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1.
Erscheinungsdatum:
20.11.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Viele Osnabrücker bevorzugen Einäscherung
Zwischenüberschrift:
Zahl der Feuerbestattungen hat deutlich zugenommen – Urnentourismus nach Holland
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Immer
weniger
Menschen
in
Osnabrück
wollen
nach
dem
Tod
in
einem
Sarg
beerdigt
werden.
Stattdessen
ist
die
Feuerbestattung
in
den
vergangenen
Jahren
immer
beliebter
geworden.
Durch
Urnentourismus
in
die
Niederlande
landen
zudem
immer
wieder
Urnen
im
Wandschrank
statt
auf
dem
Friedhof.
Viele
Menschen
entscheiden
sich
mittlerweile
für
die
Verbrennung.
Olaf
Müller
Bergstermann-
Schweer,
Bestatter
im
Stadtteil
Dodesheide,
sagt:
"
Als
ich
1995
angefangen
habe,
hatten
wir
80
Prozent
Erdbestattungen.
Jetzt
haben
wir
70
Prozent
Feuerbestattungen."
Bei
Kollegen
im
Stadtzentrum
sei
der
Anteil
der
Feuerbestattungen
sogar
noch
höher.
Für
diese
Umkehr
sieht
Müller
Bergstermann-
Schweer
drei
Gründe:
die
persönliche
Überzeugung,
lieber
verbrannt
werden
zu
wollen,
die
schwindende
Bereitschaft
für
Grabpflege
sowie
die
geringeren
Kosten.
Auch
wenn
der
Unterschied
seit
einer
Änderung
der
Berechnungsgrundlage
im
Jahr
2006
geringer
geworden
ist,
ist
eine
Feuerbestattung
noch
immer
günstiger
als
die
Erdbestattung.
Vor
2006
kostete
ein
Urneneinzelgrab
in
Osnabrück
400
Euro,
ein
Erdeinzelgrab
1200
Euro.
Nun
kostet
das
Urnengrab
rund
1000
Euro,
das
Erdgrab
1500
Euro.
Eine
gutbürgerliche
Feuerbestattung
liege
inklusive
Einäscherung
zwischen
4000
und
6000
Euro,
die
vergleichbare
Erdbestattung
sei
rund
1000
Euro
teuer,
sagt
der
Bestatter
aus
Dodesheide.
Urnentourismus
Manche
Hinterbliebene
möchten
den
Verstobenen
auch
nach
dem
Tod
nah
bei
sich
und
die
Urne
zu
Hause
haben.
Das
verstößt
in
Deutschland
allerdings
gegen
das
Bestattungsrecht
mit
dem
Friedhofs-
und
Bestattungszwang.
Deshalb
ist
ein
regelrechter
Urnentourismus
in
die
Niederlande
und
die
Schweiz
entstanden.
Wer
sich
für
eine
Almwiesenbestattung
in
der
Schweiz
entscheidet,
bekommt
die
Asche
des
Verstorbenen
entweder
zur
Überführung
hier
in
Deutschland
oder
für
eine
Zeit
der
Trauer
in
der
Schweiz
ausgehändigt.
Da
es
für
den
Zeitpunkt
der
Beisetzung
keine
Frist
gibt,
bleiben
die
Urnen
oft
bei
den
Angehörigen.
In
den
Niederlanden
dürfen
Angehörige
die
Urne
30
Tage
nach
der
Einäscherung
vom
Krematorium
abholen,
sie
zu
Hause
ins
Regal
stellen,
auf
hoher
See
oder
in
Parks
verstreuen
oder
im
eigenen
Garten
vergraben.
Auch
deutsche
Trauernde
lassen
ihre
Verstorbenen
deshalb
im
Nachbarstaat
einäschern,
überführen
die
Urne
aber
anschließend
am
Gesetz
vorbei
zurück
über
die
deutsche
Grenze.
Wer
erwischt
wird,
muss
mit
der
Zwangsbeisetzung
der
Urne
auf
einem
Friedhof
rechnen.
Auch
Bestatter
Olaf
Müller
Bergstermann-
Schweer
hat
bereits
Aufträge
für
die
Überführung
und
Verbrennung
des
Leichnams
im
Krematorium
Enschede
erhalten.
Was
nach
der
Einäscherung
mit
der
Urne
passiert,
ist
allein
Sache
des
Kunden.
Von
der
zu
Hause
aufgestellten
Urne
hält
der
Bestatter
allerdings
nichts,
da
es
sich
dabei
nicht
um
eine
dauerhafte
Lösung
handle.
Er
kann
sich
dafür
die
Beisetzung
im
eigenen
Garten
und
unter
Aufsicht
der
Friedhofsverwaltung
vorstellen:
"
Wenn
Opa
zu
Lebzeiten
gerne
unter
einem
bestimmten
Baum
gesessen
hat
–
warum
nicht?
"
Eva
Güse,
Leiterin
der
Abteilung
Friedhöfe
und
Bestattungswesen
der
Osnabrücker
Servicebetriebe,
ist
von
dieser
Idee
nicht
überzeugt
und
generell
gegen
die
Aufhebung
des
Friedhofs-
und
Bestattungszwangs:
"
Was
soll
passieren,
wenn
Familien
sich
trennen,
wenn
Witwen
ebenfalls
versterben,
wenn
Grundstücke
den
Besitzer
wechseln?
"
Ihr
geht
es
um
die
allgemeine
Aufgabe
der
öffentlich
zugänglichen
Grabstätten.
"
Eine
Privatisierung
des
Trauerns
und
Gedenkens
sehe
ich
kritisch.
Dies
beinhaltet
in
letzter
Konsequenz
eine
Bewertung,
wem
ein
Zugang
zu
einer
Urne
oder
einem
Grab
zugesprochen
wird
und
wem
nicht"
,
sagt
Güse.
Nur
durch
den
Friedhofszwang
sei
gewährleistet,
dass
alle
Angehörigen
Zugang
zu
einem
"
Ort
der
Trauerarbeit
und
des
Gedenkens
haben"
,
meint
die
Frau
vom
Servicebetrieb.
Diese
Ansicht
teilt
auch
die
Bremer
CDU.
Sie
ist
gegen
einen
Vorschlag
der
dortigen
Regierung
aus
SPD
und
Grünen,
der
den
grundsätzlichen
Friedhofszwang
in
der
Hansestadt
kippen
würde.
Geplant
ist,
dass
die
Angehörigen
eine
Grabstätte
reservieren
und
finanzieren,
die
Urne
mit
der
Asche
des
Verstorbenen
jedoch
für
zwei
Jahre
mit
nach
Haus
nehmen
dürfen.
Im
Anschluss
soll
sie
auf
dem
Friedhof
beigesetzt
werden.
Die
Entscheidung
soll
2014
fallen
und
könnte
eine
Initialzündung
für
Änderungen
in
anderen
Bundesländern
sein.
Bildtext:
Erst
900,
dann
1200
Grad
Celsius:
Rund
90
Minuten
dauert
eine
Einäscherung,
wie
hier
im
Krematorium
Osnabrück
am
Heger
Friedhof.
Foto:
Archiv/
Gert
Westdörp
Autor:
Mark Otten