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1.
Erscheinungsdatum:
07.09.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Superintendent kritisiert Flüchtlingspolitik
Zwischenüberschrift:
Deutliche Worte beim Sommerfest am Natruper Holz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
Osnabrücker
Flüchtlingshaus
am
Natruper
Holz
hat
am
Samstagnachmittag
sein
erstes
Sommerfest
gefeiert.
Superintendent
Friedemann
Pannen
nutzte
seine
Eröffnungsrede
für
deutliche
Worte.
Obwohl
zahlreiche
Politiker
und
andere
hochrangige
Personen
das
Sommerfest
am
von
der
Diakonie
geführten
Osnabrücker
Flüchtlingshaus
besuchten,
galten
die
ersten
offiziellen
Worte
den
Bewohnern.
Auf
Englisch
und
mit
der
Formulierung
"
liebe
Gäste"
begrüßte
Friedemann
Pannen,
der
Superintendent
des
Kirchenkreises
Osnabrück,
die
am
Natruper
Holz
lebenden
Flüchtlinge.
Weiter
sagte
Pannen
auf
Englisch:
"
Unter
Berücksichtigung
der
deutschen
Geschichte
ist
es
unsere
Pflicht,
aber
auch
unsere
Freude,
Flüchtlinge
in
unserem
Land
willkommen
zu
heißen."
Auf
Deutsch
sagte
Pannen
dann,
das
Sommerfest
setze
ein
Symbol
der
Toleranz
und
des
Respekts
vor
Menschen,
die
um
Asyl
bitten.
Er
sei
stolz,
in
Osnabrück
zu
leben
–
einer
Stadt,
in
der
sich
der
Großteil
der
Menschen
Sorgen
um
das
Schicksal
der
Flüchtlinge
mache.
Ministerin
attackiert
Seine
Eröffnungsworte
nutzte
Pannen
auch
für
Kritik.
Scharf
attackierte
er
die
bayerische
Sozialministerin
Emilia
Müller.
Die
CSU-
Politikerin
hatte
am
vergangenen
Dienstag
ein
Abschiebezentrum
nahe
Ingolstadt
besucht
und
vor
laufender
Kamera
zu
einem
Flüchtling
gesagt:
"
Sie
wissen
aber,
dass
Sie
zurückmüssen?
"
Friedemann
Pannen
nannte
diese
Worte
eine
"
unsägliche
In
stinktlosigkeit"
.
Kritik
übte
der
Superintendent
auch
an
denjenigen,
die
die
Meinung
vertreten,
Deutschland
solle
keine
Wirtschaftsflüchtlinge
aufnehmen.
"
Wer
diese
Menschen
diffamiert
und
abschieben
will,
ohne
sich
für
ein
Einwanderungsgesetz
einzusetzen,
der
handelt
fahrlässig."
Für
die
Stadt
Osnabrück
sprach
anschließend
die
Integrationsbeauftragte
Seda
Rass-
Turgut
ein
Grußwort.
Sie
sagte,
gerade
in
der
vergangenen
Woche
hätten
sie
zahlreiche
Anrufe
und
Mails
von
Menschen
erreicht,
die
den
Flüchtlingen
helfen
wollen.
"
Das
hat
mir
noch
mal
gezeigt,
dass
in
Osnabrück
eine
ganz
besondere
Stimmung
da
ist."
Sie
glaube,
es
gebe
grundsätzlich
viele
Ressourcen,
so
Rass-
Turgut.
"
Und
wenn
alle
zusammenschmeißen,
dann
kann
man
so
eine
Situation
auch
meistern."
Die
Gäste
des
Sommerfestes
freuten
sich
dann
vor
allem
darüber,
dass
die
sintflutartigen
Regenfälle
vorbei
waren
und
das
Sommerfest
weitgehend
trocken
über
die
Bühne
gehen
konnte.
Geboten
wurde
dabei
vor
allem
ein
abwechslungsreiches
Programm
für
Kinder:
Hüpfburg,
Fahrradparcours,
Zaubershow,
Schminken
–
die
jüngsten
Besucher
kamen
voll
auf
ihre
Kosten.
