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1.
Erscheinungsdatum:
03.12.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt sperrt sich beim Sperrmüll
Zwischenüberschrift:
75-Jährige soll alte Möbel 100 Meter weiter tragen – Abfallwirtschaft rudert zurück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Monika
Scholz
ist
sauer.
53
Jahre
lang
hat
sie
in
einem
Haus
im
Stadtteil
Darum/
Gret
esch/
Lüstringen
gewohnt.
Jetzt
ist
sie
in
die
Stadt
gezogen
–
und
kann
den
Sperrmüll
aus
ihrer
ehemaligen
Bleibe
nicht
mehr
von
der
städtischen
Abfallwirtschaft
abholen
lassen.
Der
Grund:
Sie
ist
dort
nicht
mehr
gemeldet,
hat
auch
keine
Mülltonnen
mehr
dort.
Das
aber
ist
Voraussetzung
dafür.
Über
den
Kompromissvorschlag
der
Abfallwirtschaft
kann
Monika
Scholz
nur
den
Kopf
schütteln.
Ihr
wurde
angeboten,
dass
sie
ihren
Sperrmüll
stattdessen
zum
Haus
des
Nachbarn
bringen
kann.
Von
dort
würde
er
dann
abgeholt
werden.
Mit
diesem
Vorschlag
wollte
ihr
die
Abfallwirtschaft
entgegenkommen,
wie
eine
Sprecherin
sagt.
Das
Problem:
Monika
Scholz
ist
75
Jahre
alt,
die
Einfahrt
des
Nachbarhauses
gute
100
Meter
von
ihrem
Haus
entfernt.
Und
in
dem
Gebäude
befinden
sich
noch
Schränke,
Tische,
Gartenstühle,
schwere
Vorhänge
und
allerlei
weiteres
Sperrgut.
"
Wie
soll
ich
das
dorthin
tragen?
",
fragt
sie.
Die
Regelung
in
der
Abfallwirtschaftssatzung
ist
klar
formuliert:
"
Nur
wer
an
die
Müllabfuhr
angeschlossen
ist,
kann
Sperrgut
abholen
lassen"
,
erklärt
die
Sprecherin
der
Abfallwirtschaft.
Ist
man
nicht
mehr
an
die
Müllabfuhr
angeschlossen,
gibt
es
also
auch
keine
Sperrmüllabfuhr.
"
Das
System
gibt
es
nicht
anders
her."
Denn
wer
keine
Mülltonne
hat,
ist
dort
nicht
gelistet.
"
Ich
finde
das
so
kurzsichtig
gedacht.
Das
führt
doch
dazu,
dass
die
Leute
ihren
Müll
woanders
abladen"
,
sagt
Scholz.
Als
Alternative
könnte
sie
einen
Container
bei
einem
privaten
Anbieter
bestellen.
Dabei
sah
es
zunächst
so
aus,
als
sollte
doch
alles
so
funktionieren,
wie
sich
die
Seniorin
das
dachte.
Eine
erste
Fuhre
Sperrmüll
wollte
Scholz
im
Oktober
abholen
lassen
–
das
klappte
problemlos.
Da
allerdings
war
sie
noch
in
ihrem
alten
Haus
gemeldet.
Seit
November
ist
sie
das
nicht
mehr.
Vor
ein
paar
Wochen
schließlich
wollte
sie
eine
zweite
Sperrmüllabfuhr
beantragen.
"
Der
Mitarbeiter
sagte
mir
am
Telefon,
sie
würden
eine
Ausnahme
machen
und
die
Sachen
von
meinem
Haus
abholen"
,
erzählt
die
75-
Jährige.
Als
nach
einiger
Zeit
noch
immer
keine
Karte
mit
einem
Terminvorschlag
in
ihrem
Briefkasten
lag,
habe
sie
noch
einmal
angerufen.
Da
hieß
es
dann,
dass
eine
Sperrmüllabfuhr
nicht
möglich
sei,
da
sie
keine
Mülleimer
mehr
dort
habe.
"
Die
Erklärung
leuchtet
mir
nicht
ein"
,
sagt
Scholz.
"
Ich
habe
hier
53
Jahre
für
die
Müllabfuhr
gezahlt
und
zahle
sie
jetzt
für
meine
neue
Wohnung.
Es
ist
doch
sogar
die
gleiche
Stadt."
Außerdem
habe
sie
für
den
neuen
Termin
auch
Geld
gezahlt.
Ursprünglich
sollte
ihr
Müll
am
Mittwoch
in
einer
Woche
vom
Nachbarhaus
abgeholt
werden.
Scholz
wollte
sich
Helfer
suchen,
die
die
Möbel
dorthin
tragen.
Nach
einer
erneuten
Nachfrage
der
NOZ
bei
der
Abfallwirtschaft
dann
die
Wende:
"
Sie
haben
mich
angerufen
und
gesagt,
dass
sie
eine
Ausnahme
machen"
,
so
Scholz.
"
Rechtlich
würde
es
zwar
nicht
gehen,
aber
sie
holen
den
Müll
von
meinem
Haus
ab."
Bildtext:
Alles
für
die
Tonne:
Eine
Menge
alter
Gartenstühle,
Tische,
Vorhänge
und
Schränke
sind
noch
im
alten
Haus
von
Monika
Scholz.
Jetzt
soll
das
ausgewohnte
Mobiliar
auf
den
Sperrmüll.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Mehr
Flexibilität
Weil
eine
75-
Jährige
nach
ihrem
Umzug
keine
Mülleimer
mehr
für
ihr
altes
Haus
gemeldet
hat,
will
die
städtische
Abfallwirtschaft
ihren
Sperrmüll
von
dort
nicht
abholen.
Das
gibt
weder
die
Verordnung
noch
das
Computerprogramm
her,
heißt
es.
Der
Fall
ist
ein
Beispiel
für
die
überbordende
Bürokratie
in
unserem
Land.
Formulare,
Regeln,
Richtlinien
–
Abweichungen
sind
undenkbar.
Ohne
Gesetze
geht
es
nicht,
das
ist
klar.
Aber
wenn
die
Sperrmüllabfuhr
100
Meter
weiter
fährt,
um
den
Müll
aufzuladen,
schadet
das
niemandem.
Einen
Vermerk
im
PC
oder
auf
einem
Zettel
zu
machen
muss
auch
möglich
sein.
Schließlich
wird
für
die
Dienstleistung
bezahlt.
So
steht
die
Verordnung
ganz
im
Gegensatz
zum
Namen
desjenigen,
der
für
die
Abfallwirtschaft
zuständig
ist:
der
Osnabrücker
Servicebetrieb.
Ein
bisschen
mehr
Flexibilität
an
den
richtigen
Stellen
unseres
meist
zu
starren
Systems
würde
uns
allen
guttun.
Autor:
Nadine Grunewald