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1.
Erscheinungsdatum:
24.12.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
Ehrenamtliche können Fachkräfte nicht ersetzen
Artikel:
Originaltext:
Zu
dem
Artikel
"
Zwei
neue
Sozialarbeiter
für
Flüchtlinge
–
Neues
Konzept
für
Asylbewerber"
und
dem
Kommentar
von
Jean-
Charles
Fays
"
Mehr
Ehrenamtliche!
"
(Ausgabe
vom
16.
November)
.
"
Als
Kursleitende
von
Integrationskursen
an
der
VHS
Osnabrück
begrüße
ich
es
sehr,
dass
die
Stadtverwaltung
ein
Konzept
zur
Wohnraumversorgung
und
Integration
von
Flüchtlingen
erstellt
hat
und
sich
intensiv
darum
bemüht,
für
die
bald
unter
uns
lebenden
260
syrischen
Flüchtlinge
Sprachkurse
anbieten
zu
können.
In
diesem
Zusammenhang
betont
der
Migrationsbeirat
der
Stadt
Osnabrück
in
einer
Beschlussvorlage
[...]
die
Notwendigkeit
kostenloser
Sprachkurse
für
Flüchtlinge,
die
von
ausgebildeten
Fachkräften
angeboten
werden
sollten;
ehrenamtliche
Arbeit
könne
ergänzend
stattfinden.
Asylbewerber
haben
bislang
nicht
das
Recht,
an
Integrationskursen
teilzunehmen.
Bei
den
260
syrischen
Flüchtlingen
handelt
es
sich
jedoch
um
Kontingentflüchtlinge,
die
dieses
Recht
haben!
Um
260
Flüchtlinge
in
Osnabrück
unterrichten
zu
können,
bedarf
es
allerdings
vieler
weiterer
Sprachkurse
und
damit
im
Bereich
Deutsch
als
Zweitsprache
(DaZ)
ausgebildeter
Lehrkräfte.
Vom
Bundesamt
für
Migration
und
Flüchtlinge
(BAMF)
ist
zu
fordern,
die
Integrationskurse
nicht
nur
für
Kontingentflüchtlinge,
sondern
auch
für
Asylbewerber
zu
öffnen,
um
bei
den
Flüchtlingen
kein
Zwei-
Klassen-
System
beim
Erwerb
der
deutschen
Sprache
zu
errichten.
Das
Problem
fehlender
Lehrkräfte
bleibt
bestehen,
darf
aber
angesichts
der
prekären
Arbeitsbedingungen
der
in
Integrationskursen
tätigen
Lehrkräfte
nicht
verwundern.
Hier
wäre
es
sicherlich
möglich,
Lehrer
mit
abgeschlossenem
Studium
und
Referendariat
zu
gewinnen,
wenn
für
diese
berufliche
Tätigkeit
Verträge
vergleichbar
mit
denen
an
Regelschulen
geschlossen
würden
und
das
BAMF
in
Kommunen
wie
Osnabrück,
das
eine
relativ
hohe
Anzahl
syrischer
Flüchtlinge
aufnimmt,
möglichst
umgehend
eine
zusätzliche
Qualifizierungsmaßnahme
für
diese
Lehrkräfte
anböte,
damit
sie
auch
in
Integrationskursen
unterrichten
dürfen.
Wenn
es
nach
dem
Verfasser
des
Neue-
OZ-
Artikels
Jean-
Charles
Fays
ginge,
wäre
es
allerdings
prima,
wenn
die
Stadt
offiziell
ihre
Bürger
aufriefe,
ehrenamtlich
tätig
zu
werden!
Denn
wenn
nicht
genug
Geld
und
nicht
ausreichend
Lehrer
zur
Verfügung
ständen,
dann
–
so
Herr
Fays
–
werde
die
ehrenamtliche
Hilfe
umso
wichtiger.
Jeder
Schulleiter
einer
Regelschule
würde
sich
mit
Grausen
wenden,
wenn
Ehrenamtliche
–
nach
dem
Motto
,
Das
kann
ja
jeder′
–
eigenverantwortlich
den
Unterricht
übernehmen
würden!
Wichtiger
wird
nach
meiner
Auffassung
einmal
mehr,
dass
die
Kommunen
und
das
Land
sich
an
das
BAMF
und
damit
an
die
Bundesregierung
wenden
und
sich
vehement
dafür
einsetzen,
dass
alle
Flüchtlinge
die
Integrationskurse
besuchen
dürfen,
und
die
finanziellen
Mittel
einfordern,
um
hoch
qualifizierte
DaZ-
Lehrkräfte
entsprechend
bezahlen
zu
können.
Für
die
Sprachvermittlung
reicht
Engagement
allein
nicht
aus!
Dies
betrifft
in
besonderem
Maße
die
Flüchtlinge,
die
noch
alphabetisiert
werden
müssen.
Die
derzeitige
Haushaltslage
oder
andere
politische
Sachzwänge
dürfen
nicht
ständig
bemüht
werden,
um
eindeutige
Positionierungen
zu
vermeiden.
Ansonsten
bleibt
es
bei
einer
lediglich
im
Munde
geführten
symbolträchtigen
,
Willkommenskultur′,
die
sicherlich
nicht
zum
Gelingen
der
Integration
beiträgt.
Zum
Hintergrund:
Laut
BAMF
ist
Sprache
ein
Schlüssel
für
erfolgreiche
Integration.
Aus
diesem
Grund
ist
mit
Inkrafttreten
des
Zuwanderungsgesetzes
ein
Mindestrahmen
staatlicher
Integrationsangebote
geschaffen
worden,
dessen
Kern
der
Integrationskurs
ist.
Der
Sprachkurs
stellt
den
stundenmäßig
weitaus
größten
Teil
dieses
Integrationskurses
dar.
Ziel
des
Integrationskurses
ist
die
Verständigung
im
Alltag
und
die
Teilhabe
an
der
deutschen
Gesellschaft.
Das
Aufenthaltsgesetz
regelt
–
so
das
BAMF
–,
ob
ein
Migrant
am
Integrationskurs
teilnehmen
darf
oder
sogar
dazu
verpflichtet
werden
kann.
Dabei
unterscheidet
der
Gesetzgeber
zwischen
Ausländern,
Bürgern
der
EU,
Spätaussiedlern
und
deutschen
Staatsangehörigen.
Die
Teilnehmer
müssen
sich
in
der
Regel
mit
einem
Euro€
je
Unterrichtsstunde
an
den
Kosten
für
einen
Integrationskurs
beteiligen.
Befreiungen
von
der
Kostenbeitragspflicht
sind
möglich."
Jutta
Große
Osnabrück
Schlag
ins
Gesicht
"
Das
Engagement
der
Stadt
Osnabrück
sowie
die
Bereitschaft
der
Bevölkerung,
den
Flüchtlingen
zu
helfen,
begrüße
ich
als
eine
VHS-
Kursleiterin
des
Bereichs
DaZ
und
Alphabetisierung
von
Migranten/
-
innen
natürlich
sehr.
Entsetzt
habe
ich
jedoch
den
Vorschlag
des
Redakteurs
Herrn
Fays
aufgenommen,
Deutschkurse
zukünftig
ehrenamtlich
anzubieten!
Würde
denn
jemand
auch
auf
die
Idee
kommen,
den
Flüchtlingen
ehrenamtliche
Heilkundige
zur
Seite
zu
stellen,
um
die
Kosten
für
ausgebildete
und
anerkannte
Ärzte
und
Krankenhäuser
zu
sparen?
Es
ist
ein
Irrtum
zu
glauben,
jeder
könne
mal
eben
nebenbei
eine
Sprache
unterrichten,
die
er
zufällig
beherrscht!
Als
bürgerschaftliches
Engagement
denkbar
und
begrüßenswert
wären
hier
sicherlich
informelle
Treffs,
Nachbarschaftshilfe,
Einladungen
zu
Vereinsarbeit
und
vieles
mehr,
die
alle
die
professionelle
Arbeit
in
den
Sprachkursen
ergänzen
und
das
gesellschaftliche
Leben
bereichern,
nicht
aber
ersetzen
könnten.
Das
BAMF
lässt
nicht
einmal
Germanistikabsolventen
mit
Referendariat
in
Integrationskursen
unterrichten,
sondern
man
benötigt
noch
eine
zusätzliche
Qualifizierung
oder
muss
die
Studiengänge
,
Deutsch
als
Fremd-
beziehungsweise
Zweitsprache′
absolviert
haben
und
entsprechende
Unterrichtserfahrung
vorweisen
können.
Zu
behaupten,
all
das
könnte
man
quasi
nebenbei
leisten,
ist
für
die
VHS-
Dozenten/
-
innen
ein
erneuter
Schlag
ins
Gesicht!
Als
ob
es
nicht
reicht,
dass
wir
unter
äußerst
prekären
Bedingungen
arbeiten
(die
Neue
OZ
berichtete)
,
werden
wir
nun
auch
noch
inhaltlich
der
Wertschätzung
beraubt.
Asylbewerbern
sollte
der
Zugang
zu
Integrationskursen
ermöglicht
werden.
Dafür
spricht
nicht
nur
die
methodisch-
didaktische
Erfahrung
und
Qualifikation
der
Kursleitenden,
sondern
auch
unsere
Beobachtung
von
Kursteilnehmenden,
die
sich
seit
vielen
Jahren
–
teilweise
seit
Jahrzehnten
–
in
Deutschland
befinden,
in
der
Vergangenheit
jedoch
keine
kostenlosen
Deutschkurse
besuchen
durften
und
sie
aufgrund
ihrer
bescheidenen
finanziellen
Ausstattung
als
Flüchtlinge
auch
nicht
selbst
bezahlen
konnten.
Diese
haben
dann
oft
auch
etwas
Deutsch
'
gelernt'
,
allerdings
meist
völlig
ungesteuert,
sodass
sie
es
nur
sehr
unzureichend
beherrschen
und
ihr
Leben
lang
auf
'
Dolmetscher'
(was
meist
die
Kinder
sind,
wodurch
wiederum
das
familiäre
Gleichgewicht
oft
empfindlich
gestört
wird)
angewiesen
sind.
Kommen
sie
dann
Jahre
später
(oft
gezwungenermaßen,
zum
Beispiel
aufgrund
von
Arbeitslosigkeit)
in
einen
Integrationskurs,
sind
sie
im
Vergleich
zu
Neuzuwanderern
oft
im
Nachteil
und
machen
nur
geringe
Fortschritte.
[…]"
Denise
Peters
Tecklenburg-
Leeden
Bildtext:
Deutsch
als
Zweitsprache
zu
erlernen
ist
für
Migranten
eine
mühselige
Angelegenheit
(hier
bei
einem
Integrationskurs
in
Karlsruhe)
.
Foto:
Imaga
Autor:
Jutta Große, Denise Peters