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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ewige Ruhe abseits des Friedhofs
Zwischenüberschrift:
Alternative Beisetzungsarten bislang die Ausnahme
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Sich auf dem Friedhof beisetzen zu lassen ist nicht die einzige Form der Bestattung. Alternativ können Verstorbene ihre letzte Ruhe im Osnabrücker Kolumbarium finden oder im Bramscher Friedwald.

Auch Luft-, See-, Riff- oder Diamantbestattungen sind möglich allerdings nicht in unserer Region.

Die Zahl der jährlichen Beisetzungen auf den Osnabrücker Friedhöfen liege in den vergangenen Jahren immer um 1500, sagt Eva Güse, Leiterin der Abteilung Friedhöfe und Bestattungswesen beim Osnabrücker Servicebetrieb. Die Sterbeziffer liegt etwa bei 1600. Darin seien aber auch Verstorbene aus dem Umland enthalten. " Die meisten Einwohner mit Hauptwohnsitz Osnabrück lassen sich auf Osnabrücker Friedhöfen beisetzen", sagt Güse. Auch der 15-jährige Jan Klenen möchte sich " ganz normal" auf einem Friedhof bestatten lassen. " In meiner Familie war das immer so. Ich will nichts daran ändern", sagt er. Sein Freund David Schweer (16) stimmt ihm zu. Eine Osnabrückerin mittleren Alters sieht eher eine anonyme Grabstätte in der freien Natur vor sich. " Die Vorstellung, da zu liegen, finde ich angenehmer." Zu einer anonymen Bestattung tendiert auch ein Osnabrücker Rentner: " Wofür soll Grabpflege gut sein? Das Gedenken ist ja da, ob man zum Grab geht oder nicht."

Zu weit weg

Bestattungen auf Friedhöfen seien aber noch immer die Regel, meint auch Daniel Witte, Mitarbeiter im Bestattungshaus Schulte. " Pflegefreie Grabstätten nehmen zu", sagt er. Die alternativen Bestattungsformen könnten künftig mehr werden. Sein Kollege Guido Frankenberg, Inhaber eines gleichnamigen Bestattungsinstituts, sieht das eher skeptisch. " Den Trend gegen den Friedhof gibt es erst, wenn es nähere Alternativen gibt." Viele Beisetzungsarten seien nicht in Osnabrück möglich und für die Hinterbliebenen häufig nicht erreichbar.

In Bramsche können Verstorbene im Friedwald beigesetzt werden. Der wurde vor fast genau zehn Jahren eingerichtet. " Seitdem sind 1184 Leute hier bestattet worden", sagt Wolfram Buchwald. Der Revierleiter des Forstamts Ankum ist für den Friedwald zuständig. " Es ist ein alternatives Angebot, das von der Grabpflege entbindet", erklärt er. Für viele Trauernde sei es problematisch, dass sie im Friedwald keine Blumen oder Kerzen ablegen können. Was laut Buchwald für eine Bestattung im Friedwald spricht: Den Menschen gefalle es im Wald, Bestattungen könnten zwanglos und individuell gestaltet werden. Im Friedwald wird die Urne vor einem frei gewählten Baum in die Erde gelassen, der Baum mit einer unauffälligen Plakette gekennzeichnet.

In der Kolumbariumskirche Heilige Familie in Osnabrück gibt es ebenfalls einen Platz für Urnen. Sie finden ihren Platz in Nischen in den Wänden. " In der Kirche werden normale Gottesdienste abgehalten", erklärt Daniel Witte. Der Verstorbene findet seine letzte Ruhe so zwischen den Lebenden.

Bestattungen anderer Art seien in unserer Region eher der Sonderfall, sagt Guido Frankenberg. Zum Beispiel die Seebestattung. Dabei wird die Urne vom Schiff ins Wasser gelassen. Das könne in der Nord- oder der Ostsee geschehen, aber auch in allen anderen Weltmeeren. In einem Logbuch werden die genauen Koordinaten der Stelle vermerkt. " Wir leben in einer Region, die nicht am Meer liegt. Der Bezug dazu ist nicht so da", sagt Frankenberg. Er schätzt, dass etwa zwei Prozent der Bestattungen auf See passieren. Außerhalb von Osnabrück oder im Ausland kann die Asche auch auf Wiesen verstreut oder die Urne sogar in ein Korallenriff eingearbeitet werden.

Etwas ganz anderes ist die Diamantbestattung. Ein Unternehmen in der Schweiz presst dabei die Asche von Verstorbenen zu einem Diamanten.
Bildtexte:
Ein Trauerdiamant, der aus der Asche eines Verstorbenen gepresst wird, ist ein besonderes Andenken.
Bei einer Seebestattung werden Urnen aus speziellem Material vom Schiff im Meer versenkt.
Im Friedwald werden Urnen vor einem Baum in die Erde gelassen. Diesen können sich die Verstorbenen zu Lebzeiten oder deren Verwandte aussuchen.
Beschreibung: Friedwald-Baum Friedwald Bramsche, gekennzeichneter Baum.
Fotos:
dpa
Autor:
Nadine Grunewald


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