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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Eine einzige große Baustelle
 
Menschen 2013
 
Sechs Kandidaten für ein Amt
 
Tierbild des Jahres: Uhus und Mensch in Aktion
 
Nach 26 Jahren ist Christinas Mörder gefasst
 
Zensus lässt Osnabrück schrumpfen
 
Polizisten heben Tresor aus der Hase
 
Plötzlich schaut ein Affe ins Büro
 
"Alle Menschen werden Brüder": Klassik-Open-Air vor dem Dom
 
Die Masten so hoch...
Zwischenüberschrift:
Osnabrückhalle, Neumarkt, Kamp-Promenade: Die Stadt verändert sich rasend schnell
 
Neuer Oberbürgermeister für Osnabrück – Wolfgang Griesert gewinnt die Stichwahl
 
Windräder und Höchstspannungsleitungen: Die Umsetzung der Energiewende im Osnabrücker Land
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Osnabrück ist im Umbruch: Auf der ersten Baustelle für den neuen Neumarkt entsteht das Hasehaus, der Tunnel ist Vergangenheit, am Rande der Kamp-Promenade ragt der Rohbau für ein Geschäftshaus empor, die Fassade des Astoria-Centers strahlt jetzt, an der Lotter Straße entsteht ein neues Viertel, Universität und Hochschule bauen an der Sedanstraße. Und die Osnabrückhalle ist kaum wiederzuerkennen. Sie feierte in diesem Jahr die Premiere für eine zweite Karriere.

Zwar am wenigsten sichtbar, doch am längsten diskutiert ist das Ende des Neumarkttunnels. Mehrere Jahre lang ging es in Debatten um die Zukunft des Sechzigerjahre-Projekts, doch das Konzept einer autofreundlichen Stadt, in der Fußgänger unter der Fahrbahn einkaufen, trägt nicht mehr. Auch Ideen zur Rettung wie die als Kunstmeile im blauen Licht oder als Abstellplatz für Fahrräder können nicht mehr zünden, denn der Tunnel ist zugeschüttet. " Verfüllt", wie es so schön heißt.

Der Neumarkt soll den Charakter eines Platzes erhalten, und die Straße soll künftig nicht mehr wie eine Barriere wirken, die Fußgänger daran hindert, von der Großen Straße aus in die Johannisstraße zu gehen. Wo sich am Neumarkt bisher das Café Coppenrath befand, entsteht das Hasehaus, das eines von vielen Elementen für die Vision eines künftigen Neumarkts ist. Die Stadt schreibt einen Gestaltungswettbewerb für den Neumarkt aus.

Die Vorbereitungen für ein Einkaufszentrum an der Ecke Johannisstraße/ Neuer Graben laufen. Die Initiative " Lebendiges Osnabrück", die dem Einkaufszentrum des Investors " mfi" aus Essen kritisch gegenübersteht und Gefahren für die bestehende Geschäftswelt sieht, entwirft einen Plan für einen Busbahnhof zwischen der Johannisstraße und der Kolpingstraße. Doch daraus wird nichts.

Zwischen der noch jungen Kamp-Promenade und der Großen Straße entsteht ein neues Geschäftshaus dort, wo sich einst Woolworth befand. Nachdem schräg gegenüber das Textilgeschäft Lengermann & Trieschmann seit einiger Zeit mit einer neuen Fassade glänzt, wird nun auch die Ecke zum Jürgensort ein neues Gesicht erhalten. Ein paar Schritte weiter zur Ecke Georgstraße/ Möserstraße schimmert die neue Fassade des Astoria-Centers in einem Goldton.

Wer vom Wall aus auf die Rückseite der Stadthalle schaut, sieht kaum, was sich auf der anderen Seite und im Inneren getan hat. Die Vorderseite erstrahlt in einem gläsernen Glanz, der den tristen Betonbau der Siebzigerjahre vergessen lässt und nun als Osnabrückhalle modernen Ansprüchen genügen soll. Der Umbau dauert länger als geplant. Die bereits angekündigte Messe " Nadel und Faden" fällt der Verzögerung zum Opfer. Doch dann gibt Jazz-Musiker Roger Cicero Ende September das erste Konzert in der neuen Halle, die nun doch nicht " frieda" heißen soll, wie es sich die Chefin Sandra Gagliardi zunächst wünschte.

