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1.
Erscheinungsdatum:
08.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Vom Ackerland zur Naturidylle
Zwischenüberschrift:
Stiftung Hof Hasemann in Bramsche lebt vom Naturschutz
Artikel:
Originaltext:
Bramsche.
Mit
der
Schaffung
eines
Natur-
Idylls
Geld
verdienen
–
das
geht.
Die
Brüder
Wilhelm
und
Hermann
Hasemann
wollen
mittels
ökologischer
Ausgleichsflächen
ihren
viele
Jahrhunderte
alten
Hof
in
Bramsche-
Achmer
für
die
nächsten
Generationen
erhalten.
Vor
15
Jahren
haben
sie
dafür
die
Stiftung
Hof
Hasemann
gegründet.
Das
Zauberwort
lautet
"
Kompensation"
(Ausgleich)
.
Statt
Getreide
anzubauen
und
Schweine
zu
züchten,
haben
Hasemanns
auf
ihrem
an
die
90
Hektar
großen
Stiftungsareal
Teiche,
Wiesen,
Wäldchen
und
sogar
Heideflächen
angelegt.
Die
ökologischen
Werteinheiten
aus
ihrem
Ausgleichsflächenpool
haben
sie
vermarktet
–
vor
allem
an
Kommunen
wie
Bramsche
und
Wallenhorst,
die
für
Ersatz
sorgen
müssen,
wenn
sie
etwa
bei
der
Ausweisung
von
Wohn-
oder
Gewerbegebieten
Natur
zerstören.
Die
Erlöse
aus
der
Vermarktung
bilden
das
Kapital
der
gemeinnützigen
Stiftung
bürgerlichen
Rechts.
"
Die
Stiftung
ist
auf
Ewigkeit
angelegt"
,
sagt
Hermann
Hasemann.
"
Die
Flächen
werden
immer
so
bleiben,
es
sei
denn,
es
gibt
einen
Paradigmenwechsel."
Nilgänse
flattern
auf,
als
der
Stiftungsgeschäftsführer
seinen
Wagen
an
einen
Teich
lenkt,
der
vor
einigen
Jahren
auf
einem
alten
Acker
angelegt
wurde.
Auf
den
ersten
Blick
sieht
das
Stiftungsareal,
das
Spaziergänger
auf
einem
sechs
Kilometer
langen
Rundwanderweg
erkunden
können,
unspektakulär
aus.
Wiesen,
Wald,
Gewässer.
Doch
wer
sich
nur
ein
bisschen
für
Tiere
und
Pflanzen
interessiert,
bemerkt
die
große
Vielfalt.
Auf
sandigem
Untergrund
wachsen
Sonnentau
und
Glockenheide,
eine
Weihe
kreist
über
einer
frisch
gemähten
Wiese,
Goldammern
zwitschern,
Reiherenten
tauchen
in
einem
kleinen
See,
dahinter
grasen
Charolais-
Rinder
–
und
davor
zieht
Heinrich
Schmidt
mit
einem
Traktor
seine
Bahnen
über
das
Gras
und
mäht.
Darf
der
das?
Geht
es
hier
nicht
um
Naturschutz?
"
Wir
betreiben
produktionsintegrierte
Kompensation"
,
erläutert
Hasemann.
Heißt:
Es
geht
auch
um
den
Erhalt
einer
Kulturlandschaft,
die
die
Menschen
in
vielen
Jahrhunderten
der
Landbewirtschaftung
geschaffen
haben.
Und
zu
der
gehört
nun
mal
Weideviehhaltung
ebenso
wie
die
Produktion
von
Heu
zum
Füttern.
Intensives
Düngen
indes
ist
verboten.
Und
bei
den
Gräsern
wird
der
Stiftung
von
der
Unteren
Naturschutzbehörde
genau
vorgeschrieben,
welche
Pflanzenmischung
eingesät
werden
muss
–
standortgerecht
soll
sie
sein.
Doch
nicht
alles,
was
dort
wächst,
gehört
auf
die
Wiese.
Hasemann
blickt
über
die
Wiese
und
runzelt
beim
Anblick
gelb
blühender
Blumen
die
Stirn.
"
Das
Jakobskreuzkraut
muss
rausgeholt
werden.
Das
ist
toxisch."
Heinrich
Schmidt
hält
kurz
an
und
steigt
vom
Traktor.
Die
weißen
Charolais-
Rinder
gehören
ihm.
"
Wir
haben
vor
15
Jahren
mit
der
Ammenkuhhaltung
angefangen"
,
sagt
er.
"
So
was
wie
hier
haben
wir
immer
schon
gesucht."
Er
ist
Pächter
der
Wiese,
doch
auch
er
muss
sich
an
die
strikten
Naturschutzbedingungen
halten,
darf
erst
ab
Mitte
Juni
mähen
–
und
Gülle
ausbringen
ist
tabu.
"
Die
Stiftung
hier
ist
für
uns
alle
sehr
vergnüglich,
weil
sie
funktioniert"
,
sagt
Hermann
Hasemann,
der
dank
der
positiven
Erfahrungen
eine
Flächenagentur
gegründet
hat.
Regelmäßig
reist
er
als
Berater
durch
die
Republik
und
stellt
das
Modell
vor.
