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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Spiegel zeigen Radfahrer im toten Winkel
Zwischenüberschrift:
Pilotprojekt an drei Kreuzungen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Speziell gewölbte Spiegel sollen für mehr Sicherheit sorgen. Lkw- und Busfahrer sollen dank der Spiegel an den Ampeln leichter in den toten Winkel sehen können.

Besonders Radfahrer rechts neben dem Fahrzeug befinden sich für die Fahrer in ihren erhöhten Kabinen nämlich häufig außerhalb des Blickfelds. Schwere Unfälle können die Folge sein.

Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, wurden die 700 Euro teuren Spezialspiegel an den drei Ampelanlagen installiert, und zwar an den Kreuzungen Hansastraße/ Weserstraße, Kommenderiestraße/ Johannistorwall und Iburger Straße/ Miquel straße. " Das Projekt ist ein Versuch, die Sicherheit im Straßenverkehr an diesen Unfallschwerpunkten zu erhöhen. Die optimale Technik gibt es noch nicht", erklärte Franz Schürings, Fachbereichsleiter Städtebau.

Die Idee stammt aus den Niederlanden, ergänzte Burghard Albers vom Fachdienst Straßenbau. In Freiburg und Münster gebe es ähnliche Pilotprojekte. Nach der mehrmonatigen Testphase werde städteübergreifend geprüft, ob die Unfallzahlen an diesen Stellen zurückgegangen seien.

Siegfried Serrahn von der gleichnamigen Stahltransport-Spedition hatte die Stadt bei der Anschaffung der drei Spiegel unterstützt. " Das Thema Sicherheit für Radfahrer liegt uns sehr am Herzen. Deshalb wird die Technik in den Fahrerhäusern der Lkw auch ständig optimiert, um dem Fahrer einen besseren Blick in den toten Winkel zu ermöglichen." Der deutsche Verkehrssicherheitsrat, das Bundesverkehrsministerium, das Bundesamt für Straßenwesen, der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung zögen bei diesem Projekt an einem Strang.

" Eine weitere Maßnahme für mehr Sicherheit sind die roten Markierungen, auf denen sich die Radfahrer an den Ampeln vor den Autos postieren können", ergänzte Franz Schürings. Nicht überall gebe es jedoch genug Platz, um einen solchen Sicherheitsstreifen einzurichten. Außerdem schützen die Streifen auch keine Radfahrer, die bei Grün rechts an den Autofahrern geradeaus vorbeifahren.
Bildtext:
An drei Kreuzungen der Stadt wurden für das Pilotprojekt speziell gewölbte Spiegel montiert.
Foto:
Klaus Lindemann

Kommentar
Die Lücke schließen sofort

Fünf Radfahrer sind in den vergangenen zehn Jahren in Osnabrück bei Unfällen mit Lastwagen ums Leben gekommen. Das Muster war immer dasselbe: Die Brummifahrer übersahen beim Rechtsabbiegen die Radler, die im toten Winkel versteckt waren. Es ist nicht zu verstehen, warum es diese unsichtbare Ecke überhaupt noch gibt. Die Autoindustrie baut intelligente Fahrzeuge, deren Navigationsgeräte jedes Ziel finden, deren Lampen um die Ecke leuchten können oder die Innentemperatur auf Zehntelgrade genau justieren. Aber der Blick nach hinten bleibt lückenhaft. Der deutsche Fahrradclub (ADFC) forderte 2012, die Entwicklung eines elektronischen Abbiegeassistenten voranzutreiben. 40 Prozent der Abbiegeunfälle könnten damit vermieden werden. Die Technik sei aber noch nicht ausgereift, sagt das Bundesverkehrsministerium. Also dann, Herr Minister: Sorgen Sie dafür, dass die Technik rasch reif für die Praxis ist. Denn zusätzliche Spiegel an Ampeln und Lastwagen sind gewiss hilfreich, bieten aber keine ausreichende Sicherheit.
Autor:
Regine Bruns, Wilfried Hinrichs


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