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1.
Erscheinungsdatum:
28.08.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Stolpersteine springen im Alltag ins Auge
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
"
Mini-
Gedenkstätten
auf
den
Bürgersteigen
–
München
lehnt
die
Verlegung
von
Stolpersteinen
ab,
in
Osnabrück
verwandelten
sich
Kritiker
zu
Paten"
(Ausgabe
vom
15.
August)
.
"
Ich
halte
die
Entscheidung
des
Münchner
Stadtrats,
die
Verlegung
von
Stolpersteinen
nicht
zu
genehmigen,
für
nachvollziehbar
aber
falsch.
Die
Stolpersteine
sind
aus
meiner
Sicht
die
wohl
nachhaltigste
Form
des
Gedenkens
an
die
Opfer
des
Nationalsozialismus.
Und
dies
aus
mehreren
Gründen:
1.
Die
Stolpersteine
erinnern
aufgrund
ihrer
großen
Zahl
zugleich
an
die
Masse
der
Opfer
aller
Opfergruppen
und
an
den
einzelnen
Menschen.
Namen
und
damit
Schicksale
werden
sichtbar
gemacht.
Aufgrund
der
im
Internet
veröffentlichen
Lebensdaten
lässt
sich
der
Lebens-
und
Leidensweg
der
Menschen,
deren
Namen
auf
einem
Stolperstein
zu
finden
sind,
leicht
nachvollziehen.
Hier
wird
auch
sichtbar,
dass
die
Juden
zwar
die
zahlenmäßig
größte
Opfergruppe
waren,
aber
eben
nicht
die
einzige,
sondern
auch
Sinti
und
Roma,
politisch
Andersdenkende,
geistig
und
körperlich
Behinderte,
Homosexuelle,
Zeugen
Jehovas
…
2.
Stolpersteine
machen
sichtbar,
was
viele
nach
1945
nicht
wahrhaben
wollten,
nämlich
dass
die
Opfer
der
nationalsozialistischen
Rassenideologie
aus
der
Mitte
der
Gesellschaft
stammten,
aus
der
unmittelbaren
Nachbarschaft.
Um
einen
historischen
Sachverhalt
dem
Vergessen
zu
entreißen,
brauchen
wir
Erinnerungsorte
wie
Gedenkstätten
und
Mahnmale,
an
denen
wir
das
Gedenken
verorten
können.
Dazu
zählt
in
Osnabrück
zum
Beispiel
das
Mahnmal
in
der
Alte-
Synagogen-
Straße
oder
der
Gestapokeller.
Die
Stolpersteine
können
diese
Erinnerungsorte
nicht
ersetzen,
aber
sinnvoll
ergänzen,
indem
sie
zeigen,
wo
die
Menschen,
denen
dort
Leid
zugefügt
wurde,
in
ihrem
Alltag
gelebt
haben.
3.
Stolpersteine
sind
unaufdringlich
und
unpathetisch.
Sie
verlangen
von
dem,
der
vorübergeht,
kein
Innehalten,
kein
politisch
korrektes
Gedenken,
wenn
man
gerade
gedanklich
mit
ganz
anderen
Dingen
beschäftigt
ist.
Dennoch
können
sie,
gerade
dann,
wenn
man
nicht
da
rauf
gefasst
ist,
ins
Auge
springen
und
zu
einem
kurzen
Gedenken
einladen.
Das
macht
die
Stolpersteine
beispielsweise
im
Vergleich
zum
Holocaust-
Memorial
in
Berlin
so
wertvoll,
wo
sich
angesichts
der
auf
und
zwischen
den
Stelen
spielenden
Menschen
ein
erinnerndes
Gedenken
oftmals
nur
schwer
einstellen
will.
[...]"
Dr.
Friedemann
Neuhaus
Osnabrück
Autor:
Dr. Friedemann Neuhaus