User Online: 1 |
Timeout: 01:42Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
29.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Edelkrebse in der Nette ausgelöscht
Krebspest in der Nette ausgebrochen
Zwischenüberschrift:
Massenhaftes Sterben heimischer Edelkrebse – Experten hoffen auf überlebende Exemplare
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Population
der
Edelkrebse
in
der
Nette
zwischen
Belm-
Vehrte
und
Osnabrück
ist
über
den
Sommer
vermutlich
fast
vollständig
ausgelöscht
worden.
Als
Grund
vermuten
Naturschützer
und
Tierforscher
die
Krebspest.
Die
wertvolle
Population
zählte
zu
einem
der
letzten
Vorkommen
der
heimischen
Wildform
in
Niedersachsen.
Der
Edelkrebs
oder
Europäische
Flusskrebs
wird
bis
zu
20
Zentimeter
groß
und
steht
auf
der
Roten
Liste
der
vom
Aussterben
bedrohten
Arten.
Die
Krebspest
wurde
von
Kramer-
und
Signalkrebsen
eingeschleppt,
die
ursprünglich
aus
Amerika
stammen.
Ob
in
der
Nette
noch
vereinzelt
Edelkrebse
überlebt
haben,
soll
eine
genaue
Untersuchung
im
Frühjahr
ergeben.
Dann
sollen
auch
Orte
identifiziert
werden,
die
sich
möglicherweise
für
eine
Neuansiedlung
eignen.
Osnabrück.
Die
Edelkrebse
in
der
Nette
zwischen
Belm-
Vehrte
und
Osnabrück
sind
über
den
Sommer
vermutlich
fast
vollständig
der
Krebspest
zum
Opfer
gefallen.
Die
wertvolle
Population
zählte
zu
einem
der
letzten
Vorkommen
der
heimischen
Wildform
in
Niedersachsen.
„
Das
ist
eine
Katastrophe″,
bedauert
Wolfgang
Rötker.
Er
ist
Projektleiter
des
Edelkrebsprojektes
im
Osnabrücker
Land,
dessen
Träger
die
Fischereivereine
in
der
Stadt
und
im
Landkreis
Osnabrück
sind.
Dort
arbeitet
er
ehrenamtlich
daran,
die
Tiere
durch
Wiederansiedlung
vor
dem
Aussterben
zu
retten.
Nun
der
Tiefschlag:
„
Einer
der
größten
Bestände
ist
erloschen.″
Er
rechnet
mit
einem
Verlust
von
Zehntausenden
Exemplaren.
Der
Edelkrebs
oder
Europäische
Flusskrebs
wird
bis
zu
20
Zentimeter
groß
und
steht
auf
der
Roten
Liste
der
vom
Aussterben
bedrohten
Arten.
Die
eigentliche
Tragödie
spielte
sich
jedoch
bereits
vor
100
Jahren
ab.
Zu
jener
Zeit
war
der
Edelkrebs
in
fast
allen
größeren
Gewässern
des
Osnabrücker
Landes
zu
finden.
Nahezu
alle
Tiere
wurden
jedoch
schon
damals
durch
die
Krebspest
dahingerafft.
Ausgelöst
hatten
sie
Kramer-
und
Signalkrebse.
Beide
Arten
wurden
zum
Ende
des
19.
Jahrhunderts
aus
Amerika
eingeschleppt
und
verbreiteten
sich
rasch.
Sie
galten
damals
als
Delikatesse.
Das
Problem:
Die
US-
Importe
trugen
eine
Pilzinfektion.
„
Sie
selbst
erkranken
da
ran
zwar,
sterben
aber
nicht.
Die
europäischen
Edelkrebse
besitzen
hingegen
keine
Immunität″,
erklärt
Rötker.
Zersetze
sich
ein
gestorbener
Krebs
im
Wasser,
„
breitet
sich
die
Pest
wie
ein
Flächenbrand
über
das
Gewässer
aus.″
Durch
einen
Zufall
hätten
im
Raum
Osnabrück
jedoch
überlebende
Edelkrebsvorkommen
entdeckt
werden
können.
Schon
vor
einigen
Jahren
begann
die
Krebsrettungsgruppe
deshalb
damit,
Wildfänge
in
isolierten
Gewässern
anzusiedeln
–
geschützt
vor
den
amerikanischen
Tieren.
Die
Nette
zählte
nicht
dazu.
Dort
lebten
die
Tiere
bis
zum
letzten
Sommer
unkontrolliert.
„
Für
dieses
Jahr
waren
eigentlich
Untersuchungen
geplant,
um
die
Krebse
noch
besser
schützen
zu
können.
Aber
gerade
zu
Beginn
unserer
Arbeit
ist
die
Pest
ausgebrochen.″
Warum
sie
sich
ausgebreitet
hat,
soll
nun
ein
Expertenteam
herausfinden.
Unter
Federführung
des
Landkreises
Osnabrück
hat
sich
eine
Arbeitsgruppe,
bestehend
aus
der
Niedersächsisch-
Westfälischen
Angelgemeinschaft
(NWA)
,
dem
Dezernat
für
Binnenfischerei
des
Landes
Niedersachsen
und
Krebsspezialisten,
zusammengefunden.
Bedrohliche
ökologische
Auswirkungen
an
der
Nette
erwartet
Rötker
jedoch
nicht:
„
Die
Funktion
der
Edelkrebse
übernehmen
jetzt
zum
Teil
die
amerikanischen
Arten.″
Krebse
seien
eine
Art
„
Gewässerpolizei″
und
zersetzten
organisches
Material
wie
Laub,
Schnecken
oder
auch
tote
Fische.
Ob
in
der
Nette
noch
Edelkrebse
existieren,
soll
im
Frühjahr
untersucht
werden:
„
Wir
hoffen,
dass
Tiere
in
isolierten
Nebengewässern
und
im
Oberlauf
der
Nette
überlebt
haben″,
berichtet
der
NWA-
Projektkoordinator
Florian
Möllers.
In
einem
weiteren
Schritt
wird
sich
die
Arbeitsgruppe
mit
der
Wiederbesiedlung
des
Edelkrebses
in
geeigneten
Gewässern
im
Landkreis
befassen.
„
Für
Wiederansiedlungen
suchen
wir
Gewässer
aus,
die
möglichst
weit
von
Erregerquellen
entfernt
sind
–
also
isoliert
liegen.
Es
dürfen
keine
amerikanischen
Krebse
im
Wasser
sein″,
erklärt
Krebsexperte
Rötker.
Gefahr
droht
aber
auch
aus
der
Luft:
Die
Krebspest
könne
auch
durch
einen
Schwan
übertragen
werden
–
genauso
aber
auch
durch
Gummistiefel
oder
Angelausrüstungen,
die
nicht
desinfiziert
wurden.
Die
traurige
Erkenntnis:
Die
Experten
sind
sich
einig,
dass
durch
die
Krebspestinfektion
im
Sommer
eine
Wiederbesiedlung
der
Nette
mit
dem
Edelkrebs
vorerst
kaum
möglich
sein
wird.
Bildtext:
Kämpfen
für
die
heimischen
Scherentiere:
Krebsexperte
Wolfgang
Rötker
und
Marlis
Schulz
(Landkreis)
.
Archivfoto:
Thomas
Osterfeld
Montage:
Langer
Autor:
Sven Mechelhoff