Wo sich einst das Busdepot der Stadtwerke und die Firma Hagedorn befanden, wächst ein neues Stadtviertel heran. Das Baugebiet zwischen der Lotter Straße, dem Kirchenkamp und der Augustenburger Straße trägt den Namen Mittewest. Bereits das erste Gebäude an der Ecke Lotter Straße/ Am Kirchenkamp zeigt, dass es hier um besondere Ansprüche geht: Offenbar wegen der Anmutung der Fassade bezeichnen es einige gern als " Prada-Handtasche".

Rechts und links der Sedanstraße befinden sich ebenfalls Großbaustellen auf dem früheren Kasernengelände der britischen Armee. Auf der Seite der Paracelsusklinik entsteht ein Wissenschafts- und Wohnpark. Das Baugebiet soll einen experimentellen Charakter bekommen. Zielgruppe sind junge Wissenschaftler und Existenzgründer, die ganz in der Nähe ihrer Wohnung zur Arbeit gehen. Auch für betreutes Wohnen und für ein Studentenwohnheim ist Platz auf dem Kasernenareal ausgewiesen.

Auf der anderen Seite mehr zum Sedanplatz hin bauen Universität und Hochschule unter anderem eine neue Bibliothek und einen Hörsaal. Die Mensa ist bereits in Betrieb. Eine Rarität ist einem Neubau zum Opfer gefallen: Das Kino " Globe-Cinema" der britischen Armee aus den 1960er-Jahren wurde abgerissen. Zum Wandel gehört auch manche Träne. Pläne für das ehemalige Kasernengelände am Limberg und das in Atter reifen gerade. So geht der Umbruch in Osnabrück weiter. Wer die Stadt für einige Jahre verlässt, wird sie an manchen Stellen kaum wiedererkennen.
Bildtexte:
So soll das Hasehaus am Neumarkt aussehen. Vorher befand sich dort das Café Coppenrath.
Grafik:
MAS/ Hoff und Partner
Osnabrückhalle in neuem Glanz. Auf der Rückseite arbeiten noch die Handwerker.
Foto:
Hermann Pentermann

Johann Carl Bertram Stüve (1798–1872) machte es vor: Der damalige Osnabrücker Bürgermeister wurde im 19. Jahrhundert Innenminister im Königreich Hannover und jetzt ist Oberbürgermeister Boris Pistorius (SPD) Innenminister des Landes Niedersachsen. Weiter in Osnabrück aktiv, jedoch ebenfalls in Hannover vertreten, sind Burkhard Jasper (CDU), Frank Henning (SPD) und Volker Bajus (Bündnis 90/ Die Grünen): Sie sind die neuen Osnabrücker Landtagsabgeordneten, während Gabriela König (FDP) dort schon auf eine acht Jahre lange Erfahrung zurückblicken kann.

Wolfgang Gurk, seit 1979 Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung (WFO), geht in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin ist Sonja Ende. Eine Frau kommt auch bei der Osnabrücker Berufsfeuerwehr in eine Spitzenposition und zwar erstmals: Sonja Mieloszyk wird Brandoberinspektorin. Zur Feuerwehr kam sie durch die gute Nachbarschaft als Studentin in Leipzig. Ihre Karriere begann mit Besuchen in der Wache nebenan.

Wechsel an der Spitze der Universität Osnabrück: Professor Claus Rollinger geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger im Amt des Präsidenten ist Professor Wolfgang Lücke aus Göttingen. Zumindest offiziell in den Ruhestand geht Fritz Brickwedde. Sein ehemaliges Amt als Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt bekleidet jetzt Heinrich Bottermann. Doch wie sieht Brickweddes Ruhestand nun aus? Der 65-Jährige wird Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien und übernimmt den Vorsitz der Osnabrücker CDU.

Frank Otte ist der neue Stadtbaurat. Er ist der Nachfolger von Wolfgang Griesert gewählt, der ja nun auch selber zu einem Nachfolger geworden ist. Eine weitere Nachfolgerin ist Petra Rosenbach. Nachdem Oliver Mix seine Karriere in Berlin fortsetzt, wird die gebürtige Osnabrückerin neue Geschäftsführerin des Tourismusverbands Osnabrücker Land (TOL) und der Gesellschaft Osnabrück-Marketing und Tourismus (OMT).

