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1.
Erscheinungsdatum:
03.12.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wo Eltern alle Verkehrsregeln egal sind
Zwischenüberschrift:
Vor den Grundschulen herrscht das Chaos – Eine Polemik
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Eltern
sind
das
größte
Problem.
Wenn
sie
ihre
Kinder
mit
dem
Auto
zur
Schule
bringen
oder
abholen,
mähen
sie
alle
Regeln
des
Straßenverkehrs
nieder.
Das
ergab
nun
eine
emotionale
Alltagsanalyse
im
Beirat
für
Kinderinteressen.
Gemeinsam
mit
Polizisten
und
Vertretern
der
Stadt
skizzierten
Schüler,
Lehrer,
Schulleiterinnen
und
Elternvertreter
von
zwölf
Grundschulen
tägliche
Schreckensszenarien.
Über
das
Unrecht
in
drei
Zügen.
Eine
Polemik.
Sie
sind
der
Schrecken
aller
Osnabrücker
Grundschulen:
renitente
Eltern.
Wenn
sie
vorfahren,
dann
am
liebsten
mit
Vollgas
direkt
ins
Klassenzimmer.
200
Meter
Fußweg
vom
Parkplatz
bis
zur
Schule?
Unüberwindbar.
Zum
Glück
gibt
es
die
fixe
Lösung:
Eltern
parken
bequem
in
der
großräumigen
Feuerwehrzufahrt
auf
Schulhöfen,
wenden
auf
dem
Zebrastreifen
und
verschieben
den
Plausch
mit
der
Nachbarin
kurzerhand
ins
absolute
Halteverbot.
Schöner
kann
man
gemeinsam
mit
Kindern
keine
Regeln
verletzen.
Wen
diese
Eltern
dabei
in
Dreißigerzonen
platt
mähen,
welche
Dötze
sie
verunsichert
am
Zebrastreifen
warten
lassen
und
auf
wessen
gelben
Schulweg-
Füßchen
sie
am
Ende
trampeln,
ist
völlig
egal.
Sie
wollen
schließlich
nur
das
Beste
–
für
ihr
Kind.
Da
wird
noch
schnell
das
Schirmchen
rausgereicht
und
die
Mütze
richtig
über
die
Ohren
gezogen.
Nicht
dass
das
Hupen
des
Hintermanns
zu
laut
in
die
kleinen
Ohren
fährt.
Kiss
and
ride.
Ja
klar,
geht
ja
gleich
weiter,
Sekunde.
Dass
diese
Sekunde
mitunter
zur
Minute
und
für
die
Eltern
der
Turnbeutelvergesser
zur
Stunde
im
Halteverbot
wird,
können
doch
die
Eltern
nicht
ändern.
Ihr
Prozedere
hat
schließlich
Tradition:
Sie
bringen
das
erste,
zweite,
dritte
Kind
zur
Schule,
werden
alle
Jahre
wieder
über
die
Verkehrssituation
informiert
–
nur
die
Sache
mit
dem
Parken,
die
können
sie
sich
irgendwie
nicht
merken.
Das
Schulhofphänomen
"
Oh,
vergessen"
,
lautet
das
klassische
Schulhofphänomen,
das
Eltern
in
einem
Radius
von
500
Metern
um
die
Schule
zum
ach
so
ahnungslosen
Erstklässler
werden
lässt.
Erinnerungsstützen
helfen
nicht:
Elternabende,
Gespräche,
selbst
gemalte
Warnschilder
–
für
die
Tonne,
zeigt
der
Praxistest
der
Schulen.
Die
Grundschule
"
In
der
Wüste"
hat
gleich
das
Wohlfühlprogramm
"
Schöner
parken"
ausgepackt.
Eltern
helfen
Eltern
und
erklären
sich
gegenseitig
das
richtige
Parken
auf
dem
ausgewiesenen
Platz.
Doch
die
Buchten
überfordern.
Schließlich
sind
die
immer
frei.
Kann
das
richtig
sein?
Dann
doch
lieber
dahin,
wo
sich
alle
mittags
drängeln
und
schnell
das
eigene
Kind
ranhupen.
Die
Grundschule
Pye
hat
statt
aufs
Bonbon
auf
Saures
gesetzt
und
die
Schüler
Zitrusfrüchte
an
Falschparker
verteilen
lassen.
Auch
dieser
saure
Wink
mit
der
Zitrone
befördert
eher
den
Jagdtrieb
auf
das
kostenlose
Obst,
als
dass
er
Dreistparker
ausbremst.
An
der
Elisabeth-
Siegel-
Schule
werden
Lehrer
und
Eltern,
die
aufklären,
beschimpft.
Nur
wenn
die
Schulleiterin
als
Wache
postiert
wird,
bleiben
die
hartnäckigen
Eltern
exakt
zwei
Tage
fern.
Danach
kommen
sie
wieder.
Selbst
die
große
Keule
–
Knöllchen
von
Polizei
und
OS-
Team
–
lässt
Eltern
nicht
zittern.
Das
investieren
sie
doch
gerne
in
ihr
Kind.
Müssen
die
zwölf
Grundschul-
Vertreter,
die
sich
an
diesem
Abend
in
einem
Klassenraum
in
der
Wüste
selbst
zum
Nachsitzen
in
Sachen
Verkehrserziehung
verdonnert
haben,
ihre
Eltern
für
austherapiert
erklären?
Soll
es
das
gewesen
sein?
Nägel
vor
die
Schulen
"
Vielleicht
brauchen
wir
einfach
eine
technische
Lösung,
die
Eltern
am
Halten
hindert"
,
meint
eine
Lehrerin.
"
Nägel"
,
kommt
es
spontan
aus
den
hinteren
Reihen.
Applaus,
Lachen,
dann
ein
Moment
der
Stille,
der
vermuten
lässt:
Hier
könnte
eine
wirksame
Lösung
gefunden
sein.
Nägel
vor
allen
Grundschulen
in
Osnabrück.
Nein,
so
pragmatisch
will
man
dann
doch
nicht
vorgehen.
Schnell
wird
der
Pädagoge
wieder
ausgepackt.
"
Es
geht
hier
um
ein
Kopfding"
,
sind
die
Anwesenden
sich
einig.
Allenfalls
im
Bewusstsein
wollen
sie
etwas
anstechen.
Das
aber
nachhaltig
–
über
den
nächsten
Elternsprechtag
hinaus.
Übergreifende
Thementage
zur
Verkehrssicherheit
sind
nun
in
Planung,
erstmals
gemeinsam
gegen
Verkehrsrowdys
und
für
mehr
Sicherheit,
vor
allem
für
die
Kinder.
Schließlich
wollen
doch
alle
nur
ihr
Bestes
–
oder
nicht?
Bildtext:
Kein
Einzelfall,
sondern
Massenphänomen:
In
der
Stoßzeit
eilen
Eltern
zu
Grundschulen,
um
ihre
Kinder
abzuholen.
Gern
parken
sie,
wo
gerade
Platz
ist
–
wie
hier
in
der
Schwenkestraße
vor
der
Grundschule
Eversburg.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Anne Spielmeyer