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1.
Erscheinungsdatum:
29.08.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Massen von Windstrom verpuffen ungenutzt
Zwischenüberschrift:
2014 hat Netzbetreiber Tennet in Niedersachsen 100 000 Megawattstunden "abgeregelt"
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück/
Bayreuth.
Riesige
Mengen
Windstrom
sind
im
Jahr
2014
in
Niedersachsen
nutzlos
verpufft,
weil
das
Netz
sie
nicht
aufnehmen
konnte.
In
diesem
Jahr
könnte
sich
die
Menge
des
"
abgeregelten"
Stroms
beim
Übertragungsnetzbetreiber
Tennet
TSO
verdreifachen.
Die
Verbraucher
müssen
dennoch
dafür
bezahlen.
Wie
Tennet
TSO
unserer
Redaktion
auf
Anfrage
mitteilte,
wurden
in
Niedersachsen
im
vergangenen
Jahr
schätzungsweise
100
000
Megawattstunden
Strom
"
abgeregelt"
.
Abregeln
bedeutet
unter
anderem,
dass
überschüssiger
Strom
von
speziellen
Kondensationsspulen
des
Netzbetreibers
aufgenommen
und
faktisch
vernichtet
wird.
Die
Gesetzeslage
verpflichtet
Verbraucher,
von
den
Netzbetreibern
erhobene
Netzentgelte
für
diesen
Strom
über
ihre
Stromrechnungen
zu
begleichen.
Die
Kosten
des
2014
in
Niedersachsen
erzeugten,
ungenutzten
Stroms
bezifferte
Tennet
mit
etwa
zehn
Millionen
Euro.
Noch
höher
waren
die
Summen
2014
im
an
Windkraftanlagen
reicheren
Schleswig-
Holstein:
Dort
wurden
laut
Tennet
TSO
rund
220
000
Megawattstunden
Windenergie
abgeregelt.
Bei
den
Verbrauchern
schlug
das
mit
rund
50
Millionen
Euro
zu
Buche.
Von
2013
auf
2014
habe
sich
der
Abregelbedarf
verdoppelt,
für
das
laufende
Jahr
rechnet
Tennet
für
Niedersachsen
und
Schleswig-
Holstein
sogar
mit
einer
Verdreifachung.
"
Der
Grund
ist
der
fortschreitende
Zubau
von
Windkraftanlagen"
,
sagte
Tennet-
Sprecher
Matthias
Fischer.
Die
in
Bayreuth
angesiedelte
Tochtergesellschaft
des
niederländischen
Unternehmens
Tennet
ist
einer
von
vier
Übertragungsnetzbetreibern
in
Deutschland.
Um
die
Netze
stabil
zu
halten,
musste
zuletzt
neben
Tennet
vor
allem
der
Betreiber
"
50
Hertz"
eingreifen,
der
unter
anderem
für
das
windenergiereiche
Bundesland
Mecklenburg-
Vorpommern
zuständig
ist.
Südniedersachsen
deckt
zum
Teil
der
Übertragungsnetzbetreiber
Amprion
ab.
Er
teilte
auf
Anfrage
mit,
er
habe
in
den
beiden
vergangenen
Jahren
keinen
Abregelbedarf
gehabt.
Unterdessen
schreitet
der
Windkraftzubau
voran:
2014
kamen
nach
Angaben
des
Bundesverbands
Windenergie
4750
Megawatt
an
Land
dazu,
dieses
Jahr
sollen
es
noch
einmal
bis
zu
4000
Megawatt
werden.
Und
dem
europäischen
Windenergie-
Verband
Ewea
zufolge
ist
Deutschland
im
ersten
Halbjahr
2015
in
der
EU
erstmals
als
Wachstumsmarkt
für
Meeres-
Windenergie
an
Großbritannien
vorbeigezogen.
Demnach
wurden
Offshore-
Turbinen
mit
einer
Kapazität
von
rund
1700
Megawatt
angeschlossen.
Hauptgrund
für
das
Abregeln
von
Windstrom
ist
laut
Tennet:
Es
fehlen
starke
Übertragungsleitungen,
die
den
Strom
nach
Süden
transportieren
können.
Ihr
Bau
hakt
–
besonders
am
Widerstand
des
Bundeslands
Bayern,
aber
auch
am
Widerstand
lokaler
Bürgerinitiativen
entlang
der
geplanten
Trassen.
(Mit
dpa)
Der
Nordwesten
und
die
Energiewende:
Hintergründe
lesen
Sie
auf
noz.de/
energie
Kommentar
Geringeres
Übel
Man
kann
eigentlich
nur
die
Hand
vor
den
Kopf
schlagen:
Privatverbraucher
zahlen
über
das
Netzentgelt
für
Windstrom,
den
sie
nie
erhalten
haben.
Strom,
der
absichtlich
vernichtet
wurde,
weil
im
Netz
kein
Platz
für
ihn
war.
Das
ist
absurd,
aber
es
gibt
dafür
Gründe.
Der
gewichtigste:
Politiker
wie
auch
Planer
in
Verwaltung
und
Wirtschaft
haben
das
Hinterland
unterschätzt.
Sie
hätten
voraussehen
müssen,
wie
aufwendig
und
politisch
schwierig
es
ist,
den
im
Norden
reich
geernteten
Windstrom
in
Industrie-
und
Ballungsgebiete
zu
leiten,
wo
er
in
vollem
Umfang
verwertet
werden
kann.
Stromtrassenbau
–
ob
Erdkabel
oder
Freileitung
–
bedeutet
Eingriffe
in
die
Lebenswelt
von
Menschen.
Viel
früher
hätte
diskutiert
und
vermittelt
werden
müssen,
hätten
Behörden,
Unternehmen
und
Politiker
aller
Ebenen
Überzeugungsarbeit
leisten
müssen.
Stattdessen
beschränkte
sich
die
deutsche
Energiedebatte
lange
auf
die
Stromerzeugung
und
deren
Kosten.
Dennoch:
Das
Problem
ist
erkannt.
Früher
oder
später
wird
der
Windstrom
dorthin
fließen,
wo
er
genutzt
werden
kann,
werden
auch
neue
Speichertechnologien
helfen,
das
Missverhältnis
zwischen
Erzeugung
und
Verwertung
zu
beheben.
Verglichen
mit
den
Kosten,
die
eine
Verstromung
von
noch
mehr
Kohle,
Uran
und
Plutonium
verursachen
würde,
ist
das
Netzentgelt
das
geringere
Übel.
Autor:
Christian Schaudwet, dpa