Reinhard Sliwka ist ebenfalls Nachfolger, und zwar von Zoopräsident Reinhard Coppenrath, der sich nach 18 außergewöhnlich erfolgreichen Jahren zurückzieht aber nicht ganz, weil er nun Ehrenpräsidenten ist. Hans-Wolf Sievert ist Ehrenbürger der chinesischen Partnerstadt Hefei als Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die deutsch-chinesischen Beziehungen.

Den Elisabeth-Siegel-Preis erhält Martina Scholz, die sich für die Rechte von Frauen einsetzt. Sie brachte unter anderem die Aktion " One Billion Rising" nach Osnabrück: Weltweit wird dabei tanzend gegen Gewalt an Frauen protestiert.

Julia Honerkamp ist Komponistin, Librettistin und Regisseurin und das alles im Alter von 13 Jahren. Die Schülerin des Ratsgymnasiums führt ihr eigenes Musical unter dem Titel " Durch Zeit und Raum" auf.

In einer anderen Angelegenheit macht Ralf Gervelmeyer von sich reden. In einem Interview mit dem Fernsehsender " os1.tv" bezeichnet er Homosexualität als Sünde. Gervelmeyer ist Geschäftsführer der Zion GmbH, der Eigentümerin des größten Teils des Güterbahnhofs. Mit der dortigen Kulturszene liegt Gervelmeyer im Dauerclinch. Die Konflikte führen dazu, dass sich die Stadt den Lokschuppen schnappt per Vorkaufsrecht.

Ohne Peter Niebaum wäre kaum bekannt geworden, dass der Osnabrücker Rechtsanwalt Hans Calmeyer im Zweiten Weltkrieg Tausende niederländische Juden vor der Ermordung bewahrt hat. Niebaum stirbt im Alter von 70 Jahren. Der SPD-Politiker Hartmut Lause, langjähriger Ratsherr und Bürgermeister der Stadt, stirbt im Alter von 86 Jahren. Ewald Aul, der zu den wenigen Juden aus Osnabrück gehörte, die den Holocaust überlebt haben, stirbt im Alter von 87 Jahren.

Hochschulprofessorin Alrun Niehage stirbt nach schwerer Krankheit. Die Haushalts- und Ernährungswissenschaftlerin ist 1986 im Alter von damals 30 Jahren eine der jüngsten Professorinnen Deutschlands geworden. Vielen Müttern ermöglichte sie ein Studium, seit sie die Kindertagesstätte " Fingerhut" etablierte.

Ferdinand Eichholz, Küster an St. Johann und Urgestein des Osnabrücker Karnevals, stirbt im Alter von 76 Jahren. Als er im Jahr 2000 in den Ruhestand verabschiedet wurde, ging eine 111 Jahre lange Familientradition zu Ende, die Ferdis Urgroßvater als Johannis-Küster begonnen hatte.
Bildtexte:
Boris Pistorius ist Minister in Hannover.
Julia Honerkamp führt ihr eigenes Musical auf.
Frank Otte ist der neue Stadtbaurat.
Heinrich Bottermann steht der DBU vor.
Hartmut Lause, langjähriger Ratsherr.
Frank Henning ist SPD-Politiker in Hannover.
Ewald Aul, Holocaust-Überlebender.
Sonja Mieloszyk wird Brandinspektorin.
Sonja Ende fördert die Wirtschaft.
Alrun Niehage, Wissenschaftlerin.
Ferdinand Eichholz, Küster in St. Johann.
Burkhard Jasper sitzt für die CDU im Landtag.
Martina Scholz tritt für Frauenrechte ein.
Peter Niebaum, Calmeyer-Forscher.
Petra Rosenbach macht Stadtmarketing.
Ralf Gervelmeyer zeigt sich streitbar.
Volker Bajus macht grüne Landespolitik.
Fotos:
Westdörp, Martens, Seiler, Pentermann, Schäfer, Lindemann, Hochschule, Lewandowski, Parton, Hehmann, Heese, Lahmann-Lammert

Osnabrück. Wer die Wahl hat, hat die Qual? Sechs Kandidaten wollen Oberbürgermeister werden unter ihnen ein Schlagersänger und ein Kabarettist, die ohne Partei im Hintergrund antreten und sich bei allem Spaß ernsthaft im Wahlkampf engagieren. CDU-Mann Wolfgang Griesert gewinnt die Stichwahl.

