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1.
Erscheinungsdatum:
22.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Eine Stadt vor der Stadt
Zwischenüberschrift:
Straße "In der Dodesheide" erschließt größtes Neubaugebiet der Nachkriegszeit
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ob
Bischof
Dodo
bei
der
Namensgebung
seine
Finger
im
Spiel
gehabt
hat?
Oder
kommt
der
Name
Dodesheide
eher
von
"
toter
Heide"
,
also
unfruchtbarem
Land?
Beides
erscheint
plausibel.
Plaggendüngung
ist
seit
dem
Hochmittelalter
im
Osnabrücker
Land
verbreitet.
Dabei
wurde
die
Humusschicht
der
Heide
abgestochen,
mit
Tierdung
angereichert
und
an
anderer
Stelle
zur
Bodenverbesserung
eingesetzt.
Die
zurückgebliebene
Heide
bestand
bald
nur
noch
aus
kargem
Sand
und
wurde
zur
"
toten
Heide"
.
Auf
weite
Bereiche
der
nördlichen
Gemarkung
Schinkel
rund
um
das
Klostergut
Dodeshaus
traf
diese
Beschreibung
einer
armseligen
Bodenqualität
zu.
Für
wahrscheinlicher
halten
die
Lokalhistoriker
inzwischen
jedoch
die
Ableitung
von
dem
früher
verbreiteten
Eigennamen
Dodo.
Möglicherweise
hat
sogar
einer
der
beiden
Osnabrücker
Bischöfe
namens
Dodo
seinen
Namen
dafür
hergegeben.
Dodo
I.
waltete
von
918
bis
949
seines
Amtes,
Dodo
II.
von
978
bis
996.
Das
Klostergut
diente
den
Bischöfen
als
Wirtschaftshof,
"
Dodos
Haus"
wurde
zu
Dodeshaus,
und
der
Weg
dorthin
bekam
den
Namen
Dodeshausweg.
1481
ging
der
Gutshof
durch
ein
Tauschgeschäft
vom
Domkapitel
auf
das
Kloster
Gertrudenberg
über,
nach
1803
verwaltete
ihn
die
Klosterkammer.
Letzter
Pächter
war
Alfons
Meyer.
Er
gab
die
Landwirtschaft
auf,
nachdem
der
Hof
große
Teile
seiner
Flächen
für
den
neuen
Waldfriedhof
Dodesheide
hergeben
musste.
1960
übernahm
die
Stadt
den
Hof
und
betrieb
hier
zeitweise
ihren
Bauhof.
Westlich
der
alten
Hofstelle
und
des
Dodeshauswegs
war
bis
1958
kaum
etwas
anderes
als
Sumpfgebiete
und
Heide,
eben
die
nach
dem
nahe
gelegenen
Dodeshaus
benannte
Dodesheide.
Ein
Jahr
später
sah
die
Sache
anders
aus.
"
Die
größte
Baustelle
des
Regierungsbezirks
befindet
sich
in
Osnabrück!
",
frohlockte
das
"
Osnabrücker
Tageblatt"
im
Oktober
1959.
"
Bis
zum
siebten
Stockwerk
ragt
auch
schon
eines
der
achtstöckig
geplanten
Hochhäuser
in
den
Himmel.
Wer
sich
auf
das
oberste
Gerüst
dieses
Hochhauses
stellt,
erkennt
unter
sich
die
gewaltigen
Ausmaße
dieser
Baustelle.
Hier
entsteht
praktisch
eine
kleine
Stadt
für
sich.
In
ihr
fehlt
außer
einer
Sportanlage
so
gut
wie
nichts."
Um
der
großen
Wohnungsnot
in
der
Nachkriegszeit
zu
begegnen,
hatte
die
Stadt
zusammen
mit
der
"
Niedersächsischen
Heimstätte"
und
zwei
weiteren
Wohnungsbaugenossenschaften
die
37
Hektar
große
Fläche
im
Dreieck
der
Straßen
In
der
Dodesheide,
Haster
Weg
und
Ellerstraße
zum
größten
Siedlungsprojekt
der
Osnabrücker
Nachkriegsgeschichte
entwickelt.
Es
war
städtebaulich
durchgeplant
und
sollte
Vorbild
für
ähnliche
Bauvorhaben
in
anderen
Städten
Niedersachsens
werden.
Daher
die
Bezeichnung
"
Demonstrativbauvorhaben"
.
Architekten
und
Städteplaner
gaben
sich
in
den
Musterhäusern
die
Klinke
in
die
Hand.
830
Wohnungseinheiten
für
3000
Menschen
waren
vorgesehen,
teils
in
eineinhalbgeschossigen
Reihen-
Eigenheimen,
teils
in
Mehrfamilien-
Mietshäusern.
Besonders
gefördert
wurden
Mietwohnungen
im
Rahmen
eines
Bauprogramms
für
Sowjetzonen-
Flüchtlinge.
Als
bahnbrechend
neu
galt
die
Planung
eines
Grünzugs,
der
die
Siedlung
von
Nord
nach
Süd
durchzieht
und
über
Seitenäste
jedes
Haus
auf
reinen
Fußwegen
erreichbar
macht.
Dagegen
wurde
auf
eine
durchgehende
Fahrzeug
straße
verzichtet.
Lediglich
Stichstraßen
führen
zu
den
einzelnen
Garagenhöfen.
Mit
Schulzentrum,
Kirche,
Kindergarten,
Ladengeschäften,
Sparkassenfiliale
und
Restaurant
sollte
eine
weitgehend
autarke
Vorstadtsiedlung
entstehen.
Die
Eigenheime
waren
heiß
begehrt.
Für
jedes
gab
es
durchschnittlich
drei
bis
vier
Bewerber.
Mit
Landesmitteln
gefördert,
betrug
der
Festpreis
für
ein
Reihenhaus
56
800
Mark.
Für
das
Darlehen
mussten
die
Käufer
monatlich
knapp
unter
200
Mark
aufbringen,
zwei
Mark
pro
Quadratmeter
Wohnfläche.
Ziel
des
sozialen
Wohnungsbaus
war
es,
dass
der
Familienvater
das
Häuschen
bis
zum
Erreichen
des
Ruhestands
abbezahlt
hatte.
In
einem
Zeitungsbericht
zum
40-
jährigen
Bestehen
der
Siedlung
2001
ist
nachzulesen,
dass
die
Bewohner
nach
wie
vor
das
Konzept
in
höchsten
Tönen
lobten.
Der
Zuschnitt
der
Häuser
sei
"
sehr
gut
und
wegweisend"
,
sagte
einer.
Anfang
der
Siebziger
war
die
Dodesheide
als
Standort
für
den
Campus
der
neu
zu
gründenden
Universität
in
der
Diskussion.
Schließlich
machte
der
Westerberg
das
Rennen.
Ein
Überbleibsel
der
damaligen
Planungen
ist
das
Studentenwohnheim
an
der
Mecklenburger
Straße.
Es
ist
mit
206
Wohnplätzen
eines
der
größten
in
der
Stadt.
Bildtext:
Hochhäuser
an
der
Diepholzer
Straße
bildeten
zu
Beginn
der
1960er-
Jahre
den
weithin
sichtbaren
Mittelpunkt
des
neuen
Stadtteils
Dodesheide.
Foto
entnommen
aus:
Matthias
Rickling,
Osnabrück
1949
–
1979,
Sutton-
Verlag,
2013.
"
In
der
Dodesheide"
im
gleichnamigen
Stadtteil.
Foto:
Dierks
Autor:
Joachim Dierks