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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Parken an Kliniken wird rabattiert
 
Parken an Kliniken wird rabattiert
Zwischenüberschrift:
Härtefallregeln – Man muss nur danach fragen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Das Klinikum Osnabrück bietet ebenso wie andere Krankenhäuser in der Region Rabatte für Besucher, deren Angehörige für längere Zeit in Behandlung bleiben müssen. 25 Euro kostet ein Dauerticket pro Monat. Voraussetzung ist, dass die Behandlung länger als zehn Tage dauert und der Stationsarzt das entsprechend bescheinigt. Darüber hinaus gibt es eine sogenannte Kongresskarte für 25 Euro, die fünf Tage auf jedem der Klinik-Parkplätze gilt und flexibel eingesetzt werden kann. Diese Karte kann jeder erwerben, eine ärztliche Bestätigung ist nicht nötig. Das Ticket wird am Info-Schalter im Krankenhausfoyer verkauft. Am Parkplatz am Zentrum für Geriatrie geben die Parkscheinautomaten flexibel einsetzbare Tickets mit einer Gültigkeit von zwei Wochen zum Preis von 35 Euro aus.

Osnabrück. Wenn Patienten mehrere Wochen im Krankenhaus behandelt werden müssen, können deren Angehörige und Dauerbesucher einen Parkrabatt erwirken. So funktioniert das.

Ein junger Vater aus Hagen war ziemlich fassungslos: Zuerst über die zu frühe Geburt seines Sohnes, dann über die Parkgebühren, die ihm, so fürchtete er, ganz schnell über den Kopf wachsen, wenn er Frau und Kind täglich für mehrere Stunden im Osnabrücker Klinikum besuchen will. Auf 375 Euro kam er in einer ersten überschlägigen Rechnung für die folgenden 20 Tage. Aber das war nur ein großer Irrtum, entstanden auch durch eine offenbar unzureichende Information im Klinikum.

Richtig ist: Das Klinikum bietet wie andere Krankenhäuser der Region Rabatte für Besucher, deren Angehörige für längere Zeit in Behandlung bleiben müssen. Im Fall des jungen Vaters klärte sich das Missverständnis rasch auf: 25 Euro kostet das Dauerticket pro Monat. Voraussetzung ist, dass die Behandlung länger als zehn Tage dauert und der Stationsarzt das entsprechend bescheinigt.

Darüber hinaus bietet das Klinikum eine sogenannte Kongresskarte für 25 Euro, die fünf Tage auf jedem der Klinik-Parkplätze gilt und flexibel eingesetzt werden kann. Diese Karte kann jeder erwerben, eine ärztliche Bestätigung (wie bei der Monatskarte) ist nicht nötig. Das Ticket wird allerdings nicht an den Parkscheinautomaten verkauft, sondern am Info-Schalter im Foyer des Krankenhauses, wie Klinikum-Prokurist Jens Brockmann erklärt.

Für den neuen Parkplatz P 5 am Zentrum für Geriatrie, der nicht von der OPG bewirtschaftet wird, gilt eine Sonderregel: Die dortigen Parkscheinautomaten geben flexibel einsetzbare Tickets mit einer Gültigkeit von zwei Wochen zum Preis von 35 Euro aus.

Fraglich ist, wie lange das städtische Krankenhaus das rabattierte Monatsticket auf dem vergleichsweise niedrigen Preisniveau von 25 Euro halten kann. Es gibt Überlegungen, die Gebühr zu erhöhen. Jens Brockmann versichert, dass das Klinikum aber weiterhin die Möglichkeit offenhalten will, in Härtefällen individuelle Lösungen zu finden.

Die anderen Osnabrücker Krankenhäuser gewähren ebenfalls Nachlässe für medizinisch notwendiges Dauer-Parken. Das Marienhospital erhebt eine Gebühr von 36 Euro pro Monat. Das Rabatt-Parken muss über die Pflegedienstleitung beantragt werden, wie MHO-Sprecher Michael Schiffbänker mitteilte. Auch für das MHO gilt grundsätzlich: " Wir sind immer um eine individuelle Lösung bemüht."

Das Christliche Krankenhaus (CKO) verlangt in der hauseigenen Tiefgarage an der Johannisstraße nach dem regulären Tarifsatz 112 Euro für zwei Wochen. Angehörige können einen Nachlass auf 80 Euro erwirken. Diese Dauerkarte erlaubt es den Eltern, deren Kinder im CKO behandelt werden, jederzeit ein- und auszufahren. " Man muss bedenken, dass wir hier eine Innenstadtlage haben, die natürlich teurer ist als der Stadtrand", sagt CKO-Geschäftsführer Michael Winkler. Die Tiefgarage des Kinderkrankenhauses hat 74 Plätze. Mit dem Erlös aus den regulären Parkgebühren von 50 000 Euro im Jahr finanziere das CKO eine Krankenschwester-Stelle, sagt der Geschäftsführer.

Patienten der Paracelsus-Klinik am Natruper Holz parken gebührenfrei. Angehörige können ein Wochenticket zum Preis von 25 Euro erwerben. Die erste halbe Stunde ist im Parkhaus der Klinik kostenfrei, für die zweite halbe Stunde werden 50 Cent fällig. Danach steigt die Gebühr auf 1, 50 Euro pro Stunde (Tageshöchstgebühr 10 Euro).

Von der Grippe bis zum Rückenleiden: Wissenswertes auf dem NOZ-Gesundheitsportal mit Unterstützung von Dr. Dietrich Grönemeyer auf noz.de/ gesundheit

Kommentar
Nicht alles ist schlecht

Das Klinikum hat in der jüngsten Vergangenheit reichlich Kritik auf sich gezogen. Jede schlechte Nachricht über rote Zahlen, teure Sessel, hohe Gehaltseinbußen oder fristlose Kündigungen animierte viele, eigene negative Erfahrungen mit dem Klinikum am Stammtisch oder in sozialen Medien zum Besten zu geben. So verfestigte sich ein Ruf, der abseits der anerkannt hohen medizinischen Kompetenz kein guter ist. Aber: Es ist nicht alles schlecht im Klinikum, wie das Beispiel Parken zeigt. 25 Euro pro angefangenen Monat für besonders Betroffene das ist nach derzeitigem Stand in Osnabrück ein konkurrenzlos niedriger Tarif. Und auch die flexiblen Kongresstickets kommen den Bedürfnissen von Patienten und Angehörigen entgegen.

Als das Klinikum die Parkgebühren im vergangenen Jahr für die ersten beiden Stunden verdreifachte und den Tagessatz auf zehn Euro verdoppelte, hagelte es Proteste. Tatsache ist: Die Gebühren wurden auf ein marktübliches Niveau erhöht, nachdem sie sieben Jahre stabil geblieben waren. Tatsache ist aber auch, dass die rabattierten und ärztlich beglaubigten Dauerkarten vielen Angehörigen nicht bekannt waren. Der aktuelle Fall zeigt: Die Lücken in der Kommunikation sind wohl noch nicht abgestellt.
Autor:
Wilfried Hinrichs


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