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1.
Erscheinungsdatum:
28.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vor
100
Jahren
Überschrift:
Ärger um den Bahnhofsplatz
Zwischenüberschrift:
November 1913: Rattengift, Kaninchenfleisch, 25 Jahre Alpenverein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Diskussionsstoff
bot
der
Bahnhofsvorplatz
auch
schon
vor
hundert
Jahren.
Überbordender
Individualverkehr
war
freilich
nicht
das
Problem.
Vielmehr
beschwerten
sich
die
Osnabrücker
darüber,
dass
der
ÖPNV
nicht
weit
genug
bis
an
das
Bahnhofsportal
heranfuhr.
Das
Straßenbahngleis
endete
stumpf
in
der
Möserstraße.
Von
dort
mussten
die
Reisenden
(oder
ihr
"
Johann"
)
das
Gepäck
gut
200
Meter
bis
zum
Bahnhof
schleppen.
Die
städtischen
Gremien
befassten
sich
im
November
1913
zum
wiederholten
Male
mit
diesem
Thema.
Hemmschuh
war
eine
gewisse
Unbeweglichkeit
der
Königlich
Preußischen
Bahnverwaltung,
die
ihre
Zustimmung
zu
einer
Wendeschleife
auf
dem
Bahnhofsvorplatz
geben
musste.
Nunmehr
berichtete
Stadtbaurat
Friedrich
Lehmann
von
weiter
gehenden
Plänen.
Die
Wendeschleife
der
Straßenbahn
solle
einen
größeren
Bogen
schlagen,
der
am
Hotel
"
Reichshof"
die
Möserstraße
verlassen
und
dann
über
die
Goethestraße
(heute
Goethering)
längs
des
Haseufers
zur
Bruchstraße
und
von
dort
vor
das
Bahnhofsportal
führen
solle.
Das
"
Osnabrücker
Tageblatt"
berichtete,
dass
die
Verhandlungen
mit
der
Bahn
zwar
noch
nicht
abgeschlossen
seien,
aber
"
letztere
habe
sich
im
Prinzip
einverstanden
erklärt"
.
Insbesondere
sei
die
Kostenfrage
geklärt.
63
000
Mark
würden
fällig,
um
Gas-
und
Wasserleitungen
zu
verlegen
und
oberirdische
Anlagen
zu
gestalten.
Die
Bürgervorsteher
fanden
auch
deshalb
Gefallen
an
dem
Projekt,
weil
sich
im
gleichen
Zuge
ein
alter
Wunsch
realisieren
ließe:
die
Anlage
einer
Promenade
vom
Warmbadehaus
Neumühle
(später
Pottgrabenbad)
entlang
der
Hase
in
Richtung
Bruchstraße.
Oberbürgermeister
Julius
Rißmüller
begrüßte
das
Projekt
ausdrücklich,
weil
das
Stadtbild
"
durch
eine
ähnliche
eigenartige
Anlage
wie
diejenige
am
Herrenteichswalle"
,
ebenfalls
längs
der
Hase
laufend,
wesentlich
bereichert
werde.
Bei
der
folgenden
Abstimmung
wurde
das
Projekt
in
beiden
Kollegien
einstimmig
angenommen.
Heute
wissen
wir,
dass
der
ein
halbes
Jahr
später
beginnende
Erste
Weltkrieg
einen
Strich
durch
die
Rechnung
machte.
Es
dauerte
bis
1937,
bis
die
Schienen
wenigstens
bis
vor
das
Empfangsgebäude
verlängert
wurden,
und
weitere
zehn
Jahre,
bis
1947
eine
Wendeschleife
kam.
Die
beschrieb
allerdings
nicht
den
großen
Bogen
rund
um
das
Hotel
"
Hohenzollern"
,
wie
1913
beschlossen,
sondern
beschränkte
sich
auf
eine
enge
Schleife
vor
dem
Empfangsgebäude.
Rattengift
Damit
die
Osnabrücker
mehr
Freude
an
ihrer
Hase
bekämen,
kündigte
die
Polizei-
Direktion
unter
Max
Reimerdes
für
den
17.
und
18.
November
eine
groß
angelegte
"
Ratten-
Vertilgung"
an.
An
beiden
Ufern
der
Hase
werde
Gift
ausgelegt.
Anwohner
wurden
dringend
ersucht,
Hunde
und
Katzen
nicht
frei
herumlaufen
zu
lassen.
Straßenbeleuchtung
Aus
den
Gerichtsnotizen:
Der
Tiefbauunternehmer
H.
stieß,
als
er
sich
in
Eversburg
zum
Bahnhof
begeben
wollte,
in
der
Triftstraße
in
der
Dunkelheit
so
heftig
gegen
einen
Telegrafenmast,
dass
er
schwere
Verletzungen
davontrug.
Er
verklagte
sowohl
den
Fiskus
als
auch
die
Stadt,
weil
der
Pfahl
mitten
auf
den
Fußweg
gesetzt
und
die
Straße
nicht
beleuchtet
sei.
Das
Landgericht
wies
die
Klage
ab.
Eversburg
sei
ein
"
ländlich
eingerichteter
Bezirk"
.
Der
Stadt
sei
nicht
zumutbar,
ihn
zu
erleuchten.
Der
Kläger
habe
die
Gefahrenstelle
gekannt.
Daher
hätte
er
im
Dunkeln
ganz
vorsichtig
gehen
müssen,
"
etwa
mit
tastender
Vorhaltung
der
Hand"
–
oder
er
hätte
eine
Laterne
mitführen
müssen.
Alpenverein
Die
Osnabrücker
Sektion
des
Alpenvereins
feierte
im
"
Harmonie-
Club"
ihr
25.
Stiftungsfest.
Der
Aufforderung
des
Vorstandes
folgend,
waren
sämtliche
Damen
und
Herren,
250
an
der
Zahl,
"
in
Älplertracht
oder
im
Berg
steiger-
Lodenrock"
erschienen.
Auch
die
Räume
waren
entsprechend
geschmückt.
Der
Hauptsaal
war
von
Malermeister
Niebaum
mit
mehreren
Bildern
geziert
worden,
von
denen
das
größte
das
Elendtal
mit
der
Osnabrücker
Hütte
wiedergab.
Die
der
Bühne
entgegengesetzte
Seite
des
Saales
aber
zeigte
die
hohen
Schneegipfel,
die
"
als
Transparente
das
Alpenglühen
zur
Erscheinung
brachten"
.
Pastor
Mielke
aus
Venne
entbot
in
voller
Bergsteigertracht
einen
Willkommensgruß
in
launigen
Reimen.
Bald
darauf
rief
die
"
Glocke
des
Sennwirts"
zur
Tafel,
die
nur
ein
Hauptgericht
bot:
Geselchtes
mit
Sauerkohl,
Kartoffel-
und
Erbsbrei,
wozu
Münchner
Bier
verabreicht
wurde.
Kaninchenfleisch
Auf
dem
Wochenmarkt
musste
der
Verkauf
von
Kaninchenfleisch
unterbrochen
werden.
Der
Kaninchenzuchtverein
für
Osnabrück
und
Umgegend
hatte
sich
vertragsweise
zur
Lieferung
von
1000
Pfund
für
das
Winterhalbjahr
verpflichtet.
Wegen
starker
Nachfrage
waren
bis
zum
18.
Oktober
schon
500
Pfund
geliefert
worden.
Nun
sei
der
Bestand
an
schlachtreifen
Tieren
vollständig
verbraucht,
der
Nachwuchs
bedürfe
noch
einiger
Zeit
bis
zur
Reife.
Der
Wiederbeginn
werde
frühzeitig
bekannt
gegeben.
Bildtext:
Blick
aus
der
Hohenzollernstraße
(heute
Heinrich-
Heine-
Straße)
auf
den
Hauptbahnhof.
Links
das
Hotel
Hohenzollern.
Davor
kreuzt
die
Goethestraße
(heute
Goethering)
.
Foto:
Wilhelm
Piepmeyer,
aus:
Bildarchiv
Alt-
Osnabrück,
Bd.
3,
Hrsg.
Wido
Spratte,
Wenner
1997
Autor:
Joachim Dierks