Für
viele
Unterstützer
sollte
das
Sommerfest
auch
die
Möglichkeit
sein,
sich
vor
Ort
anzuschauen,
wofür
die
vielen
Geld-
und
Sachspenden
verwendet
wurden.
Eine
weitere
Spende
übergab
am
Samstag
NOZ-
Sportredakteur
Alfons
Batke.
Stellvertretend
für
den
Verein
Osnabrücker
Sportpresse
konnte
er
800
Euro
überreichen.
Weitere
Bilder
auf
www.noz.de/
os
Mehr
Infos
auf
unserer
Themenseite:
noz.de/
fluechtlinge
Bildtexte:
Ein
herzliches
Miteinander
prägt
das
Sommerfest
am
Flüchtlingshaus.
Auf
diese
ganz
besondere
Stimmung
wies
die
Integrationsbeauftragte
in
ihrem
Grußwort
hin.
Zahlreiche
Gäste
nutzten
die
Möglichkeit,
sich
an
Ort
und
Stelle
zu
informieren.
Vor
allem
für
die
Jüngsten
wurde
beim
Sommerfest
viel
geboten.
Fotos:
David
Ebener
"
Ein
Fanal
der
Toleranz"
Aus
der
Rede
von
Superintendent
Friedemann
Pannen
beim
Flüchtlingsfest:
"
Dieses
Fest
ist
ein
Zeichen
der
Solidarität
mit
flüchtenden
Menschen.
Dieses
Fest
ist
ein
Symbol
der
Menschenwürde,
die
jedem
und
jeder
Einzelnen
gilt.
Dieses
Fest
ist
ein
Fanal
der
Toleranz
und
des
Respektes
vor
Menschen,
die
uns
um
Asyl
bitten.
Wir
feiern
ein
Fest
als
Ausdruck
der
Dankbarkeit
für
unglaubliche
Hilfsbereitschaft
der
Osnabrückerinnen
und
Osnabrücker.
Ich
bin
stolz,
in
einer
Stadt
zu
leben,
in
der
sich
die
allermeisten
Menschen
mehr
Sorgen
darüber
machen,
ob
es
den
Gästen,
die
zu
uns
kommen,
gut
geht,
als
darüber,
ob
sie
auch
wieder
gehen."
Kommentar
Halten
wir
das
durch?
Stolz
sei
er
auf
die
Osnabrücker,
sagt
der
Superintendent.
Die
Integrationsbeauftragte
spricht
von
einer
ganz
besonderen
Stimmung
in
Osnabrück.
Ja,
recht
haben
sie.
Die
Region
breitet
die
Arme
aus,
und
die
Menschen,
die
hier
Zuflucht
gefunden
haben,
erleben
eine
ungeheure
Welle
der
Hilfsbereitschaft
und
Hinwendung.
Manchmal
schießt
die
Fürsorge
sogar
über
das
Ziel
hinaus,
wie
jetzt
in
Hesepe
zu
beobachten
war.
Doch
was
geschieht,
wenn
Bilder
wie
das
des
ertrunkenen
Aylan
oder
der
umhergestoßenen
Flüchtlinge
in
Ungarn
von
anderen
Schlagzeilen
verdrängt
werden?
In
unserer
medial
gesteuerten
Welt
werden
die
Themen
in
immer
kürzeren
Rhythmen
gesetzt
und
verworfen.
Irgendwann
werden
sich
die
Objekte
wieder
auf
andere
Neuigkeiten
richten.
Dann
kommt
es
zum
Schwur:
Halten
wir
unsere
Hilfsbereitschaft
durch?
Sind
wir
fähig
und
willens,
aus
dem
spontanen
Impuls
zur
Spende
ein
nachhaltiges
und
langfristiges
Engagement
wachsen
zu
lassen?
Die
große
Aufgabe,
die
Flüchtlinge
einzugliedern,
beginnt
erst
noch.
Hoffen
wir,
dass
der
Superintendent
in
fünf
Jahren
immer
noch
stolz
auf
die
Osnabrücker
sein
kann.
Autor:
Hendrik Steinkuhl, Wilfried Hinrichs