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1.
Erscheinungsdatum:
21.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Grabschändungen nehmen zu
Zwischenüberschrift:
Mehr Buchsbäume und Sträucher auf Friedhöfen gestohlen – Ein-Euro-Jobber dämmen Vandalismus ein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Immer
mehr
Buchsbäume
und
Sträucher
werden
auf
den
Friedhöfen
geklaut,
wie
Osnabrücker
Friedhofsverwalter
berichten.
Die
Diebe
kommen
mit
Spaten
auf
die
Friedhöfe,
um
die
Formgehölze
an
den
Gräbern
auszugraben.
Auch
Metall
steht
bei
den
Dieben
hoch
im
Kurs.
So
werden
immer
wieder
Grablaternen
abgesägt.
Zudem
bereiten
Graffitisprayer
den
Friedhofsverwaltern
Ärger.
Auf
den
historischen
Friedhöfen
dämmen
Ein-
Euro-
Jobber
den
Vandalismus
ein.
Auf
den
elf
aktiven
Friedhöfen
und
auf
den
beiden
historischen
Friedhöfen
gilt
die
Faustformel:
"
Je
mehr
Leben,
desto
weniger
wird
geklaut."
Das
ist
der
Grund,
warum
die
Grabschändungen
auf
aktiven
Friedhöfen
zunehmen
und
auf
den
historischen
Friedhöfen
abnehmen.
Denn
2009
wurde
das
Projekt
der
Osnabrücker
ServiceBetriebe
(OSB)
"
Historisches
Bewahren"
initiiert.
Der
OSB
griff
dabei
unter
anderem
auf
die
Hilfe
der
Ein-
Euro-
Jobber
des
Jobcenters
zurück.
Der
Erfolg
stellte
sich
bald
ein,
denn
die
Vandalismusschäden
auf
dem
Hase-
friedhof
und
auf
dem
Johannisfriedhof
sind
seither
signifikant
zurückgegangen,
wie
der
Projektleiter
"
Historisches
Bewahren"
,
Rainer
Hafke,
berichtet.
"
Sie
sorgen
für
eine
Belebung
des
Friedhofs
und
schrecken
Diebe
mit
ihren
orangefarbenen
Jacken
ab"
,
erklärt
Hafke.
"
Sie
sind
allerdings
keine
Konkurrenz
für
das
Handwerk,
sondern
machen
lediglich
die
zusätzliche
und
ergänzende
Arbeit,
die
wir
sonst
nicht
leisten
könnten."
18
Fenster
gehen
zu
Bruch
Dazu
gehört
zum
Beispiel,
dass
sie
einen
Regenunterstand
wieder
herrichten,
der
vorher
als
Lager
diente
und
völlig
heruntergekommen
war.
Die
Ein-
Euro-
Jobber
Dieter
Woycichowski
und
Stefan
Boas
ersetzten
die
18
Fensterscheiben,
die
Vandalen
über
die
Jahre
eingeschmissen
hatten,
entfernten
Graffiti
von
den
Außenwänden,
strichen
den
Innenraum
und
lackierten
die
Eingangstür
neu.
Stefan
Boas
war
ein
Jahr
lang
arbeitslos,
bevor
er
vor
vier
Monaten
als
Ein-
Euro-
Jobber
anfing.
Er
guckt
sich
den
fast
fertigen
Regenunterstand
an
und
sagt
stolz:
"
Man
sieht
die
Fortschritte
und
kann
jetzt
sagen:
Ich
habe
daran
mitgewirkt."
Es
gibt
ihm
Selbstbewusstsein,
Gutes
zu
tun,
Grabschänder
fernzuhalten
und
Zerstörtes
wieder
in
neuem
Glanz
erstrahlen
zu
lassen.
Über
den
Zwischenschritt
der
Eingliederungsmaßnahme,
die
nach
Angaben
des
Job-
Centers
eine
Vermittlungsquote
von
40
Prozent
hat,
wollen
auch
der
46-
jährige
Boas
und
der
56-
jährige
Woycichowski
bald
wieder
eine
Anstellung
finden.
Schäden
wie
offenbar
mit
Steinen
zerstörte
Grabplatten
auf
dem
Hasefriedhof
dürfen
die
Ein-
Euro-
Jobber
jedoch
nicht
beheben.
"
Dafür
müssten
die
Angehörigen
schon
selbst
sorgen,
wenn
die
Grabrechte
noch
vorhanden
sind"
,
sagt
Hafke.
Die
Grabrechte
für
die
Familie
bestehen
für
20
Jahre.
Da
1995
die
letzten
Bestattungen
auf
den
historischen
Friedhöfen
stattgefunden
haben,
laufen
die
letzten
Verträge
2015
aus.
Wenn
sie
schon
vorher
ausgelaufen
sind,
dann
müsste
die
Stadt
dafür
aufkommen
oder
die
Restaurierung
müsste
über
private
Spenden
finanziert
werden.
Ein
typischer
Fall
war
die
Beseitigung
des
Vandalismusschadens
am
Grab
des
Osnabrückers
Ludwig
Windt
horst.
Grabschänder
hatten
den
mehr
als
eine
halbe
Tonne
schweren
Grabstein
umgestoßen.
Dabei
war
auch
das
Grabkreuz
zerbrochen.
Daraufhin
hatte
sich
die
Stiftung
Osnabrücker
Club
bereit
erklärt,
die
Kosten
von
knapp
900
Euro
zu
übernehmen.
Das
lag
nahe,
denn
Windthorst
war
zur
Zeit
des
Reichskanzlers
Bismarck
Oppositionsführer
im
Deutschen
Reich
und
eines
der
prominentesten
Mitglieder
der
ersten
Generation
des
Osnabrücker
Clubs.
In
anderen
Fällen
wie
vor
Kurzem
bei
der
Beseitigung
von
Graffiti-
Schäden
auf
dem
Johannisfriedhof
übernahm
die
Treuhandstiftung
"
Historisches
Bewahren"
die
3000
Euro
teure
Entfernung
der
Schmierereien
auf
Grabsteinen,
Mauern
und
einem
ehemaligen
Verwaltergebäude.
Hafke
betont:
"
Wir
sind
auf
solche
Spenden
angewiesen."
Bildtexte:
Grabschänder
haben
diese
Grabplatte
auf
dem
historischen
Hasefriedhof
offenbar
mit
Steinen
eingeschmissen.
Ein-
Euro-
Jobber
dürfen
diese
Schäden
jedoch
nicht
beheben.
Die
Ein-
Euro-
Jobber
Dieter
Woycichowski
(l.)
und
Stefan
Boas
wechseln
Fenster
auf
dem
Hasefriedhof
aus.
Schmierereien
auf
dem
Johannisfriedhof.
Graffiti
auf
einem
ehemaligen
Verwaltergebäude
des
Johannisfriedhofs.
Fotos:
Jörn
Martens,
OSB
Kommentar
Traurig
Wie
abgestumpft
muss
ein
Dieb
sein,
wenn
er
sich
schon
mit
einem
Spaten
aufmacht,
um
an
einem
Grab
seelenruhig
einen
Buchsbaum
auszubuddeln?
Gibt
es
denn
nicht
auch
unter
Dieben
eine
Art
Berufs
ehre?
Kann
man
sich
wirklich
an
einem
Buchsbaum
in
seinem
Garten
erfreuen,
wenn
dafür
die
letzte
Ruhe
des
Verstorbenen
gestört
und
das
Pietätsgefühl
der
Angehörigen
verletzt
wurde?
Das
stimmt
traurig.
Man
kann
nur
hoffen,
dass
die
Ein-
Euro-
Jobber
bald
auf
noch
mehr
Friedhöfen
zum
Einsatz
kommen,
damit
diese
dreisten
Diebe
nicht
weiter
ungestört
Gräber
schänden
können.
Autor:
Jean-Charles Fays