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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
450 Bedürftige feiern Heiligabend
 
Viel Andrang in der Wärmestube
Zwischenüberschrift:
Heiligabend für Bedürftige: 650 Schnitzel und sechs Wannen Kartoffelsalat
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. 450 Wohnungslose und Bedürftige haben an der traditionellen Weihnachtsfeier in der Osnabrücker Wärmestube teilgenommen. An Heiligabend wurden 650 Schnitzel und sechs Wannen Kartoffelsalat ausgegeben. 45 freiwillige Helfer waren im Einsatz.

Osnabrück. In der Wärmestube war am Heiligen Abend wieder volles Haus. In der Anlaufstelle für Wohnungslose an der Bramscher Straße waren etwa 450 Gäste, darunter Wohnungslose, Alleinstehende, Menschen mit geringem Einkommen, bedürftige Familien und rund 100 Kinder. Die Feier wird jährlich am Abend des 24. Dezember in den Räumen des früheren Franziskanerklosters ausgerichtet.

" Ich bin froh, dass ich am Heiligen Abend hierherkommen kann", meinte Frank Peistrup, der zum vierten Mal in Folge dabei war. Peistrup ist wohnungslos. Nach der Feier in der Wärmestube durfte er bei Freunden übernachten: " Ich kann nicht sagen, dass ich mich freue oder dass ich es hier richtig schön finde, zumal Weihnachten für mich auch mit der Erinnerung an den Tod meiner Eltern verbunden ist. Aber ich finde es sehr wichtig, dass es eine solche Feier für uns gibt."

Früher seien die Obdachlosen bei der Feier zwar mehr unter sich gewesen, berichtete Peistrup, aber es sei auch gut, dass bedürftige Familien eine Anlaufstelle am Heiligen Abend hätten. Peistrup lobte, dass Bischof Franz-Josef Bode und Generalvikar Theo Paul jedes Jahr persönliche Worte mit allen Gästen wechselten.

Bescherung in der Garage

Generalvikar Theo Paul leitete den Gottesdienst, der zu Beginn der Weihnachtsfeier unter freiem Himmel vor der Wärmestube abgehalten wurde. In einer Garage auf dem Vorhof fand die Bescherung statt. Ausgegeben wurden Plastiktüten mit kleinen Geschenken, die Schüler des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums, der Ursulaschule sowie weitere Unterstützer wie die Samtgemeinde Neuenkirchen und die Baptistengemeinde Osnabrück beigetragen hatten. Unter den Helfern war auch der Läufer John McGurk.

Anschließend wurden die Gäste in den früheren Speisesaal des Klosters und in ein angebautes Festzelt gebeten, wo sie von Diakon Joachim Meyer, Leiter der Wärmestube, und Bischof Franz-Josef Bode begrüßt wurden. Alle sangen " Stille Nacht", ehe Schwester Mirja von der Belegschaft der Wärmestube eine Weihnachtsgeschichte vorlas. Mit dem Lied " Viel Glück und viel Segen" gab es ein vorgezogenes Geburtstagsständchen für Generalvikar Theo Paul, der am heutigen Freitag seinen 60. Geburtstag feiert. " So einen großen Geburtstagschor hat der Generalvikar noch nie gehabt", meinte Bode.

Der Bischof dankte allen ehrenamtlichen Helfern. Nach Angaben von Schwester Soteris waren diesmal etwa 45 Freiwillige dabei, die ersten schon morgens in der Küche. Sie halfen beim Braten der 650 Schnitzel für das Abendessen, richteten insgesamt sechs große Wannen Kartoffelsalat an, deckten die Tische ein, servierten abends das Essen und halfen nach der großen Feier beim Aufräumen.

Knusperhäuschen

Zu den Helfern gehörte der 23-jährige Sören Schwer mit Schwester und Eltern. " Meine Mutter hat es angeregt, dass wir hier mithelfen. Unser Familienweihnachten feiern wir hinterher", sagte der junge Mann, der in England studiert und die Feiertage in Osnabrück verbringt.

Besonderheit war ein Knusperhäuschen, das von der Konditoreninnung Osnabrück-Emsland und dem Berufsschulzentrum am Westerberg beigesteuert worden war.

Es war mit Lebkuchen behängt, den die Auszubildenden des 3. Lehrjahrs im Berufsschulunterricht hergestellt hatten. Das Knusperhäuschen wird jedes Jahr zum Weihnachtsfest in den Dienst einer guten Sache gestellt. Diesmal durften sich die Kinder und Jugendlichen bei der Feier in der Wärmstube bedienen.

Nachdem in der Vergangenheit am Heiligen Abend teilweise über 550 Gäste in der Wärmestube gezählt worden waren, freute sich Leiter Meyer über den etwas geringeren Andrang: " Wir haben den Termin dieses Jahr nicht vorher über die Medien angekündigt, weil wir an unserer absoluten Kapazitätsgrenze angelangt waren." Jeder, der kommen wolle, sei am Heiligen Abend in der Wärmestube willkommen. " Aber mehr Menschen als in den letzten Jahren können wir einfach nicht unterbringen."

Jeder ist willkommen

Alle Jahre wieder sind auch Menschen unter den Gästen, die mit dem Auto kommen oder deren Kinder teilweise Smartphones benutzen. Manche kommen nur zum Gottesdienst und fahren nach der Geschenkeausgabe wieder weg.

" Ich weiß von den meisten nicht, aus welchen Gründen sie Weihnachten zu uns kommen, und ich weiß nichts über ihre Einkommensverhältnisse. Uns ist jeder willkommen, und wir werden niemals nach den Gründen für ihren Besuch fragen", machte Meyer klar.
Bildtexte:
Unter freiem Himmel fand der Gottesdienst zu Beginn der Weihnachnachtsfeier in der Wärmestube statt. Im Hintergrund die Krippe mit den lebensgroßen Figuren.
Bischof Franz-Josef Bode begrüßte alle Gäste der Weihnachtsfeier in der Wärmestube.
45 freiwillige Helfer waren wie hier in der Küche im Einsatz.
Fotos:
Jens Lintel
Autor:
Jens Lintel


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