"
Wir
waren
deutschlandweit
die
Ersten,
die
die
Idee
einer
Stiftung
auf
Basis
eines
ökologischen
Flächenpools
umgesetzt
haben"
,
berichtet
er
stolz
und
erklärt
direkt,
warum
das
Geschäft
aufging:
"
Für
viele
hat
Kompensation
einen
hohen
Lästigkeitswert."
Schließlich
koste
die
Schaffung
von
Ausgleichsflächen,
die
im
Naturschutzgesetz
vorgeschrieben
ist,
Geld
–
und
gepflegt
werden
müssen
sie
auch.
All
das
pauschal
anzubieten,
das
ist
das
Modell,
aus
dem
die
Stiftung
ihr
Kapital
gezogen
hat.
"
Wir
hatten
hier
am
Anfang
im
Prinzip
einen
Bauchladen"
,
sagt
er.
Die
Lage
des
Hasemann′schen
Hofs
biete
am
Fuße
des
Wiehengebirges
eine
große
landschaftliche
Vielfalt:
Dünen,
leichte
und
schwere
Ackerböden
sowie
Wald
–
und
Moor.
Der
überwiegende
Teil
des
Naturschutzgebiets
"
Grasmoor"
ist
ebenfalls
Bestandteil
der
Flächen,
steht
allerdings
unter
der
Hoheit
des
Landes.
Und
am
Bühner
Bach,
ein
Zulauf
zur
Hase,
hat
die
Stiftung
eine
Flutmulde
angelegt,
die
Fischen
als
Laichgewässer
dient.
Mittlerweile
sind
sämtliche
Ökopunkte
vermarktet.
Wer
kompensieren
muss
–
egal
ob
Landwirt,
Firma
oder
Behörde
–
muss
nun
anderswo
Flächen
suchen.
Dass
das
Geschäft
so
gut
aufgehen
würde,
war
vorher
nicht
klar.
"
Das
war
hoch
spannend"
,
so
Hasemann.
Auf
der
alten
Flurbezeichnung
"
Nasser
Hemen"
schuf
die
Stiftung
den
ersten,
1,
8
Hektar
großen
Teich.
Die
Quellen,
die
ihn
speisen,
waren
verrohrt
und
mussten
freigelegt
werden.
Und
auch
jetzt
ist
das
Stiftungsgelände
kein
Selbstläufer.
Die
Ufer
der
Teiche
und
auch
das
Moor
müssen
regelmäßig
"
entkusselt"
,
also
von
jungen
Gehölzen
wie
Birkentrieben
befreit
werden,
damit
sie
nicht
verlanden.
"
Das
Moor
drohte
zu
verlanden"
,
erinnert
sich
Hasemann.
"
Das
ist
alles
Learning
by
doing"
,
sagt
er.
Wissenschaftlich
unterstützt
werde
die
Stiftung
von
der
Hochschule
Osnabrück
und
der
Universität
Münster.
Hermann
Hasemanns
jüngstes
Projekt
ist
die
Schaffung
einer
Heide-
und
Wacholderlandschaft.
Dazu
hat
er
zwei
Hektar
Wald
roden
lassen.
Der
Boden
ist
sandig
–
die
früheren
Dünen
stammen
noch
aus
der
Zeit
nach
der
Eiszeit.
Zwischen
lila
blühender
Glockenheide
wächst
bereits
Sonnentau.
"
Das
sind
die
Pioniere"
,
erklärt
Hasemann.
Nun
heißt
es
warten,
bis
sich
weitere
Heide-
Arten
etablieren.
"
Ich
werde
das
nicht
zwar
mehr
erleben"
,
sagt
der
Mittsechziger,
"
aber
das
Projekt
ist
ja
auf
Ewigkeit
angelegt."
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtexte:
Mit
diesem
Teich
fing
vor
15
Jahren
alles
an.
Heute
können
Spaziergänger
das
Stiftungsareal
auf
einem
Rundweg
erkunden.
Rasenmähen
ausdrücklich
erlaubt.
Pächter
Heinrich
Schmidt
(links)
pflegt
die
Flächen
von
Stiftungsgeschäftsführer
Hermann
Hasemann.
Schwäne
und
Charolais-
Rinder
haben
auf
beziehungsweise
neben
dem
angelegten
Teich
mittlerweile
ihren
Lebensraum
gefunden.
Der
Rundwanderweg
über
das
Hasemann-
Gelände
ist
sechs
Kilometer
lang.
In
der
Mulde
links
im
Bild
können
Amphibien
laichen.
Der
Rundwanderweg
ist
einen
Ausflug
wert.
Die
Vielfalt
der
Natur
ist
größer
als
anderswo.
Gemäht
wird
nur
ab
Mitte
Juni.
Das
Grasmoor
bewahrt
die
Stiftung
vor
dem
Verlanden.
Dort
wächst
Wollgras.
Hermann
Hasemanns
jüngstes
Projekt
ist
die
Schaffung
einer
Heidelandschaft.
Der
fleischfressende
Sonnentau
ist
dort
schon
heimisch
geworden.
An
allen
Ecken
und
Enden
blüht
es
auf
dem
knapp
90
Hektar
großen
Areal.
Fotos:
Jörn
Martens
Autor:
Sandra Dorn