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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Drei Pfahlsitzer bleiben übrig
 
Drei Pfahlsitzer gewinnen jeweils 1333,33 Euro
Zwischenüberschrift:
Erlösung nach 75 Stunden – "Immer die gleiche Musik macht einen fertig"
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Die 2. Osnabrücker Pfahlsitzmeisterschaften sind am Sonntag mit einem Dreifachsieg zu Ende gegangen. Drei der vier Kandidaten haben von Donnerstag bis gestern um 17 Uhr auf den Sitzpfählen am Kamp ausgeharrt und jeweils 1333, 33 Euro gewonnen.

Osnabrück. Vier lange Tage haben die Teilnehmer der 2. Osnabrücker Pfahlsitzmeisterschaft ausgehalten. Jetzt sitzen, Pardon, stehen die Sieger fest: Eva Steinbach, Reinhard Beermann und Ines Schmidt (Name geändert) dürfen sich über 1333 Euro freuen.
Die Regeln waren hart: Nur eine Viertelstunde Pause alle zwei Stunden, keine elektronischen Geräte, keine Sicherung. Nur Decken, Regenkleidung und Bücher durften mitgenommen werden auf die mehr als zwei Meter hohen Pfähle in der Kamppromenade. Ab Donnerstag galt es, 75 Stunden so auszuharren und dem Wind, der Kälte und der Langeweile zu trotzen.
Einer der vier Teilnehmer zog schon am Freitag die Reißschnur, eine Nacht in der Höhe reichte ihm. Die anderen drei saßen unbeirrt weiter, noch drei weitere Tage, bis sie unter dem Applaus der Passanten am Sonntag von ihren Pfählen stiegen.
Für Kristoff Drees, der das Projekt leitet, ist das eine großartige Leistung: " Es ist wirklich beeindruckend, wie die Teilnehmer auch Tag und Nacht dort oben sitzen", erkennt er an. Nur einer der Teilnehmer hat bereits Erfahrung in diesem ungewöhnlichen Wettkampf. Reinhard Beermann war bereits bei der ersten Meisterschaft 2012 dabei, auch damals ging er siegreich aus dem Wettbewerb.
Das tagelange Sitzen auf einem Pfahl konfrontierte die Teilnehmer mit ganz eigenen Herausforderungen. Pausen zum Schlafen gibt es nicht, in der auch nachts belebten Innenstadt war an geruhsamen Schlaf auch nicht zu denken, berichtet Eva Steinbach. Gelegentliches Dösen war alles, was auf den Pfählen möglich war. Immerhin Langeweile kam bei Steinbach nicht auf. " Ich habe einfach viel für mein Studium gelesen, Zeit hatte ich ja mehr als genug", erklärt sie. Fürs Studium soll dann auch ein Großteil des Geldes verwendet werden.
Von seinem Preisgeld will Reinhard Beermann, wie schon 2012, einen großen Teil spenden. Vor drei Jahren sei es das Rote Kreuz gewesen, berichtet der 26-Jährige, dieses Mal soll nun das Trauerland in Belm mit 500 Euro bedacht werden. Die Organisation unterstützt Kinder, die einen Angehörigen verloren haben. Für Beermann eine wichtige Sache: " Ich finde es super, was die machen. So eine wichtige Arbeit muss man unterstützen."
Noch einmal?
Ob es eine nächste Osnabrücker Pfahlsitzmeisterschaft geben wird, sei noch unklar, berichtet Organisator Drees. Die Sieger können sich eine Titelverteidigung aber durchaus vorstellen. " Ich hätte keine Probleme damit, das nächstes Wochenende noch mal zu machen", erklärt Eva Steinbach lachend. Und auch bei Ines Schmidt war von Erschöpfung keine Spur. Nur die Musik, die habe ihr mehr zu schaffen gemacht als Wetter und Müdigkeit: " Immer und immer wieder die gleichen Songs in der gleichen Reihenfolge, das macht einen völlig fertig!"

Bildergalerie auf www.noz.de
Bildtext:
Die letzten Minuten auf den Pfählen für Eva Steinbach, Reinhard Beermann und Ines Schmidt (Name geändert).
Foto:
Swaantje Hehmann
Autor:
Iri


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