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1.
Erscheinungsdatum:
23.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
"Auf der Flucht erschossen"
Zwischenüberschrift:
Hermann August Beening wurde 1942 Opfer der Militärjustiz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Hermann
August
Beening
wurde
1942
erschossen
–
auf
der
Flucht
aus
der
Gefangenschaft,
wie
es
hieß.
Er
wurde
nur
24
Jahre
alt.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
den
jungen
Mann
aus
dem
Stadtteil
Schinkel.
Er
wurde
im
Zweiten
Weltkrieg
Opfer
der
nationalsozialistischen
Militärjustiz.
Es
war
eine
späte
Würdigung
für
einen
Onkel
und
Großonkel,
über
den
die
Familie
früher
kaum
gesprochen
hat
–
vermutlich,
weil
er
im
Zweiten
Weltkrieg
als
Deserteur
erschossen
worden
war.
Noch
viele
Jahre
später
galt
dies
als
Makel.
Spätestens
mit
der
Verlegung
des
Stolpersteins
fällt
ein
anderes
Licht
auf
das
Schicksal
von
Hermann
August
Bee
ning.
Wo
er
als
junger
Mann
gelebt
hatte,
an
der
Schinkelstraße
38,
versammelten
sich
auch
Verwandte
dieses
Opfers
des
Nationalsozialismus:
Egon
Beening,
ein
Neffe
von
Hermann
August,
ist
84
Jahre
alt,
und
er
lebt
mit
seiner
Frau
Edda
im
Widukindland.
Auch
ihr
Sohn
Ralf,
der
in
Bruchmühlen
lebt,
und
Sohn
Michael,
der
Pastor
in
Stemwede-
Dielingen
ist,
waren
da.
"
Leise
Gespräche"
Egon
Beening
erinnerte
sich
an
"
leise
Gespräche"
in
der
Familie,
wenn
es
um
seinen
Onkel
ging.
Sein
Sohn
Michael
ergänzte:
"
Es
wurde
nicht
viel
über
ihn
geredet."
Hermann
August
Beening
war
1918
in
Osnabrück
zur
Welt
gekommen.
Überliefert
ist,
dass
er
sich
im
Mai
1939
eine
Hirnhautentzündung
zugezogen
hatte,
die
noch
nicht
geheilt
war,
als
er
in
den
Krieg
ziehen
musste.
Wie
Lisa
Böhne
vom
Initiativkreis
Stolpersteine
anhand
von
Andeutungen
aus
Fragmenten
vermutet,
war
der
junge
Mann
aus
Schinkel
in
Behandlung
eines
Psychiaters.
Und
dann
kam
der
Krieg.
Von
Oktober
1939
an
wurde
er
in
verschiedenen
Fliegereinheiten
ausgebildet.
1940
und
1941
war
er
sechs-
mal
in
Lazaretten
unter
anderem
in
Hamburg,
Königsberg,
Halle
und
Elbing
in
Behandlung.
Dort
beobachteten
Ärzte
ihn
als
"
geistig
minderwertige
Persönlichkeit"
und
schrieben
ihn
stets
aufs
Neue
wieder
dienstfähig
–
unter
anderem
in
einer
Ergänzungstruppe
eines
Kampfgeschwaders
in
Krakau
oder
zur
technischen
Kompanie
einer
Segelfliegerschule
in
Neuenhaus.
Offene
Fragen
Weshalb
er
1941
ins
Wehrmachtsgefängnis
in
Torgau
und
Glatz
kam,
ist
nicht
bekannt.
1942
musste
er
in
verschiedenen
Feldstraf-
Gefangenenabteilungen
Dienst
tun,
möglicherweise
in
einer
Bautruppe
zum
Minenlegen
oder
-
räumen,
zum
Stellungsbau
an
der
Front
oder
zum
Straßenbau.
Zuletzt
befand
sich
Hermann
August
Beening
in
der
vierten
Kompanie
der
Feldstraf-
Gefangenen-
Abteilung.
Nach
damals
offiziellen
Angaben
ist
er
dort
bei
einem
Fluchtversuch
am
19.
Dezember
1942
in
Otschki
erschossen
worden.
Was
tatsächlich
geschehen
ist,
bleibt
ungeklärt.
Monika
Ratermann-
Böhmer
von
der
Heilig-
Kreuz-
Kirche
trug
bei
der
Stolpersteinverlegung
vor,
was
von
Hermann
August
Beening
überliefert
ist.
Dass
er
nur
24
Jahre
alt
wurde,
brachte
Ute
Albers
auf
die
Frage:
"
Wie
waren
wir
in
dem
Alter?
"
Sie
ist
sich
sicher:
Den
jungen
Mann
begleitete
damals
Angst
–
offenbar
nicht
alleine
an
der
Front,
sondern
auch
vor
der
Willkür
in
der
Wehrmacht.
Die
verschleppte
Hirnhautentzündung
und
mögliche
psychische
Störungen
wurden
Hermann
August
Beening
offenbar
zum
Verhängnis.
Zu
der
Zeit
erklärten
Militärärzte
psychische
Symptome
oft
mit
"
Minderwertigkeit"
und
machten
damit
die
Soldaten
selbst
verantwortlich
–
nicht
den
Krieg.
Diese
Haltung
teilten
in
vielen
Fällen
auch
die
Angehörigen
dieser
Opfer
des
Nationalsozialismus,
weshalb
sie
oft
schwiegen,
sich
gar
schämten.
Die
Verlegung
des
Stolpersteins
ist
eine
späte
Würdigung
auch
für
Hermann
August
Beening.
Bildtext:
Schinkelstraße
38:
Hier
lebte
Hermann
August
Beening,
der
1942
als
Deserteur
erschossen
wurde.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Stolpersteine
In
Gehwegen
erinnern
Messingplatten
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
-
jeweils
vor
den
letzten
freiwilligen
Wohn-
oder
Arbeitsstätten
der
Verfolgten.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projektes,
dem
sich
europaweit
mehrere
Hundert
Kommunen
angeschlossen
haben.
Paten
des
Stolpersteins
für
Hermann
August
Beening
sind
die
Firmlinge
der
Heilig-
Kreuz-
Gemeinde.
Verlegt
haben
ihn
die
Schüler
Mario
Berstermann,
Artur
Bulanovic,
Ilker
Ciftci,
Fabian
Maihöfer,
Marvin
Aistermann
und
Lucas
Meyer
vom
Berufsschulzentrum
am
Westerberg.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
Hinweise
über
Opfer
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Die
nächsten
Stolpersteine
werden
am
Donnerstag,
12.
Dezember,
verlegt.
Autor:
Jann Weber