Der neue Oberbürgermeister ist als ehemaliger Stadtbaurat seit Jahren mit Osnabrück vertraut. 2006 war Griesert bereits gegen den jetzigen Landesinnenminister Boris Pistorius angetreten nun ist er sein Nachfolger. SPD-Kandidatin Birgit Bornemann, die in der Stichwahl gegen Griesert angetreten ist, bleibt nun Geschäftsführerin des Studentenwerks. Thomas Klein (Bündnis 90/ Grüne) kann weiter seinem Beruf als Strafverteidiger nachgehen. Auch Robert Seidler (FDP) arbeitet weiter als Rechtsanwalt.

Schlagersänger Christian Steiffen und Kabarettist Kalla Wefel bleiben ebenfalls in ihren bekannten Rollen. Ihr Verdienst: Beide haben als Exoten den Wahlkampf erheitert, auch über die Region hinaus. Wefel kündigte an, er werde nun nicht mehr nach einem politischen Amt streben. Das sei für ihn als Kabarettisten nicht gut, denn: " Meine Feindbilder haben sich aufgelöst."
Bildtexte:
Kalla Wefel
Christian Steiffen
Robert Seidler
Thomas Klein
Birgit Bornemann
Wolfgang Griesert
Fotos:
Seiler, Lindemann, Pentermann, Westdörp

Was ist denn da los? Das Bild zeigt Tierfreund Wolfgang Herkt, der einen jungen Uhu füttern will, doch dem Tier ist die Situation nicht geheuer und setzt zum Scheinangriff an. Der zweite Uhu schaut sich die Szene an und sieht beinahe aus, als würde er sich wundern. Beide sind in guten Händen. Sie waren im Turm der Katharinenkirche zur Welt gekommen. " Geschwächt und vollkommen unterernährt", nahm der Artenschützer die Tiere auf. Passanten des Ledenhofes hatten ihn auf eines der Uhus aufmerksam gemacht, die Feuerwehr hatte das Geschwistertier in der Hakenstraße geborgen. Den Eltern der Tiere war offenbar die Fütterung der halbflüggen Jungen außerhalb des Nestes am Boden nicht gelungen.
Foto:
Klaus Lindemann

Osnabrück. Christinas Mörder ist offenbar gefasst. Das damals neun Jahre alte Mädchen wurde auf dem Weg zur Schule vergewaltigt und ermordet. Es war der 27. November 1987, gegen 7.30 Uhr auf einem Schleichweg zwischen der Howind-straße und dem Knappsbrink. Die Polizei fahndet vergeblich nach dem Täter und gibt die Suche nie auf. 2013 widmet sich die Fernsehsendung " Aktenzeichen xy" dem Fall.
Ebenfalls in diesem Jahr gibt ein 45-Jähriger der Polizei freiwillig eine Speichelprobe. Jetzt erkennen die Beamten, was ihnen erst die neue Technik ermöglicht: Die DNA des Mannes deckt sich mit einer Spur auf einem Kleidungsstück der Ermordeten. Er wird verhaftet, drei Stunden lang verhört und gibt zu, der Mörder zu sein. 26 Jahre lang hat der Mann ein unauffälliges Leben geführt. Er ist verheiratet und hat keine Kinder.
Bildtext:
Christina
Foto:
Polizei

Osnabrück. Kann das sein? Der Zensus lässt Osnabrück auf 154 513 Einwohner schrumpfen. Das Landesamt für Statistik hatte bisher 165 021 gezählt. Die Friedensstadt verliert nun den Titel der drittgrößten Stadt Niedersachsens an Oldenburg vorläufig, denn die neue Zählweise ist wegen der Methodik umstritten, und die Stadt will nachhaken. Dem neuen Stand nach verliert Osnabrück jedes Jahr sieben Millionen Euro an öffentlichen Mitteln.

Osnabrück. Um einen Tresor aus der Hase zu ziehen, kommt die Einsatztruppe der Polizei Oldenburg im Juni nach Osnabrück zum Seilerweg. Ihre Pressluftflaschen können die Beamten im Auto lassen, denn sie brauchen nicht nach dem eisernen Möbelstück zu tauchen: Er ragt aus dem Wasser. Doch muss ein Kran her, denn es sind einige Hundert Kilogramm zu heben. Wem der Stahlschrank abhanden gekommen oder nach welchem Raub er entsorgt worden ist, bleibt offen.

