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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
"Der alte Meise schrieb noch mit der Feder"
Zwischenüberschrift:
Zeitzeugen erinnern sich an die Bonbonfabrik an der Sutthauser Straße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Osnabrücker Fotograf Thorsten Drüner wohnt seit 2010 in der ehemaligen Osnabrücker Süßigkeiten-Fabrik. Am 19. Oktober erschien dazu ein Artikel in unserer Zeitung, in dem Zeitzeugen aufgerufen wurden , sich zu melden, wenn sie noch Erinnerungen an die damalige Fabrik haben.
Viele Leser meldeten sich daraufhin und gaben Hinweise zu der vermeintlichen Schokoladenfabrik, die aber laut unseren Zeitzeugen ursprünglich eine Bonbonfabrik war. " Erst später, als in der Fabrik nicht mehr produziert wurde, haben sie dort auch Sarotti-Schokolade vertrieben", erinnert sich Wolfgang Berding. Er wohnte mit seiner Familie gegenüber der Fabrik. Das Gelände war für ihn als Kind der perfekte Spielplatz. Der Duft von heißer Bonbonmasse lag in der Luft, Lieferwagen kamen auf den Hof gefahren, und natürlich gab es ab und an etwas Süßes zu naschen. " Das Foto ist auf unserem Balkon entstanden, und ich erinnere mich noch an den Wagen von Ferdinand Meise. So ein Auto war damals selten", sagt er heute.
Auf der rechten Seite des Gebäudes waren das Büro und die Archivräume. " Damals hatte Meise dort schon gedämmte Türen, da war es immer ganz ruhig. Ich erinnere mich, dass der alte Meise noch mit der Feder geschrieben hat", sagt Berding. 1909 gründete Ferdinand Meise gemeinsam mit einem jüdischen Kaufmann die " Dampfzuckerwaren-Fabrik Meise und Dreß", erinnert sich Berding. Der Kaufmann schied irgendwann aus, und Meise führte die Fabrik alleine weiter.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren offenbar viele Maschinen der Fabrik zerstört, sodass sie die Produktion irgendwann einstellte und nur noch einen Süßwaren-Großhandel führte. Die Familie Meise vermietete einen Teil des Geländes an den Osnabrücker Bonbonhersteller " Schlarmann und Thöle", der noch bis in die 50er-Jahre Süßigkeiten produzierte, erinnert sich Tochter Hildegard Thöle heute. Sie wohnte nach dem Krieg mit ihrem Mann auf dem Gelände der Fabrik Meise in einer kleinen Wohnung. Auf dem Gelände der Fabrik Meise befanden sich offenbar auch Lagerräume des Rewe-Großhandelskonzerns. Nachdem auch " Schlarmann und Thöle" seine Produktion an der Sutthauser Straße eingestellt hatte, stand die Fabrik lange leer. Erst in den 60er-Jahren zog der Bier-Verlag Glandorf in die Räume. Wer danach die Fabrikräume von Meise bewohnte, ist unklar.
Thorsten Drüner renoviert nun das Gebäude etappenweise von hinten nach vorn.
Bildtext:
Die alte Bonbonfabrik Meise nach dem Krieg.
Foto:
Archiv
Autor:
kp


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