtransport. Der imposante Bau mit den markanten Rundbögen soll das erste Industriegebäude der Region ohne Fachwerkanteile sein. Seit 1993 wird die Lechtiger Kaue als privates Wohnhaus genutzt. Führungen um 12, 13, 14 und 15 Uhr, Treffpunkt Osnabrücker Straße/ Stollenweg 22C.

Haseschacht: Das Bergwerksgebäude von 1871 ist Sitz des Museums Industriekultur. Besucher können durch den fast 300 Meter langen Hasestollen gehen und ein Gefühl von der Arbeit unter Tage bekommen. Im Haseschacht findet am Sonntag um 11 Uhr die Zentralveranstaltung mit einem Festvortrag zum Tag des Denkmals im Osnabrücker Land statt, an dem sich auch der Heimatbund Osnabrücker Land beteiligt. Führungen werden um 12 Uhr mit Museumsleiter Rolf Spilker und um 15 Uhr angeboten. Fürstenauer Weg 171, geöffnet 10 bis 18 Uhr.

Stüveschacht: Weniger bekannt als der Haseschacht ist der Stüveschacht von 1873 an der Nordseite des Piesberges, von dem nur noch eine Ruine erhalten ist. Durch einen 1, 45 km langen Stollen waren beide Bergwerke miteinander verbunden. Am 7. September 1893 kam es im Stüveschacht zu einem Grubenunglück, bei dem acht Bergleute starben. Ein Förderverein will das Gebäude sichern und restaurieren. Treffpunkt Lechtinger Straße, Infostand von 11 bis 17 Uhr.

Alter Steinbrecher: 1928 baute die Piesberger Steinindustrie die Brecheranlage am Süberweg unterhalb des Haseschachts. Die Anlage wurde an das Eisenbahnnetz angeschlossen, sodass Steinsand, Splitt und Schotter über die Schiene abtransportiert werden konnten. 2003 wurde eine neue Brecheranlage im Steinbruch in Betrieb genommen. Die Schienenanbindung macht das Gebäude für die Osnabrücker Dampflokfreunde attraktiv. Der Verein restauriert den Steinbrecher seit 2008 und nutzt die Gleise für seine Fahrzeuge. Treffpunkt Süberweg, Führungen um 12, 14 und 16 Uhr.

Feldbahn: Seit fünf Jahren fährt die Feldbahn Besucher des Piesberges vom Fürstenauer Weg zum Südstieg. Der Verein war zuvor aus Hitzhausen bei Ostercappeln nach Osnabrück gezogen. Im Piesberger Steinbruch hatte es früher ebenfalls eine Feldbahn gegeben. Anfang der 60er-Jahre war das Streckennetz über 100 km lang. Treffpunkt Fürstenauer Weg 180, Fahrten zum Südstieg im 30-Minuten-Takt, 10 bis 18 Uhr.

Magazingebäude: 1893 errichtete der Georgsmarien-Bergwerks- und Hüttenverein am Süberweg die Kohlenaufbereitungsanstalt mit Kaue für die Bergleute. Heute nutzt das Museum Industriekultur das Gebäude für Sonderausstellungen. Zurzeit wird mit der Ausstellung " Fotos, Feilen, Feuerlöscher" über die 150-jährige Geschichte der Osnabrücker Feuerwehr informiert. Treffpunkt Süberweg 48, geöffnet 10 bis 18 Uhr.

Arboretum: Es war der Bergwerksdirektor Johann Rudolf Pagenstecher, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts am Osthang des Piesberges eine Hühner- und Obstwiese anlegte. Daraus ist offenbar das Arboretum hervorgegangen, dessen Aushängeschild ein 150 Jahre alter Mammutbaum ist. Sein Stammumfang beträgt 5, 70 Meter, seine Höhe 34 Meter. Treffpunkt Im Quellengrund, Führungen 11.30 und 14.30 Uhr.

Piesberger Gesellschaftshaus: An der Glückaufstraße entstand in der Zeit des Kohlebergbaus zunächst eine Unterkunft für ledige Angestellte der Zeche, ab 1870 entwickelte sich daraus ein Ausflugslokal mit Saalbetrieb. Heute finden dort Kulturveranstaltungen statt. Treffpunkt Glückaufstraße: Das Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz informiert, das Café ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Traditionsbus Osnabrück: Der Verein, der über mehrere fahrbereite Oldtimerbusse verfügt, veranstaltet begleitete Rundfahrten zu allen Sehenswürdigkeiten. Zentraler Haltepunkt ist das Piesberger Gesellschaftshaus, Glückaufstraße, 11 bis 16.30 Uhr.

Osnabrücker Indus triegeschichte: Mehr Berichte und mehr Fotos auf noz.de
Bildtexte:
Markanter Rundbogenstil: Die Lechtinger Kaue von 1852 wird heute als Wohngebäude genutzt. Am Sonntag ist das Gebäude offen.
Die alte Steinbrecheranlage am Süberweg ist seit 2003 außer Betrieb.
Ruine mit bewegter Vergangenheit: der Stüveschacht an der Nordseite des Piesberges.
Fotos:
Hermann Pentermann, David Ebener, Egmont Seiler
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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