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1.
Erscheinungsdatum:
28.08.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Hochwasser
2010
Überschrift:
Wenn die Wüste auf einmal zum See wird
Zwischenüberschrift:
Theorie und Praxis: Die Überschwemmungen in Osnabrück und die neue Hochwasserkarte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Überschwemmungen
ausgerechnet
in
der
Wüste?
Als
die
Mitarbeiter
der
Unteren
Wasserbehörde
in
Osnabrück
vor
anderthalb
Jahren
neue
Hochwassergefahrenkarten
aus
Hannover
bekamen,
machten
sie
große
Augen.
Demnach
sollte
sich
der
halbe
Stadtteil
bei
länger
anhaltendem
Regen
in
eine
Seenplatte
verwandeln.
Aber
das
war
ja
nicht
einmal
beim
Jahrhundertereignis
im
August
2010
passiert.
Die
Gutachter
besserten
nach
und
arbeiteten
die
Erfahrungen
in
die
neue
Hochwasserkarte
ein.
Hochwasserschutz
gilt
zunächst
einmal
als
private
Angelegenheit.
Wer
in
der
Nähe
von
Hase,
Nette
oder
Düte
wohnt,
ist
selbst
dafür
verantwortlich,
dass
sein
Hab
und
Gut
verschont
wird,
wenn
der
Fluss
einmal
über
seine
Ufer
tritt.
Als
Warnung
für
die
Betroffenen
gibt
der
Niedersächsische
Landesbetrieb
für
Wasserwirtschaft,
Küsten-
und
Naturschutz
(NLWKN)
Gefahrenkarten
heraus,
die
anzeigen
sollen,
wo
etwas
passieren
kann.
Einen
anderen
Status
hat
das
gesetzliche
Überschwemmungsgebiet,
das
die
Rechte
von
Eigentümern
und
Kommunen
einschränkt.
Das
Wasserhaushaltsgesetz
schreibt
vor,
dass
diese
festgelegten
Zonen
generell
nicht
als
Baugebiete
ausgewiesen
werden
dürfen.
Untersagt
ist
zudem,
Mauern
oder
Wälle
quer
zur
Fließrichtung
des
Gewässers
zu
errichtet
werden.
Selbst
für
das
Pflanzen
von
Bäumen
und
Sträuchern
gelten
Einschränkungen,
und
die
Erdoberfläche
darf
weder
erhöht
noch
vertieft
werden.
Mulden
für
die
Hase
Für
vorhandene
Bauten
gilt
jedoch
Bestandsschutz,
und
für
besondere
Fälle
gibt
es
Ausnahmeregelungen.
Selbst
aus
einem
Carport
oder
einer
Gartenhütte
wird
da
ein
Verwaltungsakt.
An
der
Turnerstraße
in
Osnabrück
hat
die
Stadt
auf
dem
früheren
Betriebshof
des
Grünflächenamts
den
Bau
von
Studentenwohnungen
genehmigt,
obwohl
die
Fläche
jederzeit
von
der
Hase
überflutet
werden
kann.
Die
Baugenehmigung
enthalte
aber
zwei
entscheidende
Auflagen,
vermerkt
Detlef
Gerdts,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz
der
Stadt
Osnabrück.
Zum
einen
müssen
die
Häuser
hochwassersicher,
also
erhöht,
gebaut
werden.
Zum
anderen
ist
der
Bauherr
verpflichtet,
Mulden
anzulegen,
die
den
verloren
gegangenen
Retentionsraum
ersetzen,
also
das
Volumen,
das
der
Hase
beim
Übertreten
ihres
Ufers
nicht
mehr
zur
Verfügung
steht.
Laserscanner
Auf
der
neuen
Hochwasserkarte
gehört
der
Bauplatz
an
der
Turnerstraße
zu
den
blau
eingezeichneten
Flächen,
ebenso
wie
der
benachbarte
Kindergarten,
das
Kloster
zur
ewigen
Anbetung
und
der
Vitihof.
Blau
bedeutet,
dass
bei
einem
hundertjährigen
Hochwasser
mit
einer
Überflutung
zu
rechnen
ist,
wobei
dieses
Ereignis
nicht
erst
in
100
Jahren,
sondern
schon
morgen
oder
nächstes
Jahr
eintreten
kann.
Der
NLWKN
hat
digitale
Landkarten
verwendet,
die
eine
maximale
Abweichung
von
nur
drei
Zentimetern
aufweisen
sollen.
Mit
einem
Laserscanner
wurde
dabei
das
gesamte
Einzugsgebiet
der
Hase
vom
Flugzeug
aus
vermessen.
Auf
einen
Quadratmeter
kommen
dabei
zehn
Messpunkte.
Diese
Geodaten
sind
die
Grundlage
einer
Simulation,
mit
der
die
Fachleute
errechneten,
auf
welche
Fläche
sich
die
Hase
bei
bestimmten
Pegelständen
ausdehnen
würde.
Die
Wüste
als
Seefläche
Im
Auftrag
des
NLWKN
entstanden
zunächst
Gefahrenkarten
für
20-
jährige,
100-
jährige
und
200-
jährige
Überschwemmungsereignisse.
Die
Beobachtungen
von
der
großen
Flut
im
August
2015
haben
aber
gezeigt,
dass
Theorie
und
Praxis
in
Osnabrück
nicht
immer
übereinstimmten.
Schon
beim
HQ
20,
dem
20-
jährigen
Hochwasser,
sollten
Teile
des
Hafens
überflutet
werden.
Doch
das
war
nicht
einmal
beim
realen
HQ
100
vor
fünf
Jahren
geschehen.
Noch
gravierender
erschienen
die
Abweichungen
ein
paar
Kilometer
haseaufwärts.
In
der
vorläufigen
Version
der
Gefahrenkarte
erstreckt
sich
ein
ausgedehnter
See
vom
Kollegienwall
quer
durch
die
Neustadt
bis
in
die
Wüste.
Der
Uni-
Sportplatz
an
der
Jahnstraße
würde
demnach
komplett
unter
Wasser
stehen,
und
selbst
auf
dem
Schulhof
des
Gymnasiums
"
In
der
Wüste"
würden
die
Schüler
nasse
Füße
bekommen.
"
Das
kann
so
nicht
passen"
,
sagte
sich
Fachdienstleiter
Bernd
Früchel
und
machte
die
Landesbehörde
auf
die
Beobachtungen
von
2010
aufmerksam.
Die
Gutachter
aus
Hannover
kamen
nach
Osnabrück,
überprüften
die
Pegel
in
Lüstringen
und
Eversburg
und
korrigierten
ihre
Ergebnisse,
die
nun
auch
in
die
neuen
Karten
eingeflossen
sind.
Somit
hat
die
Überschwemmung
von
2010
die
amtliche
Hochwasserkarte
präziser
werden
lassen.
Die
Bürgerbeteiligung
für
die
Ausweisung
des
Überschwemmungsgebiets
der
Hase
hat
schon
begonnen.
Bis
zum
19.
September
liegen
die
Karten
und
Unterlagen
öffentlich
aus.
Im
Fachbereich
Umwelt
und
Klimaschutz
der
Stadt
Osnabrück
an
der
Hannoverschen
Straße
6–8
können
sie
eingesehen
werden.
Weitere
Hintergründe
zum
Hochwasser
und
mehr
Fotos
finden
Sie
auf
www.noz.de
Bildtexte:
Überflutung
ganz
real:
das
Hasehochwasser
im
August
2010
an
der
Sandforter
Straße.
Rechts
die
Bahn,
in
der
Mitte
Voxtrup.
Hochwasserschutz
ist
Privatsache.
Hauseigentümer
müssen
selbst
dafür
sorgen,
dass
ihrem
Hab
und
Gut
nichts
geschieht.
Land
unter
in
Lüstringen.
Das
Umspannwerk
blieb
von
den
Fluten
gerade
noch
verschont,
das
Gartenhaus
und
etliche
andere
Gebäude
liefen
voll
Wasser.
Der
Vitihof
überschwemmt,
die
Turnerstraße
unter
Wasser:
Die
neue
Hochwasserkarte
für
die
Hase
macht
anschaulich,
wo
man
nasse
Füße
bekommen
kann.
Fotos:
Polizei
Oldenburg,
Gert
Westdörp
Quelle:
NLWKN
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert