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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Osnabrücker erforschen das Innere der Zelle
Zwischenüberschrift:
Neues Zentrum für Nanoanalytik am Westerberg: Grundsteinlegung mit Ministerin Gabriele Heinen-Kljajic
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Einblicke in kleinste Zellstrukturen können helfen, Alzheimer oder Krebs zu bekämpfen. Grundlagenforschung für solche bildgebenden Verfahren will die Universität mit dem Center of Cellular Nanoanalytics Osnabrück (Cellnanos) am Westerberg leisten, das jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Niedersachsen finanziert wird. Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajicc legte am Donnerstag den Grundstein für das neue Forschungszentrum.

" Einzelne Moleküle zu beobachten und sehen, was sie in einer Zelle tun" so beschreibt Jacob Piehler, Professor im Fachbereich Biologie/ Chemie, die Idee, die dem Cellnanos zugrunde liegt. Lichtmikroskope dringen in diese Größenordnungen von Millionstelmillimetern nicht mehr ein, stattdessen setzen die Forscher darauf, winzige Strukturen in den Zellen mit fluoreszierenden Verfahren sichtbar zu machen.

Jede Woche würden dazu neue Methoden publiziert, erklärte Piehler in seiner Rede vor den Gästen der Grundsteinlegung, und die Biologie habe unendlich viele Fragen, deren Beantwortung sich das Forschungsinstitut zum Ziel gesetzt habe. Das neue Zen trum entsteht als dreigeschossiger Bau mit direktem Zugang zum Biologiegebäude aus den 80er-Jahren. Die postalische Adresse Barba rastraße 11 täuscht darüber hinweg, dass es der Artilleriestraße näher liegt.

Ministerin Gabriele Heinen-Kljajicc (Die Grünen) wertete die Entscheidung für Osnabrück als Beleg, " dass dies eine dynamische Universität ist". Die Forschungen, denen sich das neue Zentrum verschrieben habe, seien von großem öffentlichen Interesse. Mit dem Cellnanos bekomme der Hochschulstandort Westerberg nach der neuen Mensa, dem Hörsaalzen trum und der Bibliothek ein weiteres Aushängeschild. Genüsslich zitierte die Ministerin einen Artikel aus der " Süddeutschen Zeitung", der dem neuen Hörsaalgebäude eine " inspirierende Architektur" bescheinigt habe. Darüber habe sie sich einerseits gefreut, vermerkte Heinen-Kljajic, andererseits wundere sie sich, mit welcher " Hartleibigkeit" der Autor ausblende, wie schwierig es sei, Hochschulbauten im Jahr 2015 zu finanzieren.

20 Millionen Euro

Uni-Präsident Wolfgang Lücke nannte das Cellnanos ein " ambitioniertes Vorhaben" mit internationaler Ausstrahlung. Zugleich drückte er seine Hoffnung aus, dass es zu einer Keimzelle für neue Drittmittelprojekte werde. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert bezeichnete das neue Forschungszentrum als weiteren Baustein zu einer dynamischen Stadt. Ein solches Projekt beschere ihm " ausgeprägte Glücksmomente", zumal sich die Stadt Osnabrück nicht an den Kosten beteiligen müsse.

Knapp 20 Millionen Euro soll das Cellnanos kosten, davon sind 3, 5 Millionen Euro für die technische Ausstattung kalkuliert. Stefan Franke vom Staatlichen Baumanagement zeigte sich zuversichtlich, dass der Kostenrahmen ebenso eingehalten wird wie der Fertigstellungstermin im Winter 2016/ 2017.
Bildtext:
Der Blick in eine Nervenzelle gehört zu den elementaren Aufgaben, denen sich das Forschungszentrum für zelluläre Nanoanalytik (Cellnanos) widmen will.
Die Ministerin mit der Maurerkelle: Gabriele Heinen-Kljajic legte den Grundstein für das Forschungszentrum. Links Uni-Präsident Wolfgang Lücke, rechts Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Prof. Jacob Piehler.
Fotos:
Universität Osnabrück, Swaantje Hehmann

Cellnanos: Ein Forschungsinstitut für 50 Wissenschaftler
Mehr als 20 Hochschulen haben sich um ein Zentrum für zelluläre Nanoanalytik bemüht. Am Ende erhielt die Osnabrücker Uni den Zuschlag.
Im Center of Cellular Nanoanalytics Osnabrück (Cellnanos) sollen rund 50 Wissenschaftler arbeiten, etwa zu gleichen Teilen Biologen und Physiker. Möglichst viele der Stellen sollen über Drittmittel finanziert werden. Geplant ist zudem, eine Professur aus dem Fachbereich Physik umzuwidmen. Während die optische Mikroskopie Strukturen in der Größe eines Tausendstelmillimeters sichtbar macht, stoßen die Nano-Spezialisten in Bereiche vor, die noch tausendmal kleiner sind. Dabei werden Bestandteile der Zellen mit Fluoreszenzverfahren sichtbar gemacht.

Kommentar
Gute Drähte

So ein Projekt bekommt Osnabrück nicht alle Tage. Das Forschungszentrum für zelluläre Nanoanalytik (Cellnanos) hat das Zeug, sich zu einem Leuchtturm mit internationaler Ausstrahlung zu entwickeln. 50 Wissenschaftler wollen mit ihrer Grundlagenforschung dazu beitragen, Krankheiten wie Krebs und Alzheimer zu besiegen. Vielleicht bringt es die Menschheit voran, auf jeden Fall bringt es Osnabrück voran.

Die Hochschulen in Osnabrück haben sich mit dem Segen und vor allem mit dem Geld aus Hannover rasant weiterentwickelt. Dafür stehen die neuen Gebäude an der Barbarastraße das Hörsaalzentrum, die Bibliothek und die neue Mensa. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Das Institut für frühkindliche Bildung (Nifbe) wurde arg gerupft und nur am Leben erhalten, weil die Ministerin vor den Protesten einknickte.

Die Mensa am Westerberg ist für den dynamisch wachsenden Hochschulstandort leider eine Nummer zu klein. Und für das nur 40 Jahre alte, aber schrottreife AVZ muss mit Millionenaufwand ein Nachfolgebau her. Es gibt viel zu tun, da bleiben gute Drähte nach Hannover das A und O.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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