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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Vierfache Menge an Regenwasser
Zwischenüberschrift:
31 Millimeter Niederschlag in nur zehn Minuten in Kloster Oesede gemessen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Georgsmarienhütte. Der Starkregen am Sonntagmorgen zieht immer noch weitere Schadensmeldungen nach sich. In der Turnhalle der Harderberger Grundschule muss aufgrund eines Wasserschadens ein Teil des Bodenbelags erneuert werden. Wie gewaltig der Himmel seine Schleusen geöffnet hat, zeigt die Niederschlagsmessstelle der GMHütter Stadtwerke in Kloster Oesede: Zwischen 5.20 und 5.45 Uhr sind dort 37 Millimeter Regen gemessen worden, von denen 31 Millimeter in 10 Minuten von oben kamen.

Stadtwerke-Geschäftsführer Wilhelm Grundmann: " Das entspricht in etwa der vierfachen Menge, die bei der Bemessung von Kanälen und Straßenabläufen zugrunde gelegt wird." Dadurch hat es zum Beispiel auch Probleme in Holzhausen am Sportplatz gegeben, wo gerade neue Rohre verlegt worden sind. Grundmann: " Bei solchen Starkregenereignissen kommt es auch zu einer Überlastung der Schmutzwasserkanäle, da Regenwasser über die Schachtabdeckungen in der Straße in den Schmutzwasserkanal gelangt." Ergebnis: In vielen Kellern sei über den Schmutzwasseranschluss ein Regenwasser-Abwasser-Gemisch eingedrungen, was zahlreiche Schäden verursacht habe, da Rückstausicherungen fehlten oder nicht funktionierten.

Die Stadtwerke machen dazu in einer Pressemitteilung deutlich: " Wir werden als Betreiber der Kanalisation häufig angesprochen und zu möglichen Fehlern in der Kanalisation befragt. Die Antwort ist meistens ernüchternd, denn die Verantwortung liegt in der Regel beim Grundstückeigentümer." Es bestehe nur ein Anspruch auf Schadenersatz, soweit die eingetretenen Schäden grob fahrlässig von den Stadtwerken verursacht worden seien.

Viele Schäden verdeutlichten aber, dass bei der Planung und Bauausführung der Gebäudeentwässerung etliche Grundsätze nicht beachtet worden seien. Insbesondere seien hier mögliche Starkregenereignisse und deren Folgen nicht beachtet worden.

" Dachrinnen, Straßeneinläufe und auch die Kanäle in der Straße werden nach einem technischen Regelwerk ausgelegt. Dieses berücksichtigt unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zwar erhöhte Abflüsse, aber keineswegs Starkregenereignisse. In der Folge kommt es zur Überlastung aller Entwässerungseinrichtungen, und das Wasser fließt oberirdisch dem Gefälle entsprechend ab", führen die Stadtwerke weiter aus.

Davon seien insbesondere Unterlieger betroffen, die zusätzlich noch das Wasser von Oberliegern aufnehmen müssen. In der Anschluss- und Benutzungssatzung der Stadt sei die Straßenoberkante als Rückstauebene definiert. Wenn Kellerräume an den Schmutzwasserkanal angeschlossen werden, die unterhalb der Rückstauebene liegen, müssen diese durch Rückstaueinrichtungen gesichert werden. Hierbei handele es sich um technische Anlagen, die auch eine regelmäßige Wartung und Überprüfung erforderten. Dies geschehe aber in den meisten Fällen nicht, und die Anlagen seien dann, wenn es darauf ankomme, nicht voll funktionsfähig.

" Wer eine absolute Sicherheit haben möchte, verzichtet entweder auf Entwässerungspunkte im Keller oder baut dafür eine Hebeanlage, die das Abwasser über der Rückstauebene in den Anschlusskanal einleitet", raten die Stadtwerke. Wichtig sei auch, dass die Grundstückseigentümer die Ursache für die eingetretenen Überschwemmungen analysierten und zeitnah bauliche Veränderungen vornähmen, um bei ähnlichen Ereignisse besser geschützt zu sein. " Dazu gehört die Verbesserung der Sicherung gegen rückstauendes Abwasser genauso wie das Erhöhen von Kellerlichtschächten oder seitlichen Eingängen zum Schutz gegen Regenwasser", heißt es abschließend.

Bilder und Texte zum Hochwasser vom Wochenende auf www.noz.de
Bildtexte:
Riesige Regenmengen ließen am Sonntag die Düte in Höhe des Kindergartens St. Martin in Oesede fast überdie Ufer treten.
Der braune Streifen neben den Fenstern des Schützenhauses Kloster Oesede markierte den Wasserstand.
Fotos:
Karlheinz Pockemann, Sarrazin
Autor:
pm, we


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