Osnabrück. Der vierjähriger Mantelaffe Abasi büxt im März aus dem Zoo aus. Kurz darauf blickt eine Frau aus ihrem Bürofenster am Schölerberg in das Gesicht des Tieres und erschreckt, der kleine Affe schaut sie an. Ob er sich auch erschreckt? Jedenfalls hat der Schreck ein schnelles Ende: Abasi muss zurück in den Zoo.

Januar

Etwa 40 Wohnungslose schlafen in Osnabrück nachts draußen und das sogar bei zweistelligen Minustemperaturen und obwohl sie in einer Unterkunft übernachten könnten. Städtische Altkleidersammlung: Der Osnabrücker Service-Betrieb (OSB) kooperiert mit gemeinnützigen Sammlern Die NPD versucht, auf dem Bahnhofsvorplatz Wahlkampf zu betreiben, doch der geht im Pfeifkonzert von 300 Gegendemonstranten unter im August wiederholt sich die Szenerie mit 200 Gegendemonstranten.

Februar

Abschied von Mother Jones: Der Frauenkulturverein löst sich nach 30 Jahren auf. Die Frauenbewegung gehe mittlerweile andere Wege, heißt es im letzten Vorstand. Beim Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) schneidet Osnabrück mit einem Platz im vorderen Mittelfeld ab und das mit der Note Vier plus. Doch Rang 11 unter 42 Städten zwischen 100 000 und 200 000 Einwohner ist kein schlechtes Ergebnis.

März

" Im Märzen der Bauer die Rößlein einspannt", heißt es in einem Volkslied. In der Stadt säen " Guerillagärtner" unter anderem Mohn, Sonnenblumen und Malven, die dann aus den Fugen öder Flächen wachsen Weltverbesserung mit Spontanbegrünung im Kleinen. Mehr als 1000 Freiwillige nehmen am Osnabrücker Stadtputztag teil trotz Dauerregens lesen sie allerhand Unrat von den Straßen auf. Jahrelang hatten sich Nachbarn an der Bremer Straße über das marode Haus Nummer 61 geärgert. Nachdem Steine aus der Fassade auf den Bürgersteig fallen, wird das Gebäude abgerissen.

April

Ist Osnabrück wirklich so unfreundlich? Im Kundenspiegel des Marktforschungsunternehmens MF Consulting in Deggendorf fällt der hiesige Einzelhandel auf den vorletzten Platz zurück vor Fulda und hinter Lüneburg. Ein 23-Jähriger drückt aufs Gaspedal, um ein anderes Auto auf dem Neumarkt zu überholen. Dabei überfährt er einen 22-jährigen Fußgänger, der die Straße überquert. Das Unfallopfer stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Der Verursacher wird zu einer Geldstrafe verurteilt.

Mai

Mieses Wetter, doch gute Stimmung das sagen Beobachter über die Maiwoche, die trotz der Überlänge von zwölf Tagen " nur" 550 000 Besuchern anzieht. Die mittlerweile gewohnte Besucherzahl liegt bei 600 000. Es muss wohl am Wetter gelegen haben. Vielen fehlte offenbar auch die sonst beliebte Bühne am Herrenteichswall. Die Sanierung der Angersbrücke am Anfang der Hasestraße startet. Für die Kaufleute entlang der historischen Geschäftsmeile beginnt eine schwere Zeit. Im Dezember wird die Brücke fertig. Schimmelpilz im Baudenkmal: Die Fassade des Stadthauses wird für 7, 8 Millionen Euro saniert: imprägniert und von innen gedämmt.

Juni

Der Ledenhof gilt als verwahrloster Ort und als Relikt aus den 1970er-Jahren an dem sich kaum jemand gerne aufhält. Jetzt lähmt ein Urheberrechtsstreit zwischen der Stadt und dem Architekten Helge Bofinger die Umgestaltung. Der Ferienpass wird 40 Jahre alt. 1974 passte das Programm auf ein großes Blatt, heute umfasst es 130 Seiten und 600 Veranstaltungen.

Juli

Ultraschall-Attacke auf spielende Kinder: Die Polizei stellt in Sutthausen einen Generator sicher, der möglicherweise Gehörschäden hervorruft. Kinder hatten über Kopfschmerzen geklagt. Zuschüsse für Verhütungsmittel: Empfänger von Sozialleistungen erhalten Geld für die Anti-Baby-Pille und für Kondome auf Antrag, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Dies gilt für Inhaber des Osnabrück-Passes Der Hundeführerschein wird Pflicht ausgenommen sind Halter, die ihren Hund bereits länger als zwei Jahre haben.

August

Erleichterung für 8500 Bewohner, die evakuiert werden sollten. Die vermutete Weltkriegsbombe am Hasetor direkt neben den Gleisen entpuppt sich als harmloser Eisenträger, der in sechs Meter Tiefe schlummert. Kommt es so wie geplant, wird der Piesberg bald um eine Attraktion reicher sein: Auf dem Papier rollt die Feldbahn bereits bis nach Lechtingen mit einer Haltestelle unter anderem am Stüveschacht. Endstation wäre der Grubenweg in Lechtingen. Die Stadt hofft nun auf Fördergeld aus Europa.

September

Das Nettebad erhält das Qualitätssiegel " Kinderferienland Niedersachsen". Das Landeswirtschaftsministerium zeichnet das Bad wegen seiner Leistungen in den Bereichen Service, Sicherheit und Ausstattung aus. • " Bürgerbrot" soll Kinderwünsche erfüllen: Osnabrücker Bäckereien bieten ein Brot nach altem Rezept an. 30 Cent pro Laib rollen in die Aktion Kinderwünsche der Bürgerstiftung.

Oktober

Ein Beispiel für Sanierungsbedarf an Schulen: In den Berufsbildenden Schulen am Pottgraben zieht der Wind durch die Ritzen. Undichte Fenster werden zugenagelt. Eine Gruppe fischt nachts Lebensmittel aus Containern hinter Supermärkten. Ihr übergeordnetes Ziel ist das Ende der Wegwerfgesellschaft Studenten in Wohnungsnot: Das Pflegeheim Katharina-von-Bora-Haus hilft zwölf Erstsemestern, die vorübergehend in jeweils 20 Quadratmeter große Zimmer am Rande des Bürgerparks einziehen können. In Sutthausen wird eine Weltkriegsbombe gesprengt. 4000 Menschen mussten vorher ihre Wohnungen verlassen.

November

Eine Polizeiwache zieht um: Die Beamten räumen ihre Dienststelle an der Pagenstecherstraße und ziehen in die Römereschstraße, wo sich einst eine der britischen Kasernen befand. Mehr als jeder vierte Osnabrücker hat ausländische Wurzeln, teilt die Stadt mit. Danach leben etwa 42 000 Einwohner mit einer Einwanderungsgeschichte. Datenermittler stellen außerdem fest: In jedem zweiten Osnabrücker Haushalt leben Menschen alleine.

Dezember

Der internationale Zooexperte Anthony Sheridan stuft den Osnabrücker Tierpark im europäischen Vergleich auf den zweiten Platz ein. 2014 sollen die Parkgebühren steigen. Die Stadt will wie eine Bank Kredite an ihre Tochtergesellschaften vergeben. Die Osnabrücker Idee soll Vorbild für Niedersachsen werden.

Die Bühne für das Klassik-Open-Air vor dem Dom zählt zu den größten, die Veranstaltungstechniker Henning Schöer bisher in Osnabrück aufgebaut hat. Auch sonst war es ein Konzert der Superlative: Ein Doppelorchester, bestehend aus den Musikern der Wolgograder Philharmoniker und des Osnabrücker Symphonieorchesters, drei Osnabrücker Chöre und 2500 zahlende Gäste, die bei eher sibirischen Temperaturen tapfer ausharrten wie die zahlreichen Zaungäste, die verfolgten, wie Andreas Hotz den Klangapparat durch Beethovens neunte Sinfonie führte. " Alle Menschen werden Brüder", diese zentrale Botschaft wollte das deutsch-russische Gemeinschaftsprojekt vermitteln. Das Konzert war der vorläufige Abschluss einer Kooperation, die Ende Januar mit einer Gastspielreise des Osnabrücker Orchesters nach Wolgograd begonnen hatte. Das Orchester nahm dort teil an den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Endes der Schlacht um Stalingrad. Organisiert hatte dieses Brückenbau-Projekt der Geiger Christian Heinecke für sein Engagement wurde er Anfang Dezember mit der Bürgermedaille der Stadt geehrt. Ein Ansporn, die Kooperation weiterzuführen?
Foto:
Pentermann

Osnabrück. Die Energiewende verändert Landschaft und Weichbild: Die Windparks werden größer und die Strommasten höher.

Rund 125 Windkraftanlagen drehen sich im Kreisgebiet und es könnten noch mehr werden. Das Regionale Raumordnungsprogramm sieht 33 Vorranggebiete vor, in denen neue Windräder entstehen sollen. Sie liegen vor allem im Nordkreis und rund um Glandorf. Bei der Ausschöpfung der Windpotenziale will der Landkreis die Führungsrolle übernehmen und die Gewinnabschöpfung in der Region halten. Im Sommer gründet er die Energiegesellschaft Energos.

Das Konzept sieht vor, dass die Grundstückseigentümer ihre Flächen gegen Pachtzahlungen für Windparks zur Verfügung stellen. Daneben haben sie die Möglichkeit, sich mit eigenem Kapital an Windparks zu beteiligen. Die unmittelbaren Nachbarn sollen über Flächenpachtverträge partizipieren. Regionale Sparkassen und Genossenschaftsbanken wollen die Bürger des Landkreises über " Klimaschutzsparbriefe" an dem Projekt beteiligen. Die Gemeinden vor Ort sollen die Gewerbesteuern aus den einzelnen Windparks bekommen, weil die Unternehmen ihren Sitz in der jeweiligen Standortkommune haben werden.

Im Nordkreis lehnt die Mehrheit der Grundstückseigentümer den Führungsanspruch des Landkreises für Bau und Betrieb der Windparks ab. Hier setzt die Interessenvertretung Windkraft der Suchräume im Nordkreis (IWS-N) auf ein genossenschaftliches Modell, bei dem Eigentümer, Anwohner und Bevölkerung in den jeweiligen Standortkommunen von den Erträgen der Windenergie profitieren sollen.

Doch auch wenn die Zahl der Windräder im Osnabrücker Land wächst die großen Energiemengen werden in den Off-Shore Windparks der Nordsee erzeugt. Und die müssen zu den Verbrauchsstellen an Land und im Land per Höchstspannungsleitung. Und das zieht die nächsten Hochbauten nach sich: Die bestehenden 35 Meter hohen Masten sollen durch 60, 5 Meter hohe neue Masten ersetzt werden, deren Arme eine Spannweite von mehr als 30 Metern erhalten. Durch die Leitungen werden nicht mehr nur 110 oder 220 kV, sondern satte 380 kV singeln.

Im Osnabrücker Nordkreis sehen die Planungen den Neubau einer solchen Freileitung von Merzen über Ankum und Quakenbrück bis nach Cloppenburg vor. Weiter südlich plant der Netzbetreiber Amprion, eine Trasse von Osnabrück-Lüstringen bis ins westfälische Gütersloh. Hier werden unter anderem Hilter und Wellingholzhausen tangiert. Zudem soll die Trasse vom Umspannwerk in Bad Essen-Wehrendorf nach Lüstringen in Angriff genommen werden.

Vielerorts haben sich Bürgerinitiativen gebildet, die eine Verlegung als Erdkabel fordern; die Räte von Melle, Hilter und der Stadt Osnabrück haben Resolutionen verabschiedet, in denen sie sich mit den Bürgerinitiativen solidarisch zeigen, Amprion hingegen verneint die Möglichkeit der Erdverkabelung mit dem Hinweis auf gesetzliche Vorgaben und mangelnde Erfahrungswerte.

Die unterirdische Verlegung , die derzeit für eine 110-kV-Leitung schon Stand der Technik sei, könne nicht ohne Weiteres auf eine 380-kV-Leitung übertragen werden, denn hier gehe es nicht mehr um ein Kabel, hier seien es derer zwölf, heißt es bei Amprion.
Bildtext:
Energie fällt nicht vom Himmel: Strommasten und Windräder beschäftigen die Region.
Foto:
AP Photo/ Eckehard Schulz
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