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1.
Erscheinungsdatum:
21.12.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kritik am Gutachten zum Neumarkt
Macht Internet das Center überflüssig?
Zwischenüberschrift:
Initiative: Gutachten zum Einkaufszentrum ignoriert aktuelle Entwicklungen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
centerkritischen
Kaufleute
fordern
ein
neues
Gutachten
über
die
Wirkung
und
Verträglichkeit
eines
Einkaufszentrums
am
Neumarkt.
Die
Daten,
die
den
bisherigen
Gutachten
der
Lübecker
Firma
Cima
von
2010
und
2012
zugrunde
lagen,
seien
nicht
mehr
aktuell,
sagt
die
Initiative
"
Lebendiges
Osnabrück"
.
Die
Centerkritiker
haben
auf
eigene
Kosten
ein
Büro
beauftragt,
die
Aussagekraft
des
Cima-
Gutachtens
zu
überprüfen.
Die
Gegengutachter
kommen
zu
dem
Ergebnis,
dass
die
rasante
Entwicklung
des
Internethandels,
Osnabrücks
überraschender
Einwohnerschwund
nach
dem
Mikrozensus
und
die
mutmaßliche
Umsatzumverteilung
unzureichend
berücksichtigt
worden
sind.
Die
Politik
laufe
Gefahr,
eine
Entscheidung
auf
falschen
Grundlagen
zu
treffen.
Osnabrück.
Die
Gegner
des
geplanten
Einkaufszentrums
am
Neumarkt
stellen
das
wichtigste
Gutachten
zur
Centeransiedlung
infrage.
Aktuelle
Daten
über
den
explosionsartig
wachsenden
Online-
Handel
und
Ergebnisse
des
Mikrozensus
seien
darin
nicht
berücksichtigt.
"
Wir
machen
uns
Sorgen,
dass
die
Politik
auf
der
Basis
veralteter
Zahlen
entscheidet"
,
sagt
Franz-
Josef
Westerholt
von
der
Initiative
"
Lebendiges
Osnabrück"
.
Die
centerkritischen
Kaufleute
beauftragten
das
Dortmunder
Büro
"
Stadt
+
Handel"
damit,
das
Cima-
Gutachten
über
die
Wirkung
und
Verträglichkeit
eines
Einkaufszentrums
am
Neumarkt
auf
seine
Plausibilität
zu
überprüfen.
Das
Ergebnis
sei
alarmierend,
sagen
Franz-
Josef
Westerholt,
Heiko
Pohlmann
und
Hanno
Garthaus
von
der
Initiative.
Das
"
sehr
einseitige
Gutachten"
der
Lübecker
Firma
Cima
wecke
falsche
Erwartungen
und
ignoriere
Gefahren
vor
allem
durch
den
Online-
Handel.
Die
Argumentation
für
die
Ansiedlung
eines
Shoppingcenters
sei
nicht
nachhaltig
und
in
vielen
Punkten
nicht
nachvollziehbar.
In
drei
Punkten
setzt
das
Gegengutachten
der
Centergegner
Fragezeichen:
Online-
Handel,
Bevölkerungszahl,
Umsatzverteilung.
Online-
Handel:
Die
Gegengutachter
sind
der
Meinung,
dass
das
Cima-
Gutachten
das
Kaufkraftpotenzial
überschätzt,
das
der
stationäre
Handel
in
der
Innenstadt
erreichen
kann.
In
dem
Cima-
Gutachten
von
2010,
das
2012/
2013
aktualisiert
wurde,
werde
die
Entwicklung
des
Online-
Handels
nicht
angemessen
gewürdigt.
Jährlich
wächst
der
Online-
Verkauf
nach
Angaben
des
Handelsverbandes
Deutschland
(HDE)
um
zehn
bis
15
Prozent.
Das
auf
Handel
spezia
lisierte
Forschungsinstitut
EHI
geht
davon
aus,
dass
der
Online-
Anteil
am
gesamten
Handelsumsatz
bis
2025
auf
ein
Drittel
ansteigt.
Vor
diesem
Hintergrund
müssten
auch
die
Umsatzerwartungen
des
Einkaufszentrums
überprüft
werden.
Bevölkerungszahl:
Das
Cima-
Gutachten
legt
für
Osnabrück
die
amtliche
Einwohnerzahl
von
165
139
zugrunde.
Diese
Zahl
ist
inzwischen
ins
Wanken
geraten.
Laut
Mikrozensus
leben
in
Osnabrück
10
500
Menschen
weniger.
Daraus
folgt
nach
Berechnungen
der
Gegengutachter,
dass
die
zur
Verfügung
stehende
Kaufkraft
in
Osnabrück
(Stand
2012:
896
Millionen
Euro)
um
57,
6
Millionen
Euro
sinkt.
Zur
Einordnung:
Der
Gesamtumsatz
des
Centers
(erster
Bauabschnitt
mit
16
500
Quadratmeter
Verkaufsfläche)
wird
auf
73
Millionen
Euro
pro
Jahr
taxiert.
Alle
Berechnungen
im
Cima-
Gutachten
basierten
auf
einer
offenbar
zu
hohen
Bevölkerungszahl
und
seien
daher
zu
optimistisch.
Umsatzverteilung:
Ein
Viertel
seines
Umsatzes
wird
das
Center
laut
Cima-
Gutachten
aus
dem
weiteren
Umfeld
generieren.
Im
Bekleidungsmarkt
sind
es
rund
30
Prozent.
Diese
Annahmen
zweifeln
die
Gegengutachter
an.
Gerade
im
Bekleidungssegment
weise
Osnabrück
eine
sehr
hohe
Zentralität
auf.
Das
heißt,
die
Innenstadt
schöpft
den
Markt
bereits
in
einem
hohen
Maße
aus.
Weiteres
Potenzial
sehen
die
Gegengutachter
nicht.
Daraus
folgt
wiederum,
dass
das
Center,
stärker
als
von
der
Cima
erwartet,
seinen
Umsatz
aus
dem
direkten
Umfeld
in
der
Innenstadt
abschöpft.
Dass
die
Fachmarktzentren
am
Rande
der
Stadt
Umsatz
an
das
Center
verlieren
werden,
sei
im
Cima-
Gutachten
nicht
plausibel
dargelegt.
Außerdem
ignoriere
Cima
die
städtebaulichen
Folgen
für
den
östlichen
Teil
der
Innenstadt
an
Möser-
und
Wittekindstraße
mit
Galeria
Kaufhof,
Sportarena
und
Gutenberg-
Passage.
Cima
richte
den
Blick
vor
allem
auf
die
Nord-
Süd-
Achse
Große
Straße/
Johannisstraße
und
thematisiere
zu
wenig
die
unzureichende
Anbindung
des
Centers
an
die
südliche
Johannisstraße.
Daher
bildeten
die
Cima-
Daten
"
keine
hinreichende
städtebauliche
Abwägungsgrundlage"
.
Die
Gegengutachter
schlagen
deshalb
vor,
eine
neue
Analyse
auf
der
Basis
aktueller
Daten
zu
erstellen
und
die
städtebaulichen
Folgen
detaillierter
zu
würdigen.
Das
Gutachten
komplett:
www.lebendiges-
osnabrueck.de/
Bildtext:
Ist
der
Bau
von
Einkaufszentren
noch
sinnvoll,
wenn
immer
mehr
Umsatz
in
den
Internet-
Handel
abfließt?
Die
centerkritischen
Kaufleute
warnen:
Bei
der
Planung
der
Osnabrück-
Arcaden
(Bild)
seien
diese
Gefahren
nicht
bedacht
worden.
Grafik:
mfi
Cima-
Gutachten
Die
Cima
Beratung
und
Management
GmbH
hat
schon
2004
eine
erste
Wirkungs-
und
Verträglichkeitsanalyse
für
ein
Center
am
Neumarkt
erarbeitet.
Damals
wollte
Deutschlands
Center-
Marktführer
ECE
ein
Einkaufszentrum
hinter
dem
Landgericht
bauen.
2010
folgte
die
nächste
Analyse,
jetzt
für
das
vom
Essener
Entwickler
mfi
geplante
Center
im
alten
Wöhrl-
Komplex.
Die
Stadt
wählte
die
Cima
als
Gutachter
aus,
bezahlt
wurde
die
Expertise
von
Projektentwickler
mfi.
2012
aktualisierte
Cima
das
Gutachten.
Der
Grund:
Weil
mehrere
Grundstücke
nicht
mehr
zur
Verfügung
stehen,
wurde
das
Center
verkleinert.
Cima
ermittelte,
dass
das
kleine
Center
"
leistungsfähig
und
realisierbar"
wäre,
wenn
mit
dem
Center
neue
Marken
in
die
Stadt
kommen
und
sich
das
Angebot
von
dem
in
der
Innenstadt
abhebt.
Kommentar
Berechtigte
Sorgen
Die
Sorgen
der
Osnabrücker
Kaufleute
sind
nachvollziehbar,
denn
sie
werden
von
allen
Seiten
in
die
Zange
genommen.
Amazon
&
Co.
ziehen
dem
stationären
Einzelhandel
mit
atemberaubenden
Zuwachsraten
Umsätze
ab.
Immer
mehr
Menschen
genießen
die
Weihnachtsmärkte
in
den
schönen
Innenstädten,
kaufen
dann
aber
ihre
Geschenke
gemütlich
auf
dem
Sofa
mit
einem
Wisch
übers
iPad.
Auf
der
anderen
Seite
greifen
die
Filialisten
weiter
aus
und
teilen
die
Innenstädte
unter
sich
auf.
Und
dann
sind
da
noch
Centerentwickler,
die
in
die
Citylagen
drängen
und
Wohlfühlshopping
versprechen.
Der
Osnabrücker
Einzelhandel
reagiert
auf
diese
multiple
Bedrohungslage
nicht
mit
dem
Ruf
nach
öffentlichem
Schutz,
sondern
bringt
sich
mit
alternativen
Vorschlägen
und
kritischen
Nachfragen
in
die
Diskussion
ein.
So
auch
jetzt
mit
der
Frage,
ob
das
Cima-
Gutachten
wirklich
noch
die
Realität
abbildet.
Natürlich
ist
die
Intervention
der
Kaufleute
interessengesteuert.
Das
bestreitet
niemand,
das
ist
auch
nicht
ehrenrührig.
Aber
irgendwann
ist
die
Zeit
reif
für
eine
politische
Entscheidung,
damit
die
Entwicklung
nicht
zum
Stillstand
kommt.
Dieser
Zeitpunkt
ist
beim
Neumarkt
längst
erreicht.
Autor:
Wilfried Hinrichs