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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bei Spendenübergabe eskaliert Gewalt
 
Spendenübergabe an Flüchtlinge schlägt in Gewalt um
Zwischenüberschrift:
Sechs Verletzte in Hesepe
 
Sechs Verletzte nach Auseinandersetzungen zwischen Asylbewerbern in Hesepe – Auch ein Polizist unter den Opfern
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Bramsche. Bei der Spendenübergabe einer privaten Hilfsinitiative am Gelände der Flüchtlingseinrichtung in Bramsche-Hesepe ist es zu gewalttätigen Tumulten gekommen. Die Aktion musste am Freitagnachmittag von Polizei und Organisatoren abgebrochen werden. Zu dem Zeitpunkt war erst ein Bruchteil der Spenden überreicht worden. Während der Übergabe kam es zu Auseinandersetzungen unter den Hilfsbedürftigen. Mindestens sechs Menschen wurden verletzt, darunter ein Polizeibeamter. Die Helfer blieben unversehrt.
Nach Abbruch der Spendenaktion gingen die gewalttätigen Streitereien weiter. Die Polizei zeigte bis nachts Präsenz. Die Organisatoren zeigten sich enttäuscht . Sie wollen Spenden nun auf anderem Wege verteilen.

Hesepe. Es sollte ein großes Zeichen der Mitmenschlichkeit werden, doch es endete im Chaos: Die Polizei ordnete am späten Freitagnachmittag den Abbruch einer Spendenübergabe an der Flüchtlingsunterkunft in Hesepe an. Sechs Menschen wurden verletzt.
Am Freitag sollten auf dem Gelände der Erstaufnahme-Einrichtung für Asylbewerber Spenden direkt an Flüchtlinge übergeben werden: Decken, Winterkleidung, Spielzeug, Fahrräder. So hatte es sich die " Flüchtlingshilfe Hesepe" überlegt. So war es mit Einrichtungsleiter Conrad Bramm besprochen. Erst vor gut einer Woche war die Initiative auf Facebook gegründet worden, gewann rasend schnell " Likes" und erlebte eine riesige Unterstützung. Es hätte eine der größten Spendenübergaben werden können, die Hesepe in den vergangenen Jahren gesehen hat.
Dass sie womöglich nicht reibungslos laufen würde, ist hingegen am Freitag schon früh zu erahnen: Noch bevor die Aktiven der " Flüchtlingshilfe Hesepe" vor Ort sind, wird der mit Fahrrädern und kleinen Paketen beladene Anhänger einer Bramscherin regelrecht geplündert. Die Frau wusste von der geplanten Aktion nichts und wollte ihre Spenden am Eingang zum Gelände der Landesaufnahmebehörde abgeben. Doch so weit kommt sie nicht. Fassungslos verlässt sie den Parkplatz und muss ihren kleinen Kindern erklären, was vorgefallen ist.
Hier, auf dem Parkplatz, muss dann auch die Spendenübergabe der " Flüchtlingshilfe Hesepe" stattfinden. Die Polizei untersagt offenbar den Zutritt zur eigentlichen Asylbewerber-Unterkunft.
Als es losgeht, brandet Applaus auf. Die Lkw, vollgepackt mit Kleidung, Babysachen und Spielzeug, fahren einzeln vor. Dolmetscher und Dutzende Helfer sind im Einsatz. Doch Aufregung, als die Laderampe des ersten Lasters geschlossen wird. Die Helfer versuchen zu beschwichtigen: Keine Sorge, das war noch längst nicht alles. Die Stimmung dennoch aufgeheizt, aber den Helfern ist klar: Diese Menschen treibt nicht die Gier, sondern die nackte Armut und deshalb die Sorge, leer auszugehen. Immer wieder drängen wartende Flüchtlinge zu nah an die Helfer und an die Waren heran.
Lautsprecherdurchsagen, beruhigende Gesten. Die Helfer wissen sich kaum noch zu helfen: Kleidungsstücke und Süßigkeiten werfen sie einfach in die Menge. Oder sie schütten Kartons und Tüten am Parkplatzrand aus. Sofort stürzen sich Flüchtlinge auf die Sachen.
Auf dem Parkplatz gibt es irgendwann kein Halten mehr: Gruppen von Hilfsbedürftigen werden zurückgedrängt, andere drängeln sich vor. Die Laderampe eines Lkw wird geschlossen, weil sich die Unterstützer der " Flüchtlingshilfe" selbst in Sicherheit bringen müssen.
Polizei und Organisatoren einigen sich auf einen Abbruch. Gegen 17.15 Uhr fordert die Polizei Verstärkung an. Die Situation eskaliert dennoch. Asylbewerber gehen aufeinander los. Mindestens sechs Menschen werden an dem Abend verletzt, da runter ein Polizist. Die Helfer bleiben unversehrt.
Während auf dem Außengelände recht schnell Ruhe einkehrt, gehen die Auseinandersetzungen innen weiter. Einsatzwagen der Polizei jagen aufs Gelände an fassungslosen Helfern der " Flüchtlingshilfe Hesepe" vorbei. Einige von ihnen haben Tränen in den Augen. Ebenso wie manche Flüchtlinge, die nicht bekommen haben, was sie nun dringend bräuchten.
Bildtext:
Hilfsgüter und private Spenden wurden vor dem Aufnahmelager in Hesepe an Flüchtlinge verteilt.
Foto:
David Ebener
Autor:
Meike Baars, Björg Dieckmann


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