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1.
Erscheinungsdatum:
28.12.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
DBU: Strompreis neu berechnen
"Beim Strom wird es ein Kräftemessen geben"
Zwischenüberschrift:
Umweltstiftungsleiter Bottermann: Atom- und Kohlestrom verschleiern wahre Kosten
DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann über die Energiewende unter der neuen Bundesregierung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Generalsekretär
der
Deutschen
Bundesstiftung
Umwelt
(DBU)
,
Heinrich
Bottermann,
fordert
eine
Neubewertung
der
unterschiedlichen
Energieträger
bei
der
Strompreisberechnung:
Aus
seiner
Sicht
verschleiern
die
niedrigeren
Preise
für
konventionell
erzeugten
Strom
dessen
wahre
Kosten.
Während
Stromkunden
in
ganz
Deutschland
noch
einmal
ihre
Stromzähler
ablesen,
um
für
2014
eine
Preissetzung
auf
Schätzbasis
durch
ihre
Energieversorger
zu
verhindern,
tritt
die
Deutsche
Bundesstiftung
Umwelt
für
ein
Umdenken
bei
der
Strompreisbildung
ein.
Ihr
Generalsekretär
Heinrich
Bottermann
hat
sich
im
Interview
mit
unserer
Zeitung
für
eine
Neubewertung
erneuerbarer
und
konventioneller
Energieträger
ausgesprochen.
Unter
der
neuen
Bundesregierung
müssten
die
langfristigen
Kosten
konventioneller
Stromerzeugung
stärker
in
den
Vordergrund
gerückt
werden,
sagte
Bottermann.
Die
entscheidende
Frage
sei:
"
Sind
denn
die
regenerativen
Energien
wirklich
teurer?
Ich
bin
der
Auffassung,
dass
sie
den
tatsächlichen
Preis
widerspiegeln
und
dass
bei
konventionellen
Energieträgern
wie
Atom
oder
Kohle
die
wahren
Kosten
verschleiert
werden."
Dadurch
würden
"
einfach
nur
Lasten
auf
kommende
Generationen
verlagert.
Das
halte
ich
für
falsch"
,
sagte
der
seit
Oktober
amtierende
Generalsekretär.
Die
DBU
werde
–
gemeinsam
mit
anderen
Akteuren
–
darauf
hinwirken
müssen,
dass
die
tatsächlichen
Kosten
konventionellen
Stroms
künftig
stärker
berücksichtigt
würden.
"
Sie
muss
helfen,
das
eigentliche
Ziel
zu
erreichen
–
die
Vollendung
der
Energiewende."
Dabei
rechnet
Bottermann
mit
Widerstand
etwa
von
Interessengruppen,
die
sich
für
die
Erdgasförderung
durch
das
sogenannte
Fracking
einsetzen.
Der
frühere
Präsident
des
Landesamtes
für
Natur,
Umwelt
und
Verbraucherschutz
von
Nordrhein-
Westfalen
zeigte
sich
jedoch
zuversichtlich,
dass
diese
Gruppen
mit
ihren
Anliegen
an
der
neuen
Bundesregierung
scheitern
würden.
Die
langfristigen
Kosten
der
Atomenergie
beschäftigen
unterdessen
die
neue
Bundesumweltministerin
Barbara
Hendricks
(SPD)
:
Bei
der
Zwischenlagerung
von
ab
2015
nach
Deutschland
zurückkehrendem
Atommüll
setzt
sie
jetzt
vor
allem
Hessen
unter
Druck.
"
Es
kann
nicht
sein,
dass
nur
sozialdemokratisch
geführte
Regierungen
Atommüll
aufnehmen"
,
sagte
Hendricks
der
"
Westdeutschen
Allgemeinen
Zeitung"
.
Bund
und
Länder
hatten
sich
im
Frühjahr
geeinigt,
ein
geeignetes
Atommüll-
Endlager
neu
zu
suchen.
Voraussetzung
soll
sein,
dass
im
bisher
erkundeten
Salzstock
Gorleben
in
Niedersachsen
keine
Castor-
Behälter
mehr
zwischengelagert
werden.
Osnabrück.
Heinrich
Bottermann
leitet
seit
Oktober
die
Deutsche
Bundesstiftung
Umwelt
(DBU)
.
Nach
seinem
Dafürhalten
müssen
sich
die
erneuerbaren
Energien
nun
dem
Wettbewerb
stellen.
Doch
er
empfiehlt
auch,
die
Befreiung
von
Industrie
betrieben
von
der
Ökostromumlage
zu
hinterfragen.
Herr
Dr.
Bottermann,
welche
Botschaften
an
die
Umwelt
lesen
Sie
aus
den
Personalien
der
neuen
Bundesregierung
und
aus
dem
Koalitionsvertrag?
Die
Energiewende
ist
das
zentrale
Thema.
Dass
die
Zuständigkeit
dafür
ins
Bundeswirtschaftsministerium
verlagert
wird,
zeigt,
dass
Fördermechanismen
und
Wirtschaftlichkeitserwägungen
für
erneuerbare
Energien
nun
unter
anderen
Prämissen
gesehen
werden.
Man
muss
nun
abwarten,
wie
sich
das
Thema
im
Wirtschaftsministerium
entwickelt.
Positiv
ist,
dass
mit
Rainer
Baake
als
Staatssekretär
ein
Fachmann
kommen
soll,
der
seit
der
ersten
Stunde
an
der
Energiedebatte
teilnimmt.
Ähnlich
ist
es
mit
der
Personalie
Gerd
Billen
im
Verbraucherschutzministerium.
Da
wurde
offensichtlich
nicht
nach
Parteizugehörigkeit,
sondern
nach
Kompetenz
ausgewählt.
Umweltministerin
Barbara
Hendricks
(SPD)
und
die
CSU-
Minister
Alexander
Dobrindt
fürs
Verkehrs-
sowie
Hans-
Peter
Friedrich
fürs
Landwirtschaftsressort
haben
sich
umweltpolitisch
bisher
nicht
hervorgetan.
Ich
denke,
ein
Minister
muss
in
erster
Linie
gut
managen
und
die
politischen
Botschaften
vermitteln
können.
Ich
blicke
auch
der
Zusammenarbeit
mit
dem
Umweltministerium
positiv
entgegen.
Frau
Hendricks
hat
sich
mit
umweltpolitischen
Themen
beschäftigt.
Sie
war
übrigens
auch
Mitglied
im
Kuratorium
der
DBU.
Klar
ist,
dass
die
Förderung
der
erneuerbaren
Energien
zurückgefahren
wird.
Wie
finden
Sie
das?
Die
erneuerbaren
Energien
in
den
Wettbewerb
zu
stellen
ist
sicher
richtig.
Andererseits:
Wir
haben
den
Berg
noch
nicht
erklommen.
Der
Anteil
der
Erneuerbaren
ist
noch
zu
gering.
Und
wir
dürfen
beispielsweise
unsere
Solarindustrie
nicht
so
weit
beschneiden,
dass
nur
noch
Akteure
aus
anderen
Teilen
der
Welt
Geschäfte
machen
können.
Es
muss
ein
Wettbewerb
mit
Augenmaß
sein.
Offenkundig
gilt
die
Sorge
der
Bundesregierung
aber
eher
der
Wettbewerbsfähigkeit
energieintensiver
Industriebetriebe.
Im
Moment
beherrschen
die
Strompreise
für
die
großen
Unternehmen
die
Debatte,
das
stimmt.
Dass
man
bei
der
Umlagebefreiung
für
Betriebe
nachsteuern
muss,
war
schon
im
letzten
Jahr
klar.
Die
entscheidende
Frage
ist
für
mich:
Sind
denn
die
regenerativen
Energien
wirklich
teurer?
Ich
bin
der
Auffassung,
dass
sie
den
tatsächlichen
Preis
widerspiegeln
und
dass
bei
konventionellen
Energieträgern
wie
Atom
oder
Kohle
die
wahren
Kosten
verschleiert
werden.
Da
werden
einfach
nur
Lasten
auf
kommende
Generationen
verlagert.
Das
halte
ich
für
falsch.
In
den
Reihen
der
neuen
Regierung
hört
man
solche
Aussagen
kaum
.
Wir
werden
–
gemeinsam
mit
vielen
anderen
Akteuren
–
darauf
hinwirken
müssen,
dass
diese
Seite
der
Strompreisbildung
stärker
in
den
Vordergrund
gerückt
wird.
Wie
das?
Es
wird
natürlich
ein
Kräftemessen
der
Interessen
geben.
Auch
die
DBU
muss
sich
mit
diesem
Thema
beschäftigen,
sobald
ihr
neues
Kuratorium
feststeht,
um
ihre
Förderpolitik
entsprechend
zu
justieren.
Sie
muss
helfen,
das
eigentliche
Ziel
zu
erreichen
–
die
Vollendung
der
Energiewende.
Denn
eines
ist
klar:
Zur
Energiewende
gibt
es
keine
Alternative.
Kann
die
DBU
politisch
Stellung
beziehen?
Wir
werden
weiterhin
zu
wichtigen
politischen
Grundsatzthemen
unsere
Stimme
erheben,
so
wie
wir
das
beim
Thema
Fracking
gemacht
haben.
Aber
weder
emotional
noch
parteipolitisch,
sondern
auf
der
Basis
von
Daten
und
Fakten,
über
die
wir
eine
fundierte
Meinung
definieren.
Sind
unter
den
neuen
Entscheidern
in
Berlin
Personen,
die
anders
über
die
Energiewende
denken
–
etwa
beim
Thema
Fracking?
Dass
es
Interessengruppen
gibt,
die
Fracking
befürworten,
und
dass
sie
auf
die
politischen
Entscheidungsträger
Einfluss
nehmen,
ist
unstrittig.
Ich
bin
aber
sehr
optimistisch,
dass
diese
Gruppen
nicht
zum
Zuge
kommen.
Ich
glaube,
dass
die
neue
Bundesregierung
in
hohem
Maße
Gewähr
dafür
bietet,
dass
die
Energiewende
gelingen
kann.
Welche
großen
umweltpolitischen
Herausforderungen
erwarten
die
neue
Bundesregierung
jenseits
der
Energiewende?
In
Zeiten,
in
denen
sich
alles
um
die
Energiewende
dreht,
darf
die
Bundesregierung
auch
die
anderen
Themen
nicht
aus
den
Augen
verlieren.
Der
Flächenverbrauch
ist
nach
meiner
Auffassung
ein
zentrales
Problem,
mit
dem
sie
sich
beschäftigen
muss.
Nach
wie
vor
verbrauchen
wir
knapp
80
Hektar
Grund
und
Boden
pro
Tag.
Die
fehlen
uns
an
anderer
Stelle,
etwa
in
der
Landwirtschaft.
Wenn
wegen
schrumpfenden
Flächenangebots
Pachtpreise
steigen,
hat
das
zur
Folge,
dass
die
Flächen
intensiver
bewirtschaftet
werden
müssen,
was
zum
Beispiel
bei
großflächigem
Maisanbau
unter
anderem
auch
zur
Schädigung
der
Artenvielfalt
führt.
Mir
ist
es
wichtig,
immer
wieder
auf
dieses
Problem
hinzuweisen,
weil
es
langfristig
dramatische
Konsequenzen
für
unsere
Umwelt
hat.
Ebenso
auf
die
Belastung
des
Wassers
durch
Biozide
und
Mikroschadstoffe
aus
Quellen
wie
giftigen
Bootsanstrichen
als
Schutz
gegen
Bewuchs
der
Schiffsrümpfe,
der
Landwirtschaft
oder
auch
Arzneimittelrückständen,
die
in
den
Kläranlagen
bisher
oft
nicht
herausgefiltert
werden
können.
Das
sind
Themen,
die
ich
genauso
in
den
Mittelpunkt
stellen
will
wie
die
Energiewende.
Bildtext:
Hofft
auf
die
neue
Regierung:
DBU-
Generalsekretär
Heinrich
Bottermann.
Foto:
Jörn
Martens
Umweltstiftung
Viele
Menschen
haben
spannende
Ideen,
wie
man
etwas
für
die
Umwelt
tun
kann.
Oft
sind
das
Forscher
oder
Unternehmer.
Ihnen
fällt
zum
Beispiel
ein,
wie
man
eine
Fabrik
so
umbaut,
dass
sie
weniger
Strom
verbraucht.
Oder
sie
überlegen
sich,
wie
sie
eine
Lackfarbe
so
herstellen
können,
dass
weniger
umweltschädliche
Stoffe
drin
sind.
Damit
sie
ihre
Einfälle
in
die
Tat
umsetzen
können,
brauchen
diese
Leute
Geld.
Oft
haben
sie
für
ihr
Projekt
aber
nicht
genug.
Dann
kommt
die
Deutsche
Bundesstiftung
Umwelt
in
Osnabrück
ins
Spiel:
Wenn
jemand
eine
besonders
gute
Idee
hat,
gibt
die
Stiftung
ihm
Geld,
damit
er
sie
verwirklichen
kann.
Sie
hat
nämlich
ziemlich
viel
davon.
Seit
ihrer
Gründung
im
Jahr
1990
hat
die
Stiftung
mit
insgesamt
1,
5
Milliarden
Euro
mehr
als
8600
Projekte
gefördert.
Autor:
dpa, Christian